Rauen

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 52° 20′ N, 14° 1′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Oder-Spree
Amt:Spreenhagen
Höhe:73 m ü. NHN
Fläche:21,59 km2
Einwohner:2033 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:94 Einwohner je km2
Postleitzahl:15518
Vorwahl:03361
Kfz-Kennzeichen:LOS, BSK, EH, FW
Gemeindeschlüssel:12 0 67 408
Adresse der Amtsverwaltung:Hauptstraße 13
15528 Spreenhagen
Bürgermeister:Sven Sprunghofer
Lage der Gemeinde Rauen im Landkreis Oder-Spree
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Über dieses Bild

Rauen ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg (Deutschland).

Geografie

Rauen ist ein Angerdorf und liegt an den Rauener Bergen.

Südlich des Ortes befinden sich die als Naturdenkmal geschützten, auch Markgrafensteine genannten Rauener Steine. Sie gelten als die größten Findlinge in der Mark Brandenburg.

Gemeindegliederung

Zu Rauen gehören die bewohnten Gemeindeteile Grauer Esel, Kiesweg, Stadtberg und Westend sowie die Wohnplätze Forsthaus Rauen, Fuchsbau, Heidehof und Karlshöhe.[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Rauen (von Ruwen) bedeutet am Berghang und auch stiller, heiliger Ort.

Das Dorfbild wurde bis zum 18. Jahrhundert von der Wehrkirche und den Bauerngehöften um den Anger bestimmt. Die Kirche diente durch ihre massive Bauweise als Zufluchtsort und Verteidigungbastion. In Rauen lebten 1518 14 Bauern und ein Kötter; Abgaben wurden nur an die Kirche geleistet. Von 1631 bis 1633, im 30-jährigen Krieg, wurde das Dorf verwüstet und ausgeplündert. 1770 wurden neben dem Anger die ersten Büdnerhäuser gebaut. In ihnen lebten Tagelöhner, die im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft betrieben. Von 1827 bis 1829 wurden in Rauen Braunkohlefelder entdeckt. Der Abbau seit 1842 und die Ansiedlung von Bergleuten aus dem Harz bestimmten wesentlich die weitere Entwicklung Rauens. Auf Grund billiger Eisenbahntarife und günstiger Steinkohlepreise wurden die Kohlegruben 1905 stillgelegt. Die Bodenreform 1945/1946 enteignete drei Großbauern. Das Land wurde an Umsiedler und Neubauern verteilt. Bis 1960 traten alle Bauernhöfe der LPG bei.

Rauen gehörte seit 1836 zum Kreis Beeskow-Storkow in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Fürstenwalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
18751 089
18901 150
19101 375
19251 380
19331 703
19392 166
JahrEinwohner
19461 784
19501 930
19641 785
19711 798
19811 619
19851 556
JahrEinwohner
19901 493
19951 612
20001 867
20051 886
20101 948
20151 979
JahrEinwohner
20161 984
20171 980
20181 994
20192 014
20202 040
20212 033

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Rauen besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
Lebendiges Rauen36,7 %4
Bewegung für Rauen29,8 %4
Rauen-Stadtberg-Westend-Kiesweg12,4 %2
SPD11,2 %1
Zukunft Rauen06,4 %1
CDU03,5 %

Bürgermeister

  • 1998–2003: Rosemarie Arenstedt[7]
  • 2003–2008: Eckart Kultus[8]
  • seit 2008:0. Sven Sprunghofer[9]

Sprunghofer wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 mit 52,5 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]

Wappen

Wappen von Rauen
Blasonierung: „In Silber eine grüne Leiste begleitet oben von einer schwarzen Granitschale mit drei Füßen und unten von einem grünen Dreiberg, belegt mit einer bezinnten und oben schwarz bekreuzten goldenen Kirchturmspitze.“[12]

Das Wappen wurde vom Erfurter Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 17. November 2000 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

„Die Flagge ist Grün - Weiß - Grün (1:2,5:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Sehenswürdigkeiten

Kirche in Rauen

In der Liste der Baudenkmale in Rauen und in Liste der Bodendenkmale in Rauen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Verkehr

Rauen liegt an der Landesstraße L 361 zwischen Storkow und Fürstenwalde.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Konrad Kilper: Wo die großen Steine sind. Ein Rauener erinnert sich. Verlag Die Furt, 2010, ISBN 978-3-939960-11-9.

Weblinks

Commons: Rauen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Serviceportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Rauen
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree, S. 22–25.
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  7. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oder-Spree (Memento des Originals vom 12. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  8. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 28.
  9. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10.
  10. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  11. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019
  12. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg

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Rauen in Brandenburg. Die Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz.
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Rauener Steine bei Fürstenwalde
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