Rangiertraktoren der SBB

Rangiertraktor Te III
Rangiertraktor Te III 177 in Olten

Rangiertraktoren sind kleine Rangierfahrzeuge bei Schweizer Bahnen.

Bauartbeschreibung

Rangiertraktoren tragen gemäss der Bauartbezeichnungen der Schweizer Lokomotiven und Triebwagen die Serienbezeichnung „T“. Die Antriebsarten werden im Index unterschieden.

  • Ta – Fahrzeuge, die ihre Energie aus Batterien beziehen
  • Te – Fahrzeuge, die ihre Energie von der Fahrleitung beziehen
  • Tm – Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor

Es kann Fahrzeuge mit mehreren Indizes geben. So ist ein Tem ein Rangiertraktor mit elektrischem Antrieb ab Fahrleitung und einem Verbrennungsmotor, der es erlaubt, Gleise ohne Fahrleitung zu befahren. Die meisten Fahrzeuge führen gemäss ihrer Leistungsklasse einen Index aus römischen Zahlen. Der Index „I“ verweist auf die schwächste, der Index „IV“ auf die stärkste Klasse.

Nach der Umstellung auf die UIC-Nummerschema tragen die Traktoren an der ersten Stelle eine „2“, danach wird nach Traktionsart (zweite Stelle) und Leistungsklasse (dritte Stelle) aufgeschlüsselt. Die neuen Leistungsklassen sind nicht deckungsgleich mit den alten Leistungsklassen der römischen Ziffern. Aus diesem Grund werden nur Traktoren umbezeichnet, die auch eine Erneuerung oder einen Umbau erfahren haben. So werden beispielsweise umgebaute Tm III und Tm IV neu gemeinsam als Tm 232 bezeichnet.

Mit der Aufteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in Divisionen im Jahr 1999 ging auch eine Reorganisation einher. Diese machte viele Traktoren überflüssig, wobei die leistungsschwachen Traktoren stärker betroffen sind. Auch die geringe Höchstgeschwindigkeit mancher Traktoren ist hinderlich. Ein Fahrzeug sollte heute geschleppt mindestens 80 km/h, besser 100 km/h schnell fahren können, damit es mit einem regulären Güterzug überführt werden kann. Deshalb wurden und werden viele Traktoren ausrangiert. Einige Traktoren wurden den SBB von Anschlussgleisbesitzern abgekauft.

Fahrzeugtabelle

Es ist immer die aktuelle (bzw. letzte) Betriebsnummer bei den SBB angegeben. Schmalspurige Traktoren für die Brünigbahn sind nicht aufgeführt.

