RENFE-Baureihe 7200

CCHNE 7200
RENFE 7200
RENFE 272
7206 im Ursprungszustand in Vilanova i la Geltrú (April 2019)
7206 im Ursprungszustand in Vilanova i la Geltrú (April 2019)
Nummerierung:7201–7212
272 001–012
Anzahl:12
Hersteller:Babcock & Wilcox (mechanisch)
BBC (elektrisch)
Baujahr(e):1927
Ausmusterung:bis 1976
Achsformel:(2’Co)(Co2’)
Spurweite:1668 mm
(Iberische Breitspur)
Länge über Puffer:24.000 mm
Länge:22.800 mm (Pufferträger)
Drehzapfenabstand:9750 mm
Drehgestellachsstand:8750 mm
Fester Radstand:4500 mm
Gesamtradstand:20.500 mm
Dienstmasse:145 t
Höchstgeschwindigkeit:110 km/h
Dauerleistung:2100 kW (2860 PS)
Leistungskennziffer:14,5 kW/t
Treibraddurchmesser:1560 mm
Laufraddurchmesser:850 mm
Stromsystem:1,5 kV =
Stromübertragung:Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren:6
Antrieb:elektrisch durch sechs Gleichstrom-Einzelachsfahrmotoren
Lokbremse:Saugluftbremse, Druckluft-Zusatzbremse, Handbremse
Zugbremse:Saugluftbremse
Zugheizung:keine
Kupplungstyp:Schraubenkupplung
Quellen: [1][2]

Die Reihe 7200, später 272 der spanischen Staatsbahn RENFE ist eine Baureihe von Elektrolokomotiven für den schweren Schnellzugdienst, die 1927 bei Babcock & Wilcox in Bilbao für das spanische 1,5 kV-Gleichstromnetz gebaut wurde.

Entwicklung und Einsatz

Erhaltene 272 006 in Vilanova i la Geltrú (Oktober 1995)

Mit der Elektrifizierung der Hauptbahn MadridHendaye wurden leistungsstarke Elektrolokomotiven benötigt. Aus diesem Grund wurde neben anderen Loktypen auch die Reihe 7200 beschafft. Während der US-amerikanische Hersteller Babcock & Wilcox in seiner spanischen Fabrik in Bilbao den mechanischen Teil (Lokomotivkasten, Laufwerk usw.) produzierte, lieferte das schweizerische Unternehmen BBC die gesamte elektrische Ausrüstung (Transformator, Fahrmotoren usw.). Zwölf Lokomotiven wurden 1927 gebaut und 1929 mit den Nummern 7201 bis 7212 bei der CCHNE in Dienst gestellt. Anfangs übernahmen sie den Schnellverkehr auf der Teilstrecke AlsasuaIrun. Später wurde das Einsatzgebiet auf Miranda de Ebro und Burgos ausgeweitet. 1941 gingen die Maschinen mit der Verstaatlichung der CCHNE in den Besitz der RENFE über. Die dunkelblaue Lackierung wurde durch ein dunkles Grün ersetzt. Im Jahr 1967 begannen Zweisystemlokomotiven für 1500 und 3000 Volt Gleichspannung die konventionellen Elektrolokomotiven zu verdrängen. Mit der Umstellung auf EDV-Nummerierung erhielten sie die Nummern 272 001 bis 012. Bis 1976 wurden alle Lokomotiven ausgemustert und bis auf ein Exemplar verschrottet. Die 272 006 blieb erhalten und ist heute in ursprünglicher dunkelblauer Farbgebung und nummeriert als 7206 im Eisenbahnmuseum Vilanova i la Geltrú zu besichtigen.[1]

