Ralph Schock
Ralph Schock (* 13. Februar 1952 in Ottweiler) ist ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Literaturredakteur. Er lebt und arbeitet in Saarbrücken.
Leben
Ralph Schock legte am Gymnasium Wendalinum in St. Wendel sein Abitur ab. Danach studierte er Germanistik- und Philosophie an der Universität des Saarlandes, u. a. bei Gerhard Schmidt-Henkel. Das Studium wurde 1973–1974 unterbrochen durch die Ableistung des Ersatzdienstes. Von 1977 bis 1984 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes. Promotion 1984 mit einer Dissertation über Gustav Regler.[1] Seit 1987 ist er Literaturredakteur beim Saarländischen Rundfunk, seit 1998 Leiter der Literaturredaktion und als solcher Nachfolger von Arnfrid Astel. Zahlreiche Gesprächssendungen mit Autoren bzw. zu literarischen Themen; er setzt die von Astel begonnene Serie „Literatur im Gespräch“ fort.[2] Ein Schwerpunkt seiner Herausgebertätigkeit liegt in der Geschichte des Saarlandes seit dem Ersten Weltkrieg. Herausgeber der Buchreihe „Spuren“ mit Veröffentlichungen u. a. von François-Régis Bastide, Alfred Döblin, Ilya Ehrenburg, Hermann Hesse. Initiator und Herausgeber der Buchreihe „Abiturreden“ (seit 1999). Reden u. a. von Herta Müller, Guntram Vesper, Dieter Wellershoff, Juli Zeh, Sibylle Lewitscharoff. Mitherausgeber der Gustav-Regler-Werkausgabe. Nach seiner Pensionierung veröffentlichte Ralph Schock 2017 sein erstes belletristisches Werk „Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse. Eine Kindheit in den 50ern“.
Seit 1978 ist er Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und seit 2010 Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.
Jurortätigkeit
Juror für folgende Preise:
- Kunstpreis des Saarlandes
- Open Mike (Berlin)
- Gustav-Regler-Preis
- Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreis
- Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis
Werke (Auswahl)
- Gustav Regler: Literatur und Politik (1933-1940). Reihe: Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft, 10. R. G. Fischer Verlag, Frankfurt 1984
- Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse. Eine Kindheit in den 1950ern. Verbrecher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-95732-278-4
- Hg. mit Reiner Buhl: Zehn Jahre Eugen-Helmlé-Übersetzer-Preis. Verlag Saarländischer Rundfunk. Autor der Porträts und Auswahl der Tracks von David Lemm. 418.02079 in der DDC
Herausgeber (Auswahl)
- Hermann Hesse: „Autorenabend in Saarbrücken“ Verlauf und Folgen der Lesung vom 22. April 1912. Eine Dokumentation; mit unveröffentlichten Materialien und einem Nachwort. Reihe Spuren, Gollenstein Verlag, Blieskastel 2000, ISBN 3-933389-17-8.
- „Hier spricht die Saar, Ein Land wird interviewt, Drei Reportagen von Philippe Soupault, Theodor Balk und Ilya Ehrenburg“. Mit Abb. von Robert Capa. (Reihe Spuren), Gollenstein Verlag, Blieskastel 2005, ISBN 3-935731-76-0.
- François-Régis Bastide: „Wandererfantasie“ (Roman), Aus dem Französischen von Eugen Helmlé und Alfred Diwersy, Reihe Spuren, Gollenstein Verlag, Blieskastel 2006, ISBN 978-3-938823-10-1.
- Alfred Döblin: „Meine Adresse ist Saargemünd“. Spurensuche in einer Grenzregion, zusammengetragen und kommentiert von Ralph Schock, Reihe Spuren, Gollenstein-Verlag, Merzig 2010, ISBN 978-3-938823-55-2.
- Gustav Regler Werke, Bd. 13.1, Verlag Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt a. M./Basel 2013, ISBN 978-3-87877-448-8.
- Sound der Zeit – Geräusche, Töne, Stimmen. 1889 bis heute. Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1568-6 Zus. mit Gerhard Paul
- 'Cher Georges‘ - 'Cher Eugen‘. Die Korrespondenz zwischen Eugen Helmlé und Georges Perec (1966 - 1982). Reihe Spuren. Conte-Verlag, St. Ingbert 2015, ISBN 978-3-95602-033-9.
- Reden an die Abiturienten 1999 - 2015, Conte-Verlag, St. Ingbert 2016, ISBN 978-3-95602-075-9.
- Nach Kolchis. Faszination Georgien – Reiseimpressionen, Verbrecher Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-95732-399-6.
Weblinks
- Literatur von und über Ralph Schock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website Schocks beim VdS, mit Foto
Einzelnachweise
- ↑ "Gustav Regler". Literatur und Politik (1933-1940). (Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft, Bd. 10) R.G. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 1984
- ↑ Als Beispiele sind die beiden Gespräche zu nennen, die als CD-ROM verfügbar sind: Ralph Schock - Erwin Stegentritt: Enzyklopädie (2004; ISBN 978-3-922441-87-8) und Ralph Schock - Erwin Stegentritt: Schreibübung (2016, ISBN 978-3-942701-24-2)
Personendaten | |
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NAME | Schock, Ralph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Literaturredakteur |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1952 |
GEBURTSORT | Ottweiler |
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© A. Josef Dernbecher, CC BY-SA 4.0
Ralph Schock, Lesung in der Stadtbibliothek Saarbrücken. Vortrag „Meine Adresse ist Saargemünd“ über Alfred Döblin