BezeichnungNummerBaujahrHerstellerLeistungLängeGewichtVmaxBemerkungen
Te I1–43[1]1937–57SLM MFO90 kW5620 mm13 t60 km/h15 ab 1947 mit Vordach über dem Vorbau
Te I44–601941–56SLM Tuchschmid MFO90 kW5620 mm13 t60 km/hmit Vordach über dem Vorbau
Te I[2]248–250[3]1955SLM MFO90 kW5620 mm13 t60 km/hmit Vordach über dem Vorbau
Te II61–971967–69SLM Tuchschmid MFO120 kW6700 mm22 t60 km/h
Te III121–138[4]1941–49SLM SAAS250 kW6600 mm28 t60 km/h137 ex VHB Ce 2/2 163, 138 ex OeBB Ce 2/2 101: 1968 verkauft an EBT
Te III139–1791965–66SLM MFO245 kW6640 mm28 t60 km/h179 ex STB
Te II221–236[5]1927–33SLM SAAS145 kW6500 mm25 t30 km/h231 bis 1931 Werklok Chemiewerk Hausen
Te II237–246[6]1934–39SLM SAAS140 kW6500 mm26 t60 km/h
Tem I251–275[7]1950–57Tuchschmid, SBB Yv, Saurer, BBC, MFO90 kW (el.), 50 kW (d.)5870 mm15 t60 km/h
Tem II276–2981967Tuchschmid, SLM, Saurer, MFO120 kW (el.), 60 kW (d.)6700 mm26 t60 km/h277, 281 und 285 SBB Historic
Tem III321–323[8]1954–55ACMV SAAS Saurer260 kW (el.), 95 kW (d.)7040 mm32 t60 km/h
Tem III324–365[9]1956–62SLM, BBC, SAAS260 kW (el.), 95 kW (d.)7290 mm – 7350 mm32 t60 km/h
Tm401–403, 893–896[10]1957–58RACO SLM44 kW5190 mm10 t45 km/h
Tm I407–513[11]1960–65RACO, CMR, SLM, Deutz66–90 kW5190 mm10–13 t45–50 km/h
Tm535–542[12]1948–49RACO, Mercedes (Kronenberg)30 kW4940 mm7,5 t45 km/hdie meisten weiterverkauft (1 SZU, 1 VHB, 1 VRB, 3 an Privat)
Tm II601–8531950–68RACO Saurer70 kW5240 mm10 t45 km/h709, 828 Umbau auf Schmalspur (Brünig Tm 980, 984)
Tm401–4181931Breuer48 kW (65 PS)3115 mm5 t25 km/hBreuer Typ IV
Tm431–465, 8991928–30Breuer30 kW2870 mm4 t15 km/hBreuer Typ III
Tm898, 899[13]1952RACO, Mercedes (Kronenberg)33 kW4940 mm7,5 t45 km/hausrangiert 1985–87
Tm9001963SBB Bi, VW22 kW2000 mm2,3 t20 km/h
Tm III901–924[14]1958–66SLM BBC154 kW6540 mm28 t30 km/h[15]
Tm9401964 (83)Kronenberg170 kW7520 mm35 t35/60 km/h1983 von Feldmühle Rorschach (Nr. 2) übernommen
Tm941[16]1934ACMV BBC Zürcher20 kW2750 mm2 t45 km/h1982 ausrangiert
Tm9501961Mowag81 kW6750 mm7,5 t? km/hbis 1983 Zweiwegefahrzeug (Strasse/Schiene)
Te I951–9631941–46[17]SLM, MFO90 kW5620 mm12 t45 km/h3 Stück verkauft (2 SOB, 1 PBr)
Ta9661937SBB Yv3,7 kW (5 PS)2650 mm4 t11 km/h1977 ausrangiert
Ta9661987Stadler9 kW3318 mm7 t10 km/hPrototyp von Ta 251
Ta 251251 002–005(1990)Stadler9 kW3318 mm7 t10 km/h
Ta9671943SBB Ol3 kW3400 mm8 t10 km/h
Ta9681977Stadler4 kW2850 mm6,5 t10 km/h
Ta969–9721911–27SBB Ol4 kW3300 mm7 t10 km/hTa 969 steht bei SBB Historic in Windisch vor dem Gebäude.
Ta9731925 (79)SBB Yv8 kW6000 mm12,5 t10 km/h
Ta9741965SBB Zü4 kW3320 mm6,5 t10 km/h
Ta975–9761971Stadler4 kW2850 mm6,5 t10 km/h
Ta977[18]1919SBB Ol35 kW8400 mm18 t25 km/hEs gab 4 baugleiche Fahrzeuge Ta 31–34.
Ta978[19][20]1914AEG145 kW8400 mm24 t25 km/hEs gab 2 baugleiche Fahrzeuge F 2/2 52 + 53, 978 ist im Bahnpark Brugg im Einsatz.
Te IV8201–82031980Tuchschmid BBC480 kW7700 mm35 t60 km/h
Tm IV8751–8796[21], 9651–9684[22]1970–78SLM MAN MTU280 kW7676 mm30 t60 km/h
Tm III9451–94631981–86RACO165 kW8740 mm28 t60 km/h[23]mit Hebebühne für Fahrleitungsdienst
Tm III9501–9543, 9551–95971976–87RACO, Saurer165 kW8740 mm24 t60 km/hmit Ladeplattform und Kran, 9532–9540, können mit Schneepflügen ausgerüstet werden, 9541–9543 haben Abdrehvorrichtungen und können mit Schneeschleuderaggregat ausgerüstet werden
Tm 231231 9001985Stadler182 kW7660 mm25 t60 km/hex STB Tm 238 111
Tm 232232 001–030(2003–2006)Winpro, Windhoff260 kW8740 mm24 t80 km/h[24]umgebaute Tm III 9551–9597, Kran: Palfinger 1,4 t
Tm 232232 1..–.(2007–)Caterpillar290 kW7670 mm30 t60 km/h[25]umgebaute Tm IV 8751–8796, 9651–9684.
Tm 233233 9001994Stadler360 kW7950 mm28 t80 km/hex STB Tm 238 114
Tm 233233 910–9111999Stadler390 kW8900 mm30 t80 km/hex MThB Tm 236 643–644
Tm 233233 9501972Stadler BBC310 kW (420 PS)8340 mm30 t60 km/hex MThB Em 826 641
Tm 234234 000–1492000–Winpro, Stadler, Bombardier550 kW11360 mm30 t80 km/h[26]
Tm 235235 000–0141991–92Robel368 kW10040 mm19 t80 km/h[27]

Literatur

Weblinks

Commons: SBB Te – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. bis 1963 Te 151–193
  2. bis 1966 Tea
  3. bis 1962 Tea 51–53, bis 1966 Tea 248–250
  4. bis 1942; 101–106
  5. bis 1930/31 Ee 2/2 16001–010, bis 1951 Te 61–76
  6. bis 1951 Te 77–86
  7. bis 1962 Tem 54–78
  8. bis 1956 Tem 21–23, bis 1963 Tem 1–3
  9. bis 1963; 324–343 Tem 24–43, 344–363 Tem 4–23, 364–365 Tem 44–45
  10. bis 1963 Tm 301–306, 893–896 bis 1975–78 Tm 404–406
  11. bis 1963 Tm 330–368
  12. 542; bis 1951 Tm 310, bis 1955 Tm 482
  13. 898; bis 1955 Tm 303, bis 1969 Tm 544. 899; bis 1955 Tm 302, bis 1978 Tm 543
  14. 901 bis 1962 Tm 895; 902–904 bestellt als Tm 892–984
  15. mit ausgehängter Kupplung geschleppt 60 km/h möglich
  16. bis 1939 keine Nummer (Schweisswagen), bis 1944 Tm 951
  17. 951, 952; bis 1944 Te 911, 912; 963 bis 1953 Te 194
  18. bis 1930 Ea 2/2, bis 1957 Ta 37, bis 1963 Ta 4515/57
  19. bis 1920 F 2/2 51, bis 1963 Ta 4261/20
  20. Schweizerische Bauzeitung. Band 71, Nr. 11, 16. März 1918, S. 123.
  21. 8751–8781; bis 1974 Tm 551–581
  22. 9651–9658; bis 1974 Tm 861–868
  23. geschleppt 90 km/h
  24. geschleppt 100 km/h
  25. geschleppt 90 km/h
  26. geschleppt 100 km/h
  27. geschleppt 100 km/h

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Der Rangiertraktor Te III 177 wird heute im alten Lokomotivdepot von Olten verwendet.