Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main

Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein Main eG

RechtsformeG
SitzKöln, Deutschland Deutschland
LeitungVorstand:
  • Christoph Kempkes, Vorsitzender
  • Michael Göthner

Vorsitzender des Aufsichtsrates:

  • Christoph Ochs
Mitarbeiterzahlrd. 2.500
Umsatz2,2 Mrd. EUR (RWZ-Konzern)[1]
BrancheLebensmittelwirtschaft, Großhandel, Einzelhandel
Websitewww.rwz.de
Stand: 2021

Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) mit Sitz am Breslauer Platz in Köln ist eine von insgesamt fünf landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaften und gehört damit zu den größten Agrarhandelshäusern in Deutschland. Zu den verschiedenen Geschäftssegmenten kommen voll konsolidierte Tochterunternehmungen sowie Beteiligungen und Allianzen mit anderen Unternehmen hinzu, welche zusammen den RWZ-Konzern bilden.[1][2][3][4]

Der RWZ-Konzern umfasst aktuell folgende Geschäftssegmente: Agrarerzeugnisse, Agrartechnik, Autohaus, Betriebsmittel (Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Futtermittel), Einzelhandel (Raiffeisenmärkte, Baustoffhandel, Bäckereien), Energie, Holz, Kartoffeln, Profi-Gartenbau sowie Weinbau/Kellerei.[5]

Gebiet

Das Vertriebsgebiet der RWZ eG erstreckt sich über Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Teile von Nordrhein-Westfalen und Hessen. Als Konzern (über die Tochterunternehmungen und Beteiligungen) ist die RWZ auch in Bayern, Thüringen, Niedersachsen sowie in Frankreich, Benelux und Österreich aktiv. Der Konzern hat rund 220 Standorte. Der Hauptsitz befindet sich am Breslauer Platz in Köln.[6]

Geschichte

Die Firmengeschichte der RWZ reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1890 wurde mit der „Central-Genossenschaft der hessischen landwirthschaftlichen Consumvereine“ die erste Vorgängergenossenschaft der RWZ gegründet. Der Grundstein der heutigen RWZ wurde 1953 mit der Gründung der „Rheinische Waren-Zentrale Hauptgenossenschaft landwirtschaftlicher Genossenschaften eGmbH“ gelegt. 1983 fusionierten dann die „Rheinische Warenzentrale Köln“ mit der „Raiffeisen Hauptgenossenschaft Koblenz“ zur „Raiffeisen Waren-Zentrale Rheinland eG“.[7] 1999 fusionierte diese schließlich mit der „Raiffeisen Hauptgenossenschaft Frankfurt eG“ zur heutigen Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG.[8][9]

Beschreibung

Die RWZ hat rund 2.500 Mitarbeitende, davon ca. 220 Auszubildende. Als eingetragene Genossenschaft hat die RWZ zudem 583 Mitglieder. Hiervon sind rund 150 landwirtschaftliche Primärgenossenschaften (Agrarhändler), für welche die RWZ in ihrem Geschäftsgebiet als Großhändler für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Agrarerzeugnisse fungiert.[1] Das Waren- und Dienstleistungsangebot des RWZ-Konzerns richtet sich vorwiegend an Landwirte, Winzer, Gartenbauer und Waldbesitzer. Zudem können Landwirte auch ihre Ernteprodukte wie Getreide, Ölsaaten, Leguminosen oder Kartoffeln über die RWZ bzw. deren Tochterunternehmen vermarkten. Diese werden von der RWZ gereinigt und gelagert, um dann die gebündelten Mengen an große Verarbeiter aus der Nahrungsmittelindustrie (z. B. Mehl-/Ölmühlen, Kartoffelfabriken) weiterzuverkaufen. Die RWZ übernimmt dabei auch die Logistik. Darüber hinaus bietet die RWZ Servicedienstleistungen und fachliche Beratung an. Dazu zählt auch – über die Handelsplattform akoro – der Online-Verkauf. Jüngst wurde auch das Engagement für eine nachhaltigere, regenerative Landwirtschaft (z. B. über die KlimaHumus-Gesellschaft) stark ausgebaut. Zudem ist die RWZ für Privatkunden vor allem im ländlichen Raum als Händler von Brenn-, Treib- und Baustoffen, für PKWs und Nutzfahrzeuge sowie als Betreiber von Haus- und Gartenmärkten tätig.

Neuausrichtung

Im September 2015 hat der RWZ-Aufsichtsrat als Reaktion auf die Veränderungen in der Agrarbranche Große Transformation einen umfassenden Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen. Diesen hat der am 1. Juli 2016 neu beginnende Vorstandsvorsitzende Christoph Kempkes[10] zusammen mit seinen Vorstandskollegen als sogenannte PRIO-Strategie ausgearbeitet und in den Folgejahren umgesetzt. Seit 2020 ist die Finanz-, Vermögens- und Ergebnislage wieder stabil bzw. positiv.[11][12][13]

Seit 2021 besteht der Vorstand der RWZ aus dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) Christoph Kempkes und dem Finanzvorstand (CFO) Michael Göthner. 2021 erzielte der RWZ-Konzern einen Gesamtumsatz von 2,2 Mrd. EUR, ein EBIT von 23,0 Mio. EUR, ein EBT von 12,5 Mio. EUR sowie einen Konzernüberschuss nach Steuern von 7,6 Mio. EUR. Die Gewinnmarge vor Steuern (EBT) lag bei 0,6 %; die Bilanzsumme im Konzern bei 718 Mio. EUR, davon rund 25 % Eigenkapital.[14]

Galerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Geschäftsbericht 2021. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Dezember 2021, S. 33 ff., abgerufen am 23. Juli 2022.
  2. Norbert Lehmann: Umbruch im Landhandel: Diese zwei großen Agrarhändler rücken zusammen. In: agrarheute.com. 21. April 2021, abgerufen am 23. Juli 2022.
  3. Daphne Huber: Europäische Allianz am Rhein. In: agrarzeitung.de. 16. Dezember 2021, abgerufen am 23. Juli 2022.
  4. Alfons Deter: ZG Raiffeisen und RWZ bauen Dünger-Allianz aus. In: topagrar.com. 25. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  5. Geschäftsbericht 2021. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Dezember 2021, S. 38 ff., abgerufen am 23. Juli 2022.
  6. Die RWZ - Das Unternehmen. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, abgerufen am 23. Juli 2022.
  7. eilbote-online.de Fusion 1983 (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive)
  8. RWZ und RHG fusionieren. In: profi.de. Dezember 1998, abgerufen am 23. Juli 2022.
  9. Kartellamt genehmigt Fusion von RHG und RWZ. In: agrarzeitung.de. 4. September 1998, abgerufen am 23. Juli 2022.
  10. Strategische Allianz mit der RWZ Rhein-Main eG. In: eilbote-online.com. 19. Mai 2016, S. 28, abgerufen am 23. Juli 2022.
  11. Christian Brüggemann: RWZ schafft schwarze Null. In: topagrar.com. 23. April 2020, abgerufen am 23. Juli 2022.
  12. Norbert Lehmann: RWZ Rhein-Main mit „sehr gutem“ Start in das Geschäftsjahr 2022. In: agrarheute.com. 12. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  13. Christian Brüggemann: RWZ zufrieden mit 2021; neue Rechtsform geplant. In: topagrar.com. 12. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  14. Geschäftsbericht 2021. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Dezember 2021, S. 8, abgerufen am 23. Juli 2022.

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