Rainer Küchl
Rainer Küchl (* 25. August 1950 in Waidhofen an der Ybbs[1]) ist ein österreichischer Violinist.
Leben und Wirken
Rainer Küchel begann sein Violinstudium im Alter von 11 Jahren, von 1964 bis 1970 studierte er bei Franz Samohyl an der Musikhochschule Wien.[2] Nach einem Probespiel erhielt er ein Engagement als Konzertmeister des Orchesters der Wiener Staatsoper sowie der Wiener Philharmoniker. Diese Position bekleidete er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2016. Ab 1972 war Küchl zudem Konzertmeister der Hofmusikkapelle.[1]
Als Solist trat Küchl international mit Orchestern wie den Wiener Philharmoniker, den Wiener Symphoniker, der Dresdener Staatskapelle oder dem NHK-Sinfonieorchester unter der Leitung von unter anderem Claudio Abbado, Leonard Bernstein, Karl Böhm und Riccardo Muti auf.[1][3]
1973 erfolgte die Gründung des Küchl-Quartetts (international als Wiener-Musikverein-Quartett bekannt), seit 1976 gestaltet er mit dem Quartett einen Konzertzyklus im Brahmssaal des Wiener Musikvereins.[1][2] Das Quartett spielt heute (Stand 2022) in der Besetzung Rainer Küchl und Daniel Froschauer (Violine), Heinrich Koll (Viola), Robert Nagy (Violoncello).[4] 1985 übernahm er außerdem die Leitung des Wiener Ring-Ensembles, das sich hauptsächlich auf die Walzermusik in der Tradition der Wiener Philharmoniker konzentriert.[1]
Zeitweise spielte er auf der Stradivari „Chaconne“ von 1725, die ihm von der Oesterreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wurde.
Küchl wurde 1982 zum ordentlichen Professor für Violine an der Wiener Musikhochschule ernannt. Außerdem unterrichtet er als Gastprofessor in Japan.[1]
Privates
Sein älterer Bruder ist der Komponist Ulrich Küchl.[2]
Auszeichnungen, Preise
- 1973: Mozart-Interpretationspreis für solistische Leistungen
- 1978: Mozart-Medaille der Mozartgemeinde Wien (Auszeichnung des Küchl-Quartetts)
- 1985: Goldenes Verdienstzeichen des Bundeslandes Salzburg
- 1988: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
- 1994: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 2001: Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper
- 2010: Mittlerer Orden der Aufgehenden Sonne am Band[5]
Literatur
- Alexander Rausch: Küchl, Brüder. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Weblinks
- Rainer Küchl auf der Website der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
- Tonträger von Rainer Küchl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rainer Küchl in der Internet Movie Database (englisch)
- Andreas Láng: Porträt: Konzertmeister Rainer Küchl auf der Website der Wiener Staatsoper
- Rainer Küchl bei Discogs
- Küchl-Quartett bei Discogs
- Website von Rainer Küchl
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Rainer Küchl. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
- ↑ a b c Küchl Rainer. In: db.musicaustria.at. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
- ↑ International educational Pacific Music Festival Sapporo: Rainer Küchl. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ Küchl Quartett. In: Website von Rainer Küchl. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
- ↑ 2010 Autumn Conferment of Decorations on Foreign Nationals, Internetseite des japanischen Außenministeriums (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Küchl, Rainer |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Violinist |
GEBURTSDATUM | 25. August 1950 |
GEBURTSORT | Waidhofen an der Ybbs |
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