Raymond Sommer

Raymond Sommer
Raymond Sommer 1932
Nation:Frankreich Frankreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Monaco 1950
Letzter Start:Großer Preis von Italien 1950
Konstrukteure
1950 Ferrari, Raymond Sommer, Talbot
Statistik
WM-Bilanz:WM-16. (1950)
StartsSiegePolesSR
5
WM-Punkte:3
Podestplätze:
Führungsrunden:5 über 70 km
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Raymond Pierre Sommer (* 31. August 1906 in Mouzon; † 10. September 1950 in Cadours) war ein französischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Der Sohn eines Flugpioniers hatte aufgrund seiner beherzten Fahrweise den Spitznamen „Raymond Löwenherz“. Sommer lehnte alle Angebote der großen Werksteams ab und war lieber sein eigener Chef. Die Unterlegenheit seiner Privatautos versuchte er mit Mut und Fahrgeschick wettzumachen. Ins Rampenlicht rückte Raymond Sommer durch seine zwei Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1932 und 1933, wobei er 1932 nach Erkrankung seines Partners über 21 Stunden fuhr. Weitere Sportwagenerfolge folgten, so der Sieg beim Grand Prix von Frankreich 1935.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestritt Sommer Rennen mit einem BMW 328 sowie mit Maserati und gewann 1946 den Grand Prix de Saint-Cloud bei Paris. Im ersten Automobil-Weltmeisterschaftsjahr 1950 trat er auf einem privaten Ferrari und einem Talbot-Lago an. Sein bemerkenswertestes Rennen war der Große Preis von Belgien am 18. Juni 1950, in dem er mit den überlegenen Alfa Romeos mithalten konnte, aber durch einen Defekt ausscheiden musste. Ende August 1950 war Sommer der erste Pilot, der mit dem unter öffentlicher Beobachtung entwickelten Sechzehnzylinder-Rennwagen B.R.M. P15 von British Racing Motors bei einem Formel-1-Rennen an den Start ging. Unmittelbar nach dem Start der BRDC International Trophy, einem Formel-1-Rennen, das keinen Weltmeisterschaftsstatus hatte, brach an Sommers Auto die Antriebswelle, sodass sich der B.R.M. nur wenige Zentimeter aus eigener Kraft bewegte.[1] Die von B.R.M. enttäuschten Zuschauer warfen daraufhin zum Spott Geldstücke in Sommers Cockpit.[2]

Drei Wochen später verunglückte Sommer in Frankreich tödlich. Am 10. September 1950 nahm er an dem Grand Prix de Cadours teil, einem Formel-2 in der französischen Provinz. In der fünften Runde des Rennens brach die Lenkung an seinem Cooper 1100 twin, woraufhin er in einer schnellen Kurve von der Strecke abkam und sich tödliche Verletzungen zuzog.[3]

Statistik

Vorkriegs-Grands-Prix

Saison1234567PunktePosition
1933
DNF47DNA
1934
DNA3
1935397.
66DNF97
1936215.
79DNF
1937276.
5DNF78
1939239.
45DNFDNA
Legende
FarbeBedeutungEM-Punkte
GoldSieg1
Silber2. Platz2
Bronze3. Platz3
GrünKlassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt4
Blaunicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt5
Violettnicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt6
Rotnicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt7
FarbeAbkürzungBedeutungEM-Punkte
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)8
WeißDNSnicht gestartet (did not start)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
DNFRennen nicht beendet (did not finish)

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1950Scuderia FerrariFerrari 125Ferrari 1.5 V12s1316.
Ferrari 166F2Ferrari 1.5 V121
Raymond SommerTalbot-Lago T26CTalbot 4.5 L62
Automobiles Talbot-DarracqTalbot-Lago T26C-GSTalbot 4.5 L61
Gesamt53

Einzelergebnisse

Saison1234567
1950
4DNFDNFDNFDNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1931FrankreichFrankreich Henri de CostierChrysler CD EightFrankreichFrankreich Jean DelemerAusfallKühler
1932FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 8C 2300 LMItalien 1861 Luigi ChinettiGesamtsieg
1933Italien 1861 Soc. Anon. Alfa RomeoAlfa Romeo 8C 2300 MM-LMItalien 1861 Tazio NuvolariGesamtsieg
1934FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 8C 2300FrankreichFrankreich Pierre FélixAusfallWagenbrand
1935FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 8C 2300FrankreichFrankreich Raymond de Saugé DestrezAusfallverschmutztes Benzin
1937FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 8C 2900A SpiderItalien 1861 Giovanni Battista GuidottiAusfallMotorschaden
1938FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 8C 2900B TouringItalien 1861 Clemente BiondettiAusfallAufhängung
1939FrankreichFrankreich Raymond SommerAlfa Romeo 6C 2500SSThailand Prinz BiraAusfallMotorschaden
1950Vereinigte Staaten 48 Luigi ChinettiFerrari 195 Sport Touring Berlinetta Le MansItalienItalien Dorino SerafiniAusfallElektrik

Weblinks

Commons: Raymond Sommer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik der BRDC International Trophy 1950 auf der Internetseite www.formula2.net (archivierte Version) (abgerufen am 8. Januar 2018).
  2. Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-1965, Motor Racing Publications 1998, ISBN 1899870393, S. 35.
  3. „The heart of a lion“ - biographischer Artikel über Raymond Sommers Rennfahrerkarriere (englisch), Forix.com - 8W

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