Ramstein-Miesenbach

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:49° 27′ N, 7° 33′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Kaiserslautern
Verbandsgemeinde:Ramstein-Miesenbach
Höhe:238 m ü. NHN
Fläche:43,01 km2
Einwohner:8250 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:192 Einwohner je km2
Postleitzahlen:66877, 66851
Vorwahl:06371
Kfz-Kennzeichen:KL
Gemeindeschlüssel:07 3 35 038
Stadtgliederung:2 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung:Am Neuen Markt 6
66877 Ramstein-Miesenbach
Website:www.ramstein-miesenbach.de
Stadtbürgermeister:Ralf Hechler (CDU)
Lage der Stadt Ramstein-Miesenbach im Landkreis Kaiserslautern
KarteBruchmühlbach-MiesauGerhardsbrunnLambsbornLangwiedenMartinshöheEnkenbach-AlsenbornFischbach (bei Kaiserslautern)Frankenstein (Pfalz)WaldleiningenWaldleiningenHochspeyerMehlingenMehlingenNeuhemsbachSembachBann (Pfalz)HauptstuhlKindsbachKrickenbachLandstuhlLinden (Pfalz)MittelbrunnOberarnbachQueidersbachSchoppStelzenbergTrippstadtFrankelbachHeiligenmoschelHirschhorn/PfalzKatzweilerMehlbachNiederkirchen (Westpfalz)OlsbrückenOtterbach (Westpfalz)OtterbergSchallodenbachSchneckenhausenSulzbachtalHütschenhausenKottweiler-SchwandenNiedermohrRamstein-MiesenbachSteinwendenErzenhausenEulenbisKollweilerMackenbachReichenbach-SteegenRodenbach (Westpfalz)SchwedelbachWeilerbachKaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzZweibrückenLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzLandkreis Bad DürkheimDonnersbergkreisLandkreis KuselLandkreis BirkenfeldSaarland
Karte

Ramstein-Miesenbach ist eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Kaiserslautern, innerhalb dessen sie die nach Landstuhl gemessen an der Einwohnerzahl zweitgrößte Ortsgemeinde darstellt. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Ramstein-Miesenbach ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]

Der Stadtteil Ramstein erlangte durch die auf seiner Gemarkung angesiedelte Ramstein Air Base sowie durch das Flugtagunglück dort im Jahr 1988 überregionale Bekanntheit.

Geographie

Geographische Lage

Ramstein-Miesenbach liegt etwa 15 Kilometer westlich von Kaiserslautern am Rande des Reichswalds. Südlich von Ramstein liegt die Westpfälzische Moorniederung. Hier wurde im 19. Jahrhundert Torf abgebaut. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Mackenbach, Weilerbach, Kaiserslautern, Kindsbach, Landstuhl, Hauptstuhl, Hütschenhausen, Steinwenden, Kottweiler-Schwanden und Reichenbach-Steegen.

Gewässer

Mohrbach zwischen Ramstein und Miesenbach

Durch Ramstein-Miesenbach fließt der Mohrbach, der bei Glan-Münchweiler in den Glan mündet. Vorher nimmt ersterer mehrere Zuflüsse wie den Floßbach, den Kindsbacher Graben, den Krebsbach und den Miesenbach auf; letzterer bildet teilweise die Grenze zu Steinwenden. Im Westen der Gemarkung entspringen der Spesbach, der Schwarzbach, der Rubach und der Weißergraben. Der Maulspach bildet die Grenze zu Hauptstuhl.

Stadtgliederung

Ramstein-Miesenbach ist in zwei Stadtteile untergliedert, zu denen eine Anzahl von Wohnplätzen und Weilern gehören:[3]

  • Stadtteil Miesenbach: 2147 Einwohner,[4] 591 Hektar Gemarkungsfläche, mit den Wohnplätzen Dansenbergerhof, Hebenhübelerhof, Langdellerhof, Rundwieserhof und Trifthof
  • Stadtteil Ramstein: 5613 Einwohner,[4] 3710 Hektar Gemarkungsfläche, mit den Wohnplätzen Am Elteweg, Am Köhlwäldchen, Am Wackenberg, An der Schwarzbach, Autobahnmeisterei Ramstein im Wart, Breuntaler Hof, Jagdhaus, Forsthaus Kindsbach, Königreich, Langgewannerhof, Forsthaus Mackenbach, Molkerei, Moordammühle und Ziegelhütte

Geschichte

Das Denkmal für die Opfer des Flugtagunglücks von Ramstein

Der Ortsteil Ramstein wurde in einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. 1215 erstmals genannt. Er gehörte ab dem 14. Jahrhundert zur Kurpfalz und wechselte im Zusammenhang mit der Französischen Revolution als Teil der Pfalz zu Frankreich. Von 1798 wurde Ramstein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs. Nach der Niederlage Napoleons fiel die linksrheinische Pfalz durch die Vereinbarungen des Wiener Kongresses 1815 zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern.

