Radim Cepek

Radim Cepek
(c) Luděk Kovář, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Radim Cepek 2011 als Spielertrainer von Chodov Prag
Personenbezogene Informationen
Geburtstag6. Dezember 1975
GeburtsortHavířovTschechien
Grösse185 cm
Spielerbezogene Informationen
PositionCenter/Stürmer
Schusshandrechts
Vereine als Aktiver1
JahreVereinSpTAPt
1993–1996FBC Ostrava597651127
1996–1998TJ Tatran Střešovice56602585
1998–1999IBF Tranas
1999–2000Tatra Střešovice31211940
2000–2001Växjö IBK1611112
2001–2002Tatra Střešovice24241943
2002–2006HC Rychenberg Winterthur8410370173
2006–2007UHC Dietlikon
2007–2008UHC Waldkirch-St. Gallen21272754
2008–2010HC Rychenberg Winterthur51414283
2010Grasshopper-Club Zürich14141024
2011–2013TM JM Pedro Perez Chodov62304575
Nationalmannschaft2
1994–2008Tschechien1277272144
Stationen als Trainer
2003–2006HC Rychenberg Winterthur (Spielertrainer)
2006–2007UHC Dietlikon (Spielertrainer)
2007–2008UHC Waldkirch-St. Gallen (Spielertrainer)
2008–2010HC Rychenberg Winterthur (Spielertrainer)
2010Grasshopper-Club Zürich (Spielertrainer)
2011–2013TM JM Pedro Perez Chodov (Spielertrainer)
2013–2016TM JM Pedro Perez Chodov
2012–2016Tschechische Nationalmannschaft
2016–2017FBC Start98 Prag
2017–Zug United U21
1 Angegeben sind nur Liga- und Playoff-Spiele.
Stand: 24. September 2016

2 Stand: 24. September 2016

Radim Cepek (* 6. Dezember 1975 in Havířov) ist ein tschechischer Unihockeyspieler und -trainer. Er ist wohl der bekannteste tschechische Unihockeyspieler[1] und mit 127 Spielen (72 Tore und gleich viele Assists) Rekordinternationaler seines Landes. 2010 wurde er vom schwedischen Unihockeymagazin «Innebandymagazine» als einziger Nicht-Skandinavier in einer Top-Ten-Rangliste zum fünftbesten Spieler der Welt gekürt.[2]

Karriere

Cepek wurde am 6. Dezember 1975 in Havířov in der Tschechoslowakei geboren. Er wuchs in einer sportlichen Familie auf, sein Vater Zdeněk Cepek spielte Eishockey bei AZ Havířov, wurde später deren Trainer und 2010 in die Hall of Fame des Vereins aufgenommen. Auch seine Cousins und sein Onkel spielten Eishockey und seine jüngere Schwester Susan Cepek machte zuerst Leichtathletik und spielte später ebenfalls für Tatran Střešovice Unihockey in der höchsten tschechischen Liga. Auch Radim Cepeks Weg begann mit Eishockey, dass er mit 5 Jahren zu spielen begann. Er besuchte eine spezielle Primarschule, neben der er fünf Mal in der Woche trainieren konnte. Er durchlief dabei den gesamten Nachwuchs des AZ Havířov und wechselte erst 1987 mit 17 Jahren zum Unihockey, was zu dieser Zeit in Tschechien entstand. Unihockey lernte er in Ostrava kennen, wo er von 1990 bis 1994 eine Hochschule für Maschinenbau (Střední průmyslová škola stavební Ostrava) besuchte und dort das erste Mal mit dem neuen Sport in Berührung kam und zu trainieren begann. Ein anschließendes, 1996 begonnenes, Studium an der Technischen Universität Ostrava brach er zwei Jahre später ab.[3]

1993 gründete er zusammen mit seinem Freund Ondřej Vašíček den Unihockeyverein Dream Team Ostrava, mit dem er 1993/94 an den ersten tschechischen Unihockeymeisterschaften teilnahm, die dazumals noch zehn Mannschaften umfasste. Die Mannschaft schloss die erste Saison auf dem zweiten Platz ab. Auch in den kommenden zwei Saisons verpasste das Team den Titelgewinn jeweils nur knapp, in der letzten Saison unter dem neuen Namen FBC Ostrava.[4] Zum Abschluss seiner Zeit in Ostrava war er auch bei der ersten Austragung der Unihockey-Weltmeisterschaften im Jahr 1996 Teil des tschechischen Nationalkaders und bestritt zuvor auch die beiden Europameisterschaften 1994 und 1995.[5]

