RENFE-Baureihe 446
Baureihen 446, 447 | |
---|---|
Baureihe 446 | |
Nummerierung: | 446.001/002–339/340; 447.001/002–365/366 |
Anzahl: | 170 + 183 |
Hersteller: | 446: CAF, MTM, MACOSA, Mitsubishi; 447: CAF, Alstom, Siemens, ABB |
Baujahr(e): | 1989–1993, 1993–2001 |
Achsformel: | Bo’Bo’+2’2’+Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1668 mm |
Länge über Kupplung: | 75 993 mm |
Höhe: | 4 185 mm |
Breite: | 2 940 mm |
Drehzapfenabstand: | 17 400 mm (Tw) 17 775 mm (Mw) |
Leermasse: | 167 t, 163 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h, 120 km/h |
Dauerleistung: | 2400 kW |
Anfahrzugkraft: | 225 kN, 230 kN |
Beschleunigung: | 1 m/s² beim Anfahren |
Treibraddurchmesser: | 890 mm |
Stromsystem: | 3 kV = |
Zugbeeinflussung: | ASFM, Madrider Züge: LZB |
Sitzplätze: | 202+36 Klappsitze |
Fußbodenhöhe: | 1150 mm |
Die Baureihen 446 und 447 der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe sind Elektrotriebzüge für die Cercanías-Netze. Insgesamt 353 Dreiwagenzüge wurden von 1989 bis 2001 gebaut. Die beiden Baureihen unterscheiden sich hauptsächlich in der Antriebstechnik: Während die Baureihe 446 Gleichstrommotoren mit Chopper-Steuerung besitzt, ist die Baureihe 447 mit Asynchronmotoren ausgestattet, die durch GTO-Umrichter angesteuert werden.
Äußerlich sind beide Varianten anhand der Farbe des Buchstabens hinter der Ordnungsnummer unterscheidbar. Bei der Baureihe 446 ist er weiß, bei der Baureihe 447 gelb.
Geschichte
Für den elektrischen Nahverkehr in den Ballungsräumen Spaniens benötigte die Renfe einen Elektrotriebzug, der schnell beschleunigen kann. 1984 produzierte die spanische Schienenfahrzeugindustrie einen an allen Achsen angetriebenen Zug der Baureihe 445, der daraufhin getestet wurde. Mit den dabei gewonnenen Erfahrungen wurde die Konstruktion serienreif gemacht. Schließlich bestellte die Renfe im Oktober 1987 eine Serie von 50 Dreiwagenzügen der Baureihe 446 bei den Herstellern CAF, MTM, MACOSA, Cenemesa, Conelec und Mitsubishi. Ein Jahr später wurden weitere 50 Züge geordert und 1989 begann die Auslieferung, die bis 1991 andauern sollte. Die dritte und letzte Serie von 70 Einheiten wurde geringfügig verbessert und bis 2003 ausgeliefert.
Da die Drehstromtechnik inzwischen serienreif wurde, entwickelten GEC-Alstom, CAF, Siemens und ABB das Fahrzeugkonzept zur Baureihe 447 weiter. Ein Prototyp wurde im Mai 1992 ausgeliefert und anschließend getestet. Die Erfahrungen waren positiv, sodass die Renfe eine erste Serie von 70 Zügen bestellte. Die ersten Fahrzeuge wurden schon im gleichen Jahr ausgeliefert. Die weiteren Serien wurden für längere Strecken mit einer Toilette ausgestattet. Bis 2001 gingen noch 112 Züge in Betrieb.[1]
Technik
Die Garnituren bestehen aus zwei Triebwagen mit je einem Führerstand (M) und einem antriebslosen Mittelwagen (R). Ihre Außen- und Innengestaltung wurde von Alberto Corazón und AD Design entworfen. Für den Einsatz im Nahverkehr mit kleinen Halteabständen verfügen die Züge über eine Beschleunigung von 1 m/s² und drei zweiflügelige und 1,3 Meter breite Türen pro Wagenseite. Zudem führte die Renfe erstmals Klimaanlagen und Fahrgastinformationssysteme im Nahverkehr ein. Die beiden Stromabnehmer befinden sich auf dem Mittelwagen. Die Scharfenbergkupplungen sind auf einer Höhe von 1050 mm angebracht. Eine Mehrfachtraktion von bis zu vier Fahrzeugen ist möglich. Bei gemischten Traktionen aus 446 und 447 wird die Leistungsfähigkeit der Baureihe 447 reduziert, sodass alle Einheiten die gleiche Fahrdynamik aufweisen. Beide Varianten sind für eine Steigung von 35 ‰ ausgelegt.
Der Antrieb der Baureihe 446 erfolgt über acht Gleichstrommotoren des Typs GEE 362 A2. Die anliegende Spannung wird dabei mit Choppern variiert. Aufgrund des Einsatzprofils mit häufigen Halten liegt die Höchstgeschwindigkeit nur bei 100 km/h.[2]
Bei der Baureihe 447 sind dagegen Asynchronmotoren von Siemens eingebaut. Ihre Ansteuerung erfolgt mit GTO-Thyristoren. Gegenüber der Baureihe 446 wurde die Zuverlässigkeit erhöht und die Masse und die Anschaffungskosten reduziert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nun 120 km/h und es wurde eine Toilette eingebaut.[3][4]
Galerie
- Baureihe 447, erkennbar am gelben Buchstaben »M« hinter der Ordnungsnummer
- Baureihe 447 in Rodalies-Farbgebung
- Innenraum eines Endwagens der Baureihe 447
- Innenraum eines später eingefügten Niederflur-Mittelwagens
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Estler: Loks der spanischen Eisenbahnen RENFE seit 1941. transpress Verlag.
- ↑ Trenes de Cercanías 446. In: Renfe. Abgerufen am 18. Mai 2024 (spanisch).
- ↑ Trenes de Cercanías 447. In: Renfe. Abgerufen am 18. Mai 2024 (spanisch).
- ