Ramsay-Skala

Die Ramsay-Skala (Ramsay Sedation Scale, kurz RSS, auch Ramsay-Score) ist eine 1977 von Michael Anthony Edward Ramsay eingeführte[1] Skala zur Beurteilung der Sedierungstiefe, die in der Intensivmedizin weit verbreitet war.[2]

Anwendung, Abstufung

Anhand einer klinischen Beurteilung werden dabei sechs Kategorien (Ramsay 1–6) unterschieden.[1]

WertBeschreibung
1Patient ängstlich und/oder unruhig
2Patient kooperativ, orientiert und ruhig
3Patient antwortet nur auf Ansprache
4Prompte Reaktion auf leichtes Klopfen auf die Glabella oder laute Ansprache
5Träge Reaktion auf leichtes Klopfen auf die Glabella oder laute Ansprache
6Keine Reaktion auf leichtes Klopfen auf die Glabella oder laute Ansprache

Beurteilung

Im Gegensatz zu einigen anderen Skalen zur quantitativen Sedierungs-Erfassung ist die Ramsay-Skala nicht wissenschaftlich untersucht auf Validität und Reliabilität. Die S3-Leitlinie der deutschen Fachgesellschaften Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin empfiehlt daher stattdessen den Einsatz der validierten Richmond Agitation Sedation Scale (RASS), die auch Erregungszustände miterfasst.[2]

Einzelnachweise

  1. a b MA Ramsay, TM Savege, BR Simpson, R Goodwin: Controlled sedation with alphaxalone-alphadolone. In: Br Med J., 1974 Jun 22, 2(5920), S. 656–659. PMID 4835444
  2. a b S3-Leitlinie Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin der DGAI und DIVI. In: AWMF online (Stand 12/2009)