Raimund Kummer

Raimund Kummer (* 15. März 1954 in Mengeringhausen/Waldeck) ist ein deutscher bildender Künstler.[1]

Raimund Kummer, Schwelle, 1987, Granit, Edelstahl, PVC. Standort: Emscherpark, etwa 150 m südöstlich von Lohwiese 46, Essen-Karnap

Leben

Kummer studierte in den Jahren 1972 bis 1975 Philosophie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin und parallel von 1972 bis 1977 an der Hochschule der Künste Berlin, zuletzt als Meisterschüler von Fred Thieler. Nach dem Studium gründete er zusammen mit Hermann Pitz und Fritz Rahmann die Künstlergruppe Büro Berlin (bis 1987). Die Mitglieder der Gruppe wurden in den 1980er-Jahren insbesondere mit temporären Arbeiten im öffentlichen Raum bekannt.[2] In diesem Zusammenhang hielt sich Kummer in den 1980er-Jahren zu längeren Studienaufenthalten in New York und Paris auf, von 1992 bis 1995 in Rom. 1992 wurde ihm ein Stipendium in der Deutschen Akademie Villa Massimo zuerkannt[3]. Im Jahr 1995 wurde Kummer auf eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig berufen. Kummer ist seit 2007 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Sektion Bildende Kunst).[4]

Raimund Kummer lebt und arbeitet in Berlin und Ripatransone/Italien.

Werk

Mit Beendigung des Studiums gibt Kummer die Malerei auf und entdeckt im Raum der Großstädte «seine Faszination für vorgefundene skulpturale Situationen, die er teilweise durch Eingriffe pointiert, mit Hilfe der Fotografie festhält. Die Untersuchung und Neubewertung des Alltäglichen, Situativen und Ephemeren rücken fortan in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit.»[5]

«Kummer gehört zu den Künstlern, seit den späten 1970er Jahren die Produktions- und Präsentationsbedingungen von Kunst thematisieren. Seine in dieser Zeit begonnene Vermessung des öffentlichen Raums im Hinblick auf dessen skulpturale Qualitäten stellt einen frühen und radikalen Schritt zu einem neuen Verständnis bildhauerischer Arbeit dar. Mit seinem fotografischen und bildhauerischen Werk hat Raimund Kummer maßgeblich an der Erweiterung des Material- und Skulpturbegriffs gearbeitet, zudem dazu beigetragen, das Erzählerische in die Bildhauerei wieder einzuführen.»[6]

Einzelausstellungen (Auswahl)

Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

Literatur

  • Raimund Kummer, Nóstos álgos. Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-88895-081-0.
  • Claudia Banz, Christoph Schreier (Hrsg.): Raimund Kummer, for your eyes only. Kerber, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-86678-241-9.
  • Ludger Derenthal (Hrsg.): Raimund Kummer. On Sculpture. Holzwarth Publications, Berlin 2004, ISBN 3-935567-22-7.
Commons: Raimund Kummer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raimund Kummer auf Artfacts. Abgerufen am 11. Mai 2017.
  2. Prof. Fritz Rahmann, Bauhaus-Universität Weimar.
  3. Villa Massimo | Stipendien. Abgerufen am 22. August 2019.
  4. Raimund Kummer (Memento desOriginals vom 15. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uniklinik-freiburg.de. Universitätsklinikum Freiburg.
  5. Raimund Kummer. For your eyes only – Werke 1978 – 2009. Kunstmuseum Bonn, 28. Mai bis 9. August 2009.
  6. Raimund Kummer: νόστος – ἄλγος. Hochschule für Bildend Künste Braunschweig.
  7. Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S. 239.
  8. Raimund Kummer. For your eyes only – Werke 1978 – 2009. Kunstmuseum Bonn, 28. Mai bis 9. August 2009.
  9. Raimund Kummer: νόστος – ἄλγος. Hochschule für Bildend Künste Braunschweig.
  10. Raimund Kummer im Hamburger Bahnhof Berlin im art-magazin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2017; abgerufen am 11. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.art-magazin.de
  11. Detail. Abgerufen am 8. April 2019.
  12. Raimund Kummer: Voliere (2004) (Welt der Form)

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Kummer Schwelle 8501.JPG
Autor/Urheber: Kunstwerk: Raimund Kummer; Foto: Volker Wagenitz, Lizenz: CC0
Skulptur "Schwelle" (1957) von Raimund Kummer; nach der Säuberung und Aufarbeitung im Sept. 2013; Lage: Emscherpark, etwa 150 m südöstlich von Lohwiese 46; Essen-Karnap; Koordinaten: 51 31 02.21 N 07 00 52.11 E