1951 wurde die Ramstein Air Base gebaut, die heute der größte US-Stützpunkt in Europa ist. Dabei benutzte Airbase ursprünglich einen Teil der Autobahn Mannheim-Saarbrücken als Flugpiste. Die Ramstein Air Base ist zudem Sitz der „435th Air Base Wing“ und der schweren Lufttransporteinheit „86th Airlift Wing“, die auch Tankflugzeuge bereitstellt. Auf der Airbase passierte am 28. August 1988 im Rahmen einer Flugschau der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori ein Unfall, bei dem 70 Menschen starben und 345 verletzt wurden.

Die Gemeinde Ramstein-Miesenbach wurde am 7. Juni 1969 aus den im Zuge der Gebietsreform aufgelösten Gemeinden Ramstein und Miesenbach neu gebildet.[5] Drei Jahre später wurde sie Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde

Am 5. April 1991 erhielt sie das Stadtrecht.[5] Vom 26. bis 28. Juni 2015 war Ramstein-Miesenbach Austragungsort des Rheinland-Pfalz-Tages 2015.[6]

Konfessionsstatistik

2015 waren 41,2 % der Einwohner katholisch und 26,9 % evangelisch. Die übrigen 32 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[7] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand April 2023 waren 32,6 % der Einwohner katholisch, 22,6 % evangelisch und 44,9 % gehörten entweder einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[8]

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Evangelischen Kirche der Pfalz.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Ramstein-Miesenbach besteht aus 24 Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden.[9]

Bürgermeister

Stadtbürgermeister von Ramstein-Miesenbach ist Ralf Hechler (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 86,13 % wiedergewählt.[10] Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 setzte sich Hechler mit 85,5 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten erneut durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,7 %.[11]

Wappen

Wappen von Ramstein-Miesenbach
Wappen von Ramstein-Miesenbach
Blasonierung: „In Gold eine aufsteigende eingebogene schwarze Spitze, darin ein hersehender rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe, mit den Vorderpranken einen viereckigen, hochkant stehenden silbernen Stein umfassend, oben rechts ein blauer Reichsapfel mit goldenem Kleeblattkreuz und Bügel, oben links ein blauer Ritterstechhelm.“[12]
Wappenbegründung: Der Pfälzer Löwe erinnert zudem an die ehemalige Zugehörigkeit beider Orte zur Kurpfalz.

Es wurde 1973 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und vereinigt die Figuren der historischen Wappen von Ramstein und Miesenbach.

Partnerstädte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Denkmalgeschützte katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Ramstein

Vor Ort existieren insgesamt 15 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die katholische Kirche St. Nikolaus.

Natur

Die Naturschutzgebiete Schachenwald und Schlangenbruch erstrecken teilweise über die Stadtgemarkung.

Veranstaltungen

Im städtischen Congress Center Ramstein (bis 2018 Haus des Bürgers)[13] finden regelmäßig Theatervorstellungen, Konzerte sowie Kabarett verschiedener Künstler als Gastspiele statt.

Im Ortsteil Ramstein findet jährlich am Faschingsdienstag der Westricher Karnevalsumzug statt.[14]

Ortsbild

Das Ortsbild ist insbesondere im Stadtbild von Ramstein durch mittelalterliche Gebäude geprägt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Ramstein verfügt über ein großes Industriegebiet, in dem zahlreiche Firmen ihren Standort haben. Es befindet sich außerhalb der Stadt an der Straße Richtung Hütschenhausen/Spesbach. Das Industriegebiet trägt den Namen „Westrich“. Das holzverarbeitende Unternehmen Rettenmeier betreibt hier ein Werk.

Behörden

Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt die Stadt deren Verwaltung.

Verkehr

Haltepunkt Miesenbach im Jahr 2017

Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Ramstein-Miesenbach verfügt über zwei Bahnhaltepunkte, einen in Ramstein und seit 2005 einen in Miesenbach, an der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel, in Landstuhl besteht Anschluss in Richtung Saarbrücken und Mannheim.

Die Landesstraße 356 verläuft am südlichen und östlichen Ortsrand von Ramstein, während die Landesstraße 363 mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft. Die Landesstraße 366 streift den nordwestlichen Ortsrand von Miesenbach.

