Gemeinde Radlje ob Dravi

Občina Radlje ob Dravi
Gemeinde Radlje ob Dravi
Wappen von Občina Radlje ob DraviKarte von Slowenien, Position von Občina Radlje ob Dravi hervorgehoben
Basisdaten
StaatSlowenien Slowenien
Historische RegionUntersteiermark / Štajerska
Statistische RegionKoroška (Slowenisch-Kärnten)
Koordinaten46° 37′ N, 15° 14′ O
Höhe370 m. i. J.
Fläche93,9 km²
Einwohner6.142 (2023[1])
Bevölkerungsdichte65 Einwohner je km²
Telefonvorwahl(+386) 2
Postleitzahl2360
Kfz-KennzeichenSG
Struktur und Verwaltung
GemeindeartObčina
HauptortRadlje ob Dravi
PostanschriftMariborska cesta 7
2360 Radlje ob Dravi
Website
Drautal in der Gemeinde Radlje ob Dravi.

Radlje ob Dravi (deutsch Mahrenberg, bis 1952 slowenisch Marenberg)[2] ist eine Gemeinde in der historischen Landschaft Untersteiermark, Region Koroška, in Slowenien.[3] Verwaltungssitz ist die Ortschaft Radlje ob Dravi.

Lage

Radlje ob Dravi liegt an der Drau und umfasst nördlich auch Anteile des Kozjak (Poßruck) bis an die Grenze zu Österreich reichend und südlich Abschnitte des Pohorje (Bacherngebirge). Das zwischen Kozjak und Pohorje über weite Strecken sehr enge Drautal weitet sich im Bereich von Radlje zu einer kleinen Ebene, die als Radeljsko polje (Mahrenberger Feld) bezeichnet wird.

Über den Radlpass (Radelj) besteht eine Verbindung nach Eibiswald in Österreich.

Ortschaften

Die Gemeinde umfasst 14 Ortschaften, deutsche Ortsnamen in Klammern[4]

  • Brezni Vrh (Wriesnigg)
  • Dobrava (Fischern)
  • Radelca (Radlberg)
  • Radlje ob Dravi (Mahrenberg)
  • Remšnik (Remschnigg)
  • Spodnja Orlica (Arlberg)
  • Spodnja Vižinga (Unterfeising)
  • Sveti Anton na Pohorju1 (Sankt Anton am Bachern)
  • Sveti Trije Kralji1 (Dreikönig)
  • Šent Janž pri Radljah1 (Sankt Johann)
  • Vas (Dörfl)
  • Vuhred (Wuchern)
  • Zgornja Vižinga (Oberfeising)
  • Zgornji Kozji Vrh (Kosiberg)

1Einige Dörfer der Gemeinde mussten aufgrund des Gesetzes zur Benennung von Siedlungen, Plätzen, Straßen und Gebäuden aus dem Jahr 1948 vorübergehend ihre Namen ändern. Die Änderung wurde 1955 vollzogen und betraf Sveti Anton (hieß ab dann Planina), Sveti Trije Kralji (Brezovec) und Šent Janž (Suhi Vrh pri Radljah). Alle drei erhielten allerdings 1993 ihre alten Namen zurück.[2]

Nachbargemeinden

Eibiswald (A)Oberhaag (A)
MutaKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtPodvelka
VuzenicaRibnica na Pohorju

Geschichte

Das damalige Mahrenberg um 1877 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Geologische Karte mit dem Drautal bei Radlje, um 1926

Die Gegend um Radlje ob Dravi ist schon seit der Antike besiedelt. Als Siedlung wird sie erstmals 1139 erwähnt. 1268 erhielt sie das Marktrecht.

