R Coronae Borealis

Stern
R Coronae Borealis
R Coronae Borealis
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
SternbildNördliche Krone
Rektaszension15h 48m 34,42s [1]
Deklination+28° 09′ 24,3″ [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit5,89 (5,71 bis 15,2) mag [2][3]
Spektrum und Indices
Veränderlicher SterntypRCB[3] 
B−V-Farbindex+0,77 [4]
U−B-Farbindex+0,29 [4]
R−I-Index+0,18 [1]
SpektralklasseC0,0 (F8pep) [3]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit(27,8 ± 0,8) km/s [1]
Parallaxe(0,76 ± 0,06) mas [1]
Entfernung(4300) Lj
(130) pc
Eigenbewegung [1]
Rek.-Anteil:(−2,45 ± 0,14) mas/a
Dekl.-Anteil:(−11,81 ± 0,34) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bonner DurchmusterungBD +28° 2477
Bright-Star-KatalogHR 5880 [1]
Henry-Draper-KatalogHD 141527 [2]
Hipparcos-KatalogHIP 77442 [3]
SAO-KatalogSAO 84015 [4]
Tycho-KatalogTYC 2039-1605-1[5]
2MASS-Katalog2MASS J15483440+2809242[6]

R Coronae Borealis (kurz R CrB) ist ein eruptiv veränderlicher Stern im Sternbild nördliche Krone. R Coronae Borealis ist ein Stern der 6. Größe, dessen Helligkeit in unregelmäßigen Zeitabständen stark abfällt.

R Coronae Borealis ist ein wasserstoffarmer roter Überriese mit einer kohlenstoffreichen Atmosphäre. Die Helligkeitsabfälle sind wahrscheinlich auf ausgestoßene Rußwolken zurückzuführen, die die Photosphäre des Sterns verdecken. R Coronae Borealis ist der Prototyp für die nach ihm benannte Klasse der eruptiv veränderlichen R-Coronae-Borealis-Sterne.

Gemäß Daten der Raumsonde Gaia befindet sich der Stern in einer Entfernung von etwas mehr als 4000 Lichtjahren (Gaia DR2).

Helligkeitsschwankungen

Lichtkurve von R Coronae Borealis von 1990 bis 2017

Der englische Astronom Edward Pigott entdeckte 1795, dass R Coronae Borealis starke Helligkeitsschwankungen hat. In seinem „Normalzustand“ hat der Stern nur geringe Fluktuationen um etwa eine Zehntel Magnitude.[5] Alle paar Jahre oder Jahrzehnte fällt die Helligkeit jedoch von ihrem normalen Wert massiv ab. Dann ist der Stern für einige Monate oder Jahre deutlich dunkler. Wie stark und für wie lange er sich verdunkelt, ist jedes Mal anders. Es gibt dabei kein Muster und kein festes Minimum.[6] Anschließend kehrt er entweder wieder zu seiner normalen Helligkeit zurück, oder die nächste Verdunkelung überlappt sich mit der vorhergehenden.

Als mögliche Ursache wird angenommen, dass sich in der Sternatmosphäre Kohlenstoffstaub ansammelt. Dieser Staub wird ausgestoßen und kondensiert in einiger Entfernung vom Stern zu Rußwolken. Diese blockieren das Licht des Sterns. Die Blockade verschwindet nach einiger Zeit dadurch, dass der Ruß durch Strahlungsdruck zerstreut wird.[7]

Im August 2007 begann R Coronae Borealis mit seiner bisher stärksten Verdunkelung. In 33 Tagen fiel seine Leuchtstärke bis zur 14. Magnitude ab. Darauf folgte eine langsamere weitere Verdunkelung bis zur 15. Magnitude im Juni 2009. Anschließend wurde er gleichermaßen langsam wieder heller und erreichte gegen Ende 2011 die 12. Magnitude. Dies war ein ungewöhnlich tiefes und langes Minimum.[7] Auch danach kehrte der Stern noch nicht zu seiner normalen Helligkeit zurück, sondern erlebte in den Folgejahren weitere starke Schwankungen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e R CrB. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  2. Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  3. a b c R CrB. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  4. a b Bright Star Catalogue
  5. H. Saio: Radial and Nonradial Pulsations in RCB and EHe-B Stars. In: Hydrogen-Deficient Stars (=ASP Conference Series). 391. Jahrgang, 2008, S. 69, bibcode:2008ASPC..391...69S.
  6. C. L. Watson: The International Variable Star Index (VSX). In: The Society for Astronomical Sciences 25th Annual Symposium on Telescope Science. Held May 23–25. 25. Jahrgang, 2006, S. 47, bibcode:2006SASS...25...47W.
  7. a b Steve B. Howell, Travis A. Rector, Donald Walter: Optical Spectroscopy at Deep Light Minimum of R Coronae Borealis. In: Publications of the Astronomical Society of the Pacific. 125. Jahrgang, Nr. 930, 2013, S. 879–888, doi:10.1086/672163, bibcode:2013PASP..125..879H.

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Autor/Urheber: Lithopsian, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Light curve of R Coronae Borealis from 1990 to 2017, created using the AAVSO light curve generator tool.
Corona Borealis IAU.svg
Autor/Urheber: IAU and Sky & Telescope magazine (Roger Sinnott & Rick Fienberg), Lizenz: CC BY 3.0
IAU Corona Borealis chart