Ramstein-Miesenbach ist durch die Bundesautobahnen 6 mit der Anschlussstelle Ramstein-Miesenbach und 62 mit der Anschlussstelle Hütschenhausen an das Autobahnnetz angebunden. Das Autobahnkreuz Landstuhl-West befindet sich im äußersten Süden der Stadtgemarkung. Die Kreisstraße 9 verläuft am westlichen Rand des Industriegebiets und führt nach Steinwenden. Die Kreisstraße 79 führt mitten durch Miesenbach.

Tourismus

Ramstein-Miesenbach ist nördlicher Ausgangspunkt des Sickinger Mühlenradwegs, der bis nach Thaleischweiler-Fröschen führt und liegt am Barbarossa-Radweg. Durch den Westen der Stadtgemarkung führen darüber hinaus der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz und ein mit einem gelb-roten Balken gekennzeichneter Weg, der von der Burg Lichtenberg bis nach Wachenheim verläuft.

Bildung

Die Stadt beherbergt das Reichswald-Gymnasium, dessen Einzugsgebiet sehr groß ist. Außerdem befindet sich in Ramstein die Wendelinus-Grundschule und eine Realschule plus, ehemals Duale Oberschule.

Die städtische Bücherei, die im Congress Center Ramstein untergebracht ist, hält rund 25.000 Medien bereit.[15]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Karl Mitschang (1924–2018), langjähriger Beigeordneter, seit 2016

Söhne und Töchter der Stadt

  • Richard Mund (1885–1968), Maler des Impressionismus
  • Adolf Müller (1886–1974), Jurist
  • Luitpold Layes (1899–1994), katholischer Pfarrer
  • Eugenie Lautensach-Löffler (1902–1987), Geographin und Heimatkundlerin
  • Edgar John (1913–1996), Künstler
  • Lothar Bossle (1929–2000), Hochschullehrer für Soziologie in Würzburg
  • Berthold Budell (1929–2010), Politiker (CDU), 1984–1985 saarländischer Umweltminister
  • Wolfgang Jung (1938–2024), Friedensaktivist
  • Michael Weber (* 1959), Informatiker, seit 2015 Präsident der Universität Ulm
  • Peter Mitschang (* 1960), Professor an der TU Kaiserslautern
  • Andreas Hilbert (1966–2019), Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU Dresden

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Commons: Ramstein-Miesenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 144 (PDF; 3,3 MB).
  4. a b Stadt Ramstein-Miesenbach: Auskunft Einwohnermeldeamt per 31. Dezember 2015. Abgerufen am 18. August 2016.
  5. a b Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB; Stadt: siehe S. 187).
  6. Staatskanzlei Rheinland-Pfalz: Über 30 Jahre Rheinland-Pfalz-Tag – eine Erfolgsgeschichte geht weiter. Abgerufen am 21. Juli 2015.
  7. Zentrales Integrationssystem Ewois neu: Gemeindestatistik.
  8. Gemeindestatistik Ramstein-Miesenbach, abgerufen am 24. Mai 2023
  9. Ramstein-Miesenbach, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2019; abgerufen am 29. Oktober 2019 (siehe Ramstein-Miesenbach, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
  11. Ramstein-Miesenbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Wahlen in RLP. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  12. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  13. Bernd Barth: Am Telefon heißt es schon Congress Center. In: Die Rheinpfalz. 21. Juni 2018, abgerufen am 19. Mai 2023.
  14. Fastnachtsumzug auf wochenblatt-reporter.de
  15. Stadtbücherei Ramstein. In: buecherei-ramstein.de. Abgerufen am 23. August 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Kath. Kirche St. Nikolaus in Ramstein-Miesenbach.
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Mohrbach zwischen Ramstein und Miesenbach
Ramstein air show disaster memorial.jpg
RAMSTEIN, Germany -- Wreaths lay at the memorial site of the 1988 Ramstein air show disaster, Aug. 28, 2013. People gathered on the 25th anniversary of the disaster to remember the 70 people who died when an Italian aerial demonstration team crashed during the show.
Ramstein-Miesenbach in KL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Ramstein-Miesenbach, Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
English (en): Locator map of Ramstein-Miesenbach in District of Kaiserslautern, Rhineland-Palatinate, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Ramstein-Miesenbach dans l'Arrondissement de Kaiserslautern dans Rhénanie-Palatinat, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Ramstein-Miesenbach, Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Ramstein-Miesenbach во рамките на Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Ramstein-Miesenbach in de Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Ramstein-Miesenbach en Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Rhineland-Palatinate, District of Kaiserslautern, Ramstein-Miesenbach ഭൂപടസ്ഥാനം.
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Bahnhof Miesenbach