Danach wechselte er zum tschechischen Großverein TJ Tatran Střešovice nach Prag. Dort verlor er beim ersten Mal durchgeführte Playofffinale und musste sich wiederum mit dem zweiten Platz begnügen. Erst 1998 war der Fluch der zweiten Plätze besiegt und er konnte 1998 seinen ersten Meistertitel feiern. Danach startete Cepek seine internationale Karriere, zuerst mit einem einjährigen Ausflügen in die zweite schwedische Liga zum IBF Tranas, wonach er wieder zu Střešovice zurückkehrte. Zurück in Prag beendete er ein weiteres Mal die Meisterschaft auf dem zweiten Platz und wechselte nach wenigen Spielen in der neuen Saison erneut nach Schweden. Diesmal ging er zum Växjö IBK und spielte damit als erster Tscheche in der Elitserien, der höchsten schwedischen Liga. Die Mannschaft beendete die Meisterschaft jedoch auf dem 15. Platz und stieg damit an. Cepek selbst kehrte ein zweites Mal aus Schweden zu Tatra Střešovice, mit denen er in der Saison 2001/02 seinen zweiten Meistertitel holte. In den Jahren 2001, 2002 und 2003 wurde er zum tschechischen Unihockeyspieler des Jahres gewählt.[6]

2002 wechselte der Center in die Schweiz zum HC Rychenberg Winterthur, wo er bereits in seiner ersten Saison zum Topscorer der Nationalliga A avancierte. In Winterthur blieb Cepek vier Jahre lang und erzielte für sein Team insgesamt 111 Tore[7], konnte jedoch nie einen Meistertitel gewinnen. Ab der zweiten Saison arbeitete er ebenfalls als Assistenztrainer und in der letzten Saison war er Spielertrainer, jedoch noch nicht Cheftrainer des Teams. Während seiner ersten Winterthurer Zeit gewann er an der WM 2004 zusammen mit der Nationalauswahl Silber. Nach vier Jahren wechselte er als Spielertrainer zuerst für eine Saison zum 1. Liga-Verein UHC Dietlikon und heuerte danach – nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Winterthur[8] – für eine Saison zum Zweitligisten UHC Waldkirch-St.Gallen, mit denen er den Aufstieg in die Nationalliga A meisterte. Danach kehrte er zurück nach Winterthur, wo er das Team als Spielertrainer während zweier Jahre führte.[7] Dort wurde er nach einer erfolgreichen Saison 2009/10, bei denen er Winterthur ins Playofffinale führte, zum «Coach des Jahres»[1] gewählt. Nach diesem Erfolg wechselte der Tscheche zu GC.

Noch im Jahr seines Wechsels zu GC wurde er dann überraschend nicht mehr für das Kader der Unihockey-WM 2010 nominiert, was der Star des tschechischen Nationalteams, der bis dahin an allen sieben Austragungen der Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, gar nicht verstand[9] und schließlich als Konsequenz aus diesem Ereignis GC nach nur einem halben Jahr aufgrund von «Motivationsproblemen» wieder verließ und in sein Heimatland zurückkehrte.[10]

Zurück in Tschechien wurde er dann neuer Trainer des Erstligisten Chodov Prag, in dessen Frauenteam auch seine Ehefrau und Unihockeyspielerin Magdalena Cepek-Žižková spielte.[11] Als dann zwei Jahre nach seiner Nichtberufung die tschechischen Nationalelf bei der darauffolgenden Weltmeisterschaft in der Schweiz nur auf dem 7. Platz beendete, wurde Cepek zum neuen Nationaltrainer ernannt und wurde dadurch Ersatz von Tomáš Trnavský, der ihn zwei Jahre zuvor aus der Nationalmannschaft ausschloss.[12] Cepek hat im Frühling 2015 angekündigt, dass er noch bis zur WM 2018 in Tschechien Nationaltrainer bleiben will. Als Teil dieser Vereinbarung kann er auch wieder Trainer eines tschechischen Erstligisten werden.[13] Nach der Weltmeisterschaft 2016 in Riga, welche für das Tschechische Nationalteam ohne Medaille endete, gab Cepek seinen Rücktritt bekannt. In Chodov konnte er als Spielertrainer in der Saison 2012/13 den Cup gewinnen und erreichte auch den Playofffinal, der jedoch verloren ging. Nach diesem Erfolg beendete er seine Spielerkarriere und war nur noch als Coach tätig. Cepek verließ Chodov im Sommer 2016[14] und ist neu Trainer von FBC Start98 Prag[15].

