Rafael Laguna de la Vera

Rafael Laguna de la Vera (* 11. Juli 1964 in Leipzig)[1] ist ein deutscher Software-Unternehmer. Aktuell ist er als Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND) tätig.

Leben

Rafael Laguna de la Vera wurde 1964 in Leipzig, damals DDR, geboren. Da sein Vater Spanier ist, durfte die Familie 1974 in die Bundesrepublik ausreisen. Die Familie ließ sich in Bleche im Sauerland nieder. Nach Abitur und Zivildienst studierte er 1986 für einige Wochen Informatik an der Universität Dortmund. Im Jahr 1998 absolvierte er ein Management-Programm an der Harvard Business School.[2] Rafael Laguna ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

Schaffen

Rafael Laguna ist seit über 30 Jahren als Unternehmer und Investor im Bereich Software aktiv. Im Alter von 16 Jahren gründete er sein erstes Software-Unternehmen (Elephant Software), mit 21 programmierte er ein Kassensystem für die Getränkewirtschaft (dicomputer) und mit 31 verkaufte er seine erste Firma (micado).

Um die Jahrtausendwende arbeitete Laguna als Technologie-Investor, Interims-Manager und Berater für Venture Capital Fonds. Von 2001 bis 2004 war er an der Rettung und dem Verkauf der Nürnberger SUSE Linux an Novell beteiligt. Von 2003 bis 2006 engagierte er sich beim Neustart von Bäurer bis zur Veräußerung an die Sage-Gruppe.

Von 2008[3] bis 2020[4] leitete Laguna als CEO die Firma Open-Xchange, die er 2005 mitgegründet hatte. Das Unternehmen ist im Bereich Open-Source-Software für E-Mail und Office-Productivity tätig.

Im Juli 2019 wurde er von der Bundesregierung zum Gründungsdirektor von SPRIND, der Bundesagentur für Sprunginnovationen der Bundesrepublik Deutschland, berufen. Mit dieser soll ein für Deutschland bisher einmaliger innovationspolitischer Ansatz zur Förderung von disruptiven Innovationen umgesetzt werden. Mit dem SPRIND-Freiheitsgesetz[5] wurden der Agentur Ende 2023 „Entscheidungskompetenzen übertragen, damit diese künftig ohne den Bund als Zwischeninstanz selbstständiger agieren kann. Zudem soll die Bundesagentur Haushaltsmittel künftig flexibler verwenden können, um bei hochrisikoreichen Projekten unmittelbar reagieren und neuen Projekten flexibel begegnen zu können. Ferner sieht das Gesetz eine Einschränkung des Besserstellungsverbotes vor.“[6]

Laguna ist Gastdozent an mehreren Hochschulen und Mitgründungsgesellschafter der CODE University of Applied Sciences.[2]

Literatur

  • mit Thomas Ramge: Sprunginnovation. Wie wir mit Wissenschaft und Technik die Welt wieder in Balance bekommen. Econ, Berlin 2021. ISBN 978-3-430-21063-8.
  • mit Thomas Ramge: On the Brink of Utopia. Reinventing Innovation to Solve the World's Largest Problems. The MIT Press, 2023. ISBN 978-0-262-54648-5

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf · Rafael Laguna de la Vera. In: Bmfb.de. Bundesministerium für Bildung und Forschung, abgerufen am 24. Dezember 2023.
  2. a b LEBENSLAUF Rafael Laguna de la Vera. (PDF) Bundesministerium für Bildung und Forschung, 17. Juli 2019, abgerufen am 7. Januar 2021.
  3. Amtsgericht Nürnberg: HRB 24738: Open-Xchange AG (erloschen wegen Verlegung nach Köln), abgerufen als „Chronologischer Abdruck“ via handelsregister.de am 7. Februar 2023
  4. Amtsgericht Köln: HRB 95366: Open-Xchange AG, abgerufen als „Chronologischer Abdruck“ via handelsregister.de am 7. Februar 2023
  5. Bundesgesetzblatt: Gesetz über die Arbeitsweise der Bundesagentur für Sprunginnovationen und zurFlexibilisierung ihrer rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen (SPRIND-Freiheitsgesetz – SPRINDFG) [1] abgerufen am 30. April 2024
  6. Bundestag: Selbstständigkeit für die Bundesagentur für Sprunginnovationen[2] abgerufen am 30. April 2024