Technische Beschreibung

272 006 in grüner Farbgebung und mit Fünflicht-Spitzensignal

Bei der Reihe 7200 handelt es sich um eine Krokodillokomotive. Der Lokomotivkasten mit dem mittig angeordneten Maschinenraum und den beiden Führerständen liegt auf zwei Drehgestellen auf, die an den Enden einen kleinen Vorbau tragen. Die sehr langen Drehgestellrahmen nehmen jeweils drei Treibradsätze auf und werden von einem vorauslaufenden antriebslosen zweiachsigen Drehgestell geführt. Die Dienstmasse der Lokomotive liegt bei 145 Tonnen.[1] Die Maschine arbeitet eingangs mit 1,5 kV Gleichspannung. Der ölgekühlte Haupttransformator befindet sich in der Mitte des Maschinenraums und versorgt neben sämtlichen Hilfsbetrieben die sechs Gleichstrom-Einzelachsfahrmotoren. Trotz des Einsatzes im Reisezugdienst erhielten die E-Loks keine elektrische Zugheizung. Die Fahrzeuge verfügen über eine Saugluftbremse, eine direkt wirkende Druckluft-Zusatzbremse und eine Handbremse. Der Wagenzug kann ausschließlich über die Saugluftbremse gebremst werden. Die Lokomotiven erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h.[2] Anfangs besaßen sie nur je einen mittigen Scheinwerfer über den Frontfenstern, später erhielten sie eine Fünflicht-Spitzenbeleuchtung.

Weblinks

Commons: Renfe Class 272 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Jorge Sanz Mongay: Serie 272. Abgerufen am 19. Januar 2023 (spanisch).
  2. a b Locomotora 272-006 (Norte 7206). Abgerufen am 19. Januar 2023 (spanisch).

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Museo Ferroviario de Catalunya - 49660124711.jpg
Autor/Urheber: Juan Enrique Gilardi, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The first generation of electric locomotives dates back to the end of the 20's and comes from Switzerland. Its size and features make it a mixed-traffic locomotive. The 7200 towed the passenger trains on the Madrid-Basque Country line, electrified to 1500 V, although it had begun to be replaced by new locomotives since the end of the 60's. The application of electric power to railway is something the railway companies had been interested in since the last century. Its energetic exploitation is very high; it is cheap and very dean, as one can check when looking at the current trains. Though some engines were constructed, the first applications did not turn out to be completely satisfactory. During the first decades of the century the electric traction developed slowly. Switzerland was the most experienced country in the building and use of electric locomotives.
272 006 ex 7206 (2'Co+Co2').jpg
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Eine Ellok für 1,5 kV Gleichspannung von 1928, Achsfolge (2’Co)(Co2’). Die in der Schweiz für die Compañía de los Caminos de Hierro del Norte de España gebauten Lokomotiven verkehrten mit Reise- und Güterzügen zwischen Madrid und der Grenze nach Frankreich bei Irún und Hendaye. Sie waren für den Wagenzug nur mit Saugluftbremsen ausgerüstet, elektrische Anschlüsse sind nicht vorhanden. Nachgerüstet wurden sie nicht mehr, mit der Umstellung der letzten Strecken auf 3 kV wurden sie 1976 abgestellt und anschließend ausgemustert. Die 272 006 kam im letzten Betriebszustand ins Museum.
272 006 ex 7206.jpg
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Elektrische Lokomotive von 1928 für Gleichspannung mit 1,5 kV, Achsfolge (2’Co)(Co2’) im letzten Betriebszustand. Die in der Schweiz gebauten Lokomotiven der Compañía de los Caminos de Hierro del Norte de España verkehrten zwischen Madrid und der französischen Grenze. Sie wurden vor Reise- und Güterzügen eingesetzt. Die großen Lokomotiven mit einer Dauerleistung von 2100 kW waren für eine Geschwindigkeit von 110 km/h zugelassen. Ende der 1960er Jahre gelangten sie nach der Indienststellung von neuen Lokomotiven in untergeordnete Dienste. Eine Druckluftbremsausrüstung für den Wagenzug erhielten sie ebensowenig wie elektrische Heizanschlüsse. Mit der Umstellung der letzten Strecken auf 3 kV Gleichspannung wurden die Lokomotiven der Reihe 272 1976 abgestellt.