Rammert (FFH-Gebiet)

FFH-Gebiet „Rammert“

Espenloch, Blick hinauf zur Hinteren Halde

LageLandkreis Tübingen und Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID555521949
Natura-2000-IDDE-7519-342
FFH-Gebiet28,59 km²
Geographische Lage48° 26′ N, 8° 58′ O
Rammert (FFH-Gebiet) (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Rammert liegt in der Mitte von Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2005 zur Ausweisung vorgeschlagen und durch Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), ausgewiesen.

Lage

Das rund 2859 Hektar (ha) große Schutzgebiet Rammert liegt in den Naturräumen Südwestliches Albvorland, Mittleres Albvorland, Schönbuch und Glemswald und Obere Gäue. Die sechs Teilgebiete befinden sich in den Gemeinden Dußlingen, Bodelshausen, Hirrlingen, Ofterdingen, Rottenburg am Neckar und Tübingen im Landkreis Tübingen sowie Hechingen und Rangendingen im Zollernalbkreis.

Beschreibung

Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen durch den größtenteils bewaldeten Höhenzug des Rammerts bestimmt, der durch teils tief eingeschnittene Klingen und Täler gegliedert ist. Auf den randlichen Hanglagen befinden sich viele Streuobstwiesen, die in Grünland- und Ackerflächen in den Talauen von Neckar, Steinlach und Katzenbach übergehen.[1]

Schutzzweck

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
*Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)Kurzbezeichnung
3150Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder HydrocharitionsNatürliche nährstoffreiche Seen
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation
6210*Naturnahe Kalk-Trockenrasenund deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen
7220*Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen
7230Kalkreiche NiedermooreKalkreiche Niedermoore
9110Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)Hainsimsen-Buchenwald
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald
9160Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
9170Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-CarpinetumLabkraut-Eichen-Hainbuchenwald
9180*Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)Schlucht- und Hangmischwälder
91E0*Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Spanische Flagge1078*Spanische FlaggeCallimorpha quadripunctariaSchmetterlinge
Hirschkäfer1083*HirschkäferLucanus cervusKäfer
Steinkrebs1093*SteinkrebsAustropotamobius torrentiumKrebse
Bechsteinfledermaus1323BechsteinfledermausMyotis bechsteiniiSäugetiere
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Biber1337BiberCastor fiberSäugetiere
Grünes Besenmoos1381Grünes BesenmoosDicranum virideMoose

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende Naturschutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Das Vogelschutzgebiet Mittlerer Rammert überschneidet sich zu einem großen Teil mit dem FFH-Gebiet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7519-342 Rammert und das Vogelschutzgebiet 7519-401 Mittlerer Rammert. bearbeitet von ILN Bühl. 31. August 2012 (190 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks

Commons: FFH-Gebiet Rammert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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A European Beaver in Norway.
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Großes Mausohr im Flug, Myotis myotis
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An echolocating bat (Myotis bechsteinii) avoiding collision with a plant while searching for a moth.
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Steinkrebs (Austropotamobius torrentium). Fotografiert und gefunden im Munichbach (Niederösterreich) in der Nähe von Gruberau
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Blick hinauf zur "Hinteren Halde" -Espenloch