Im Jahr 1900 hatte die Marktgemeinde Mahrenberg 1.066 Einwohner, davon waren 971 deutsch- und 59 slowenischsprachig.[5]

Der Ort hieß früher auch auf Slowenisch Marenberg und wurde 1952 in Radlje ob Dravi umbenannt. Grundlage hierfür war ein 1948 erlassenes Gesetz, das die Beseitigung deutscher Namensteile aus Orts- und Straßennamen zum Ziel hatte.[2][6]

Wirtschaft & Tourismus

Durch Radlje ob Dravi verläuft der Ciglar-Weg, der slowenische Abschnitt des Europäischen Fernwanderwegs E6.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Radlje ob Dravi ist dem hl. Michael geweiht und befindet sich im Ortszentrum. Die im Kern gotische Kirche wurde zwischen 1713 und 1724 barockisiert und in der zweiten Hälfte des 18. Jhdts. um eine Sakristei erweitert. Eine Malerei an der Presbyteriumsnordwand sowie der Glockenturm sind noch aus der Gotik erhalten geblieben.[7]

Am Berghang der Kozjansko-Hügel steht das ehemalige Dominikanerinnenkloster Mahrenberg, das 1251 von Seifried von Mahrenberg und seiner Mutter gegründet wurde. Am Berg Perkolica sind die Höhlen Pavlijeva luknja und Huda luknja zu sehen.

Oberhalb des Ortes Richtung Radlpass stehen die Ruinen der Burg Mahrenberg.

Die Pfarrkirche Remšnik (dt. Remschnigg) befindet sich unmittelbar der österreichischen Grenze entfernt und ist dem hl. Georg geweiht. Sie wurde als gotische Kirche errichtet und in der Zwischenzeit mehrfach umgebaut und umgestaltet.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Gemeinde Radlje ob Dravi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 5. Februar 2024.
  2. a b c Spremembe naselij 1948–95. Geografski inštitut ZRC SAZU, DZS, Ljubljana 1996.
  3. Radlje ob Dravi (Gemeinde, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  4. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
  5. K.K. Statistische Zentralkommission, Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900. Band IV Steiermark (Wien 1904) S. 288.
  6. Mimi Urbanc, Matej Gabrovec (2005): Krajevna imena: poligon za dokazovanje moči in odraz lokalne identitete. Geografski vestnik 77(2), S. 25–43.
  7. Kulturministerium Slowenien, Artikelnummer 3300. Abgerufen am 30. Oktober 2021.

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Aufnahmeblatt 5354-4.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section SO (später 5354/4). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1877/78, Mahrenberg, Drautal südlich Radlpass, Region Spodnja Štajerska - Untersteiermark in Nordslowenien
Geologische Karte Unterdrauburg 1926.jpg
Geologische Karte Unterdrauburg: Geologische Spezialkarte der Republik Österreich neu aufgenommen und herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt. Topographische Spezialkarte Nr. 5354 Zone 19 Kolonne XII. Für die Spezialkarte neu aufgenommen von H. Beck (Kärntner Tertiär und St. Pauler Berge) i.d.Jahren 1920, 1927 u. 1928, A. Kieslinger (kristallines Gebirge und jugoslawischer Anteil) i.d.Jahren 1924-1928, Fr. Teller (Kalkalpen Antei) i. Jahre 1889, A.Winkler (steirisches Tertiär) i.d.Jahren 1920, 1922, 1925-1928. Mit Benützung der älteren Aufnahmen von F. Rolle (1856), ferner der geologischen Karte i. M. 1:14.400 des Wieser Bergreviers von V. Radimsky (1875) und der Übersichtskarte i. M. 1:10.000 des Wies-Eibiswalder Kohlenreviers des Rev.Bergamtes Graz (1913) und der geolog. Karte i.M. 1:50.000 des Wieser Reviers von G. Hiesleitner (1926)
COA-Radlje ob Dravi.gif
Wappen der Gemeinde Radlje ob Dravi, Slowenien
Karte Radlje ob Dravi si.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Drava Valley (42013786195).jpg
Autor/Urheber: Jernej Furman from Maribor, Slovenia, Lizenz: CC BY 2.0
Drava Valley