2017 wurde Cepek Trainer der U21-Mannschaft von Zug United.

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonLigaTeamSp.TAPkt.Strafm.Sp.TAPkt.Strafm.
1993/94SuperligaDream Team Ostrava1820133310'nur Ligabetrieb
1994/95SuperligaDream Team Ostrava2125244919'nur Ligabetrieb
1995/96SuperligaFBC Ostrava2031144514'nur Ligabetrieb
1996/97SuperligaTJ Tatran Střešovice2232124418'52022'
1997/98SuperligaTJ Tatran Střešovice2219113020'77299'
1998/99zweithöchste Liga SchwedensIBF Tranaskeine Statistik vorhanden
1999/00SuperligaTatra Střešovice181211238'5314
2000/01SuperligaTatra Střešovice86713
2000/01ElitserienVäxjö IBK1611112nicht qualifiziert
2001/02SuperligaTatra Střešovice151112236'913720
2002/03Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur18181836keine Statistik vorhanden
2003/04Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur18276334336
2004/05Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur232521463213
2005/06Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur18282149nicht qualifiziert
2006/071. Liga (Schweiz)UHC Dietlikonkeine Statistik vorhanden
2007/08Nationalliga BUHC Waldkirch-St. Gallen182325483426
2008/09Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur18151732nicht qualifiziert
2009/10Nationalliga AHC Rychenberg Winterthur18181634158917
2010/11Nationalliga AGrasshopper-Club Zürich14141024
2010/11SuperligaTJ JM Chodov91112238145
2011/12SuperligaTJ JM Pedro Perez Chodov221221339369
2012/13SuperligaTJ JM Pedro Perez Chodov91235202

Literatur

Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014 (tschechisch, zcu.cz [PDF; 2,3 MB; abgerufen am 24. September 2016]).

Commons: Radim Cepek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jan Kratochvil,Tom Nebe: Floorball: Geschichte - Training - Taktik. Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2014, ISBN 978-3-89899-806-2, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Mika Kohonen: Fin Kohonen je potřetí nejlepším florbalistou světa, Čech Cepek je pátý Zdroj. In: iDNES.cz. 1. Dezember 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  3. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 15–16 (tschechisch).
  4. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 17–19 (tschechisch).
  5. Úspěšný florbalista Cepek ukončil reprezentační kariéru. In: Nova Sport. 23. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  6. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 10; 19–21 (tschechisch).
  7. a b HC Rychenberg Winterthur: Soutter geht, Cepek kehrt zurück. In: unihockey.ch. 11. Januar 2007, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  8. HC Rychenberg Winterthur: Transfer von Cepek geplatzt. In: unihockey.ch. 6. April 2007, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  9. Jean-Pierre Costa: Radim Cepek ausgemustert. In: Tages-Anzeiger. 15. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  10. Cepek kehrt nach Tschechien zurück. In: Die Südostschweiz. 25. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  11. Josef Škvor: Radim Cepek, pátý nejlepší hráč světa, posílí florbalisty Chodova. In: Praha 11. 29. Dezember 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  12. Reto Voneschen: Cepek neuer Nationaltrainer. In: unihockey.ch. 20. Dezember 2012, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  13. Tomáš Rambousek: Cepek povede reprezentaci do MS 2018. Unie ustoupila, může koučovat i extraligu! In: floorball.cz. 25. Februar 2015, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  14. Chodovská stopa Radima Cepka. Florbal Chodov, 28. März 2016, abgerufen am 24. September 2016.
  15. Tomáš Matoušek: TRENÉR REPREZENTACE RADIM CEPEK A START98 SE DOMLUVILI NA SPOLUPRÁCI. Český florbal, 11. Juni 2016, abgerufen am 24. September 2016.

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(c) Luděk Kovář, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Czech floorball player Radim Cepek