Ramona Kunze-Libnow

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Ramona Kunze-Libnow, 2018

Ramona Kunze-Libnow (* 1957 in Barneberg, Kreis Haldensleben, DDR) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Seit 1994 stand sie in über 110 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.

Leben und Karriere

Ausbildung und Theater

Kunze-Libnow absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Baufacharbeiter mit Abitur, um ihren ursprünglichen Berufswunsch der Architektin zu realisieren.[1] Sie legte diesen Wunsch aufgrund des DDR-Wohnungsbauprogramms ab.[1] Mitte der 1970er Jahre zog sie wegen einer Liebesbeziehung nach Leipzig.[1] Von 1976 bis 1980 an der Theaterhochschule Leipzig ihre Schauspielausbildung.[2] Bereits im zweiten Studienjahr erhielt sie ein festes Engagement am Schauspiel Leipzig, wo sie bis 1996 engagiert war, um freiberuflich tätig zu sein.[1] Neben Johann Wolfgang von Goethes Faust wurde sie in zahlreichen skurrilen Rollen besetzt.[1]

Nach ihrem Engagement am Schauspiel Leipzig folgten zahlreiche Gastspiele an verschiedenen Deutschen Bühnen, wie am Neuen Theater Halle, am Theater Magdeburg, am Bayerischen Staatsschauspiel, am Staatsschauspiel Dresden und an der Dresdner Semperoper. In der Comödie Dresden wirkte sie u. a. in den Inszenierungen Barfuß im Park, in Wilhelm Jacoby und Carl Laufs Lustspiel Pension Schöller und in dem Stück Sekretärinnen mit. Am Theater arbeitete u. a. mit den Regisseuren Wolfgang Engel, Leander Haußmann, Peter Sodann, Tobias Wellemeyer und Volker Metzler zusammen. Mit Anne Schaab und Kathleen Gaube gründete sie 2011 das Gesangs- und Comedy-Trio Die singenden Handtaschen. In der Spielzeit 2014/15 war sie als Lehrerin in der Inszenierung Eltern am Theater Bautzen zu sehen.[1]

Film, Fernsehen und Synchron

1994 gab Kunze-Libnow ihr Kameradebüt unter der Regie von Konstanze Lauterbach in der Rolle der Martirio in dem Fernsehfilm Bernarda Albas Haus. Seitdem wirkt sie in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen, häufig prägnante Nebenrollen. Auf der Kinoleinwand war sie erstmals 1999 in einer kleineren Rolle als Frau im Ballhaus in Sebastian Petersons Filmkomödie Helden wie wir. 2001 spielte sie in Rolf von Sydows Ein Stück vom Glück an der Seite von Klausjürgen Wussow und Jutta Speidel die Rolle der Sekretärin. Im ZDF-Fernsehvierteiler Liebesau – Die andere Heimat von Wolfgang Panzer war sie als resolute Arbeiterin in einer Nebenrolle zu sehen. In Matthias Tiefenbachers Die Schönste von Bitterfeld spielte sie die lebenslustige Arbeiterin Jutta, die sich für die erste „Miß-Wahl“ in der DDR engagiert. Wiederholt arbeitet sie mit der Regisseurin Francis Meletzky zusammen, u. a. in Nachbarinnen (2004) und Frei nach Plan (2007). Mit Til Schweiger stand sie 2018 für die Kinofilme Hot Dog und Klassentreffen 1.0 vor der Kamera.

Regelmäßig übernimmt Kunze-Libnow feste Serienrollen und gastiert daneben regelmäßig in Gastrollen verschiedener Fernsehserien und -reihen wie In aller Freundschaft, Stubbe – Von Fall zu Fall, Tatort, Polizeiruf 110, Rosa Roth und Die Spezialisten – Im Namen der Opfer. Von 2006 bis 2009 spielte sie in der ARD-Fernsehserie Tierärztin Dr. Mertens Frau Wittig, die Sekretärin des von Michael Lesch dargestellten Zoodirektors Reinhard Fährmann. In der satirischen Fernsehserie Stromberg spielte sie 2009 mehrere Folgen lang eine deutsch-polnische Sachbearbeiterin in einer Außenstelle der Capitol in Finsdorf. 2014 trat sie in Stromberg – Der Film erneut in dieser Rolle auf. In der ersten Staffel der Historienserie Charité von 2017 spielte Kunze-Libnow die Rolle der Oberin Martha.[3] Von 2017 bis 2022 war sie an der Seite von Armin Rohde und Ludger Pistor in der ARD-Filmreihe Schnitzel als Jobcenter-Angestellte Frau Gottschalk zu sehen. Als indirekte Fortsetzung folgte 2019 zusätzlich die Miniserie Ohne Schnitzel geht es nicht, deren letzte zwei Folgen mit der vierten Episode Schnitzel de Luxe identisch sind. Seit 2020 gehört sie in der ARD-Fernsehfilmreihe Meine Mutter … als allerbeste Freundin von Heidi und neugierige Dorfbewohnerin Hannelotte Kümpner-Sellendorf neben Margarita Broich zur Stammbesetzung.

Kunze-Libnow wirkt auch in zahlreichen Kinder- und Jugendproduktionen mit[1], so übernahm sie von 2008 bis 2010 übernahm in der Fernsehserie Schloss Einstein die Rolle der Schuldirektorin Dr. Franka Steiner, spielte 2019 als Amme in Ngo The Chaus Märchenadaption Schneewittchen und der Zauber der Zwerge und 2022 als Edith im britisch-US-amerikanischen Fantasyfilm Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse (Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore) von David Yates.

Parallel betätigt Kunze-Libnow sich als Sprecherin für Synchronisation, Fernsehen und Radio.[4]

Filmografie

Kino

Fernsehen

Fernsehfilme

Fernsehserien und -reihen

Weblinks

Commons: Ramona Kunze-Libnow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Miriam Schönbach: Immer ein bisschen schräg. Sächsische Zeitung, 27. November 2014, abgerufen am 21. Februar 2020.
  2. Castforward
  3. Ramona Kunze-Libnow als Schwester Martha. Rollenprofil auf Das Erste.
  4. Ramona Kunze-Libnow bei der Agentur Stimmgerecht Berlin

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dreharbeiten zu „Schnitzel XXL“-8516.jpg
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Dreharbeiten zu „Schnitzel XXL“
Foto: Ramona Kunze-Libnow (Rolle: polarisierende Jobcenter-Beraterin Frau Gottschalk)