Rauðhólar (Reykjavíkurborg)

Koordinaten: 64° 5′ 43″ N, 21° 45′ 19″ W

Rauðhólar bei Reykjavík
Weitere meist beschädigte Krater der Gruppe

Die Rauðhólar (dt. „rote Hügel“) sind eine Gruppe von Pseudokratern in der isländischen Hauptstadtgemeinde Reykjavíkurborg.

Geografie

Die Hügel befinden sich im Erholungsgebiet Heiðmörk direkt westlich des Hringvegur etwas außerhalb des Stadtgebiets von Reykjavík.

Vulkanismus

Die Krater entstanden bei Vulkanausbrüchen im Vulkansystem der Brennisteinsfjöll vor etwa 4.700 Jahren.

Die Laven strömten aus dem Gebirgszug der Bláfjöll hinunter in die Ebene, bildeten das Lavafeld Leitahraun und bedeckten dabei ein Feuchtgebiet.[1] Verschiedene Lavahöhlen, wie unter anderem die Búri (Höhle) sind hier lokalisiert.

Das Zusammentreffen von heißer Lava mit dem Wasser löste phreatomagmatische Explosionen aus, bei denen sich die Pseudokrater bildeten. Bei ihnen handelt es sich um eine Gruppe von Schlacken- und Schweißschlackenkegeln, die eine Fläche von etwa 1,2 km2 bedeckt. Eine Karte von 1912 zeigt die ursprüngliche Ausdehnung des Feldes und die Form der Krater, deren größter immerhin 212 m im Durchmesser zustande brachte. Er erhob sich 22 m über das Plateau bestehend aus Schlacken von etwa 5 m Dicke und einer 7 m dicken Lavaschicht.

Die Beschädigungen der Krater brachten deren Inneres ans Tageslicht. So kann man erkennen, dass die einzelnen Krater sich über längere Zeit in einer Serie von Explosionen aufbauten.[2]

Die rote Farbe der Krater erklärt sich durch einen hohen Gehalt an Eisen.

Entwicklungen im Gebiet

Die Gruppe bestand ursprünglich aus 150 Pseudokratern.[3] Von diesen existiert jedoch nur noch ein Teil und zahlreiche Krater sind zudem stark beschädigt worden. Dies erklärt sich durch eine jahrelange Materialentnahme vor allem zum Straßenbau und zum Bau des Flughafens von Reykjavík durch die Alliierten während des Zweiten Weltkrieges.[4] Seit 1962 stehen die Krater unter Naturschutz. Das Gebiet gehört zur Heiðmörk.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Rauðhólar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin, 2. bindi, Reykjavík, Örn & Örlygur, 1989, S. 813
  2. vgl. Thor Thordarsson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe, 3. Harpenden 2002, S. 55 ff.
  3. Thor Thordarsson, ebd., S. 56
  4. T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin, 1. bindi, Reykjavík, Örn & Örlygur, 1989, S. 34

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rauðhólar.JPG
Autor/Urheber: Roman Z, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rauðhólar (icelandic Red hills) - remnants of a cluster of pseudocraters in Elliðaárhraun lava fields on the south-eastern outskirts of Reykjavík, Iceland. The age of Rauðhólar is about 4600 years. Originally there were over 80 craters but the gravel from them was taken and used in constructions. Most of the material was taken around World War II for constructions such as Reykjavík airport and road building.
Rauðhólar (5).JPG
Autor/Urheber: Roman Z, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rauðhólar (icelandic Red hills) - remnants of a cluster of pseudocraters in Elliðaárhraun lava fields on the south-eastern outskirts of Reykjavík, Iceland.

The age of Rauðhólar is about 5200 years.

Originally there were over 80 craters but the gravel from them was taken and used in constructions. Most of the material was taken around World War II for constructions such as Reykjavík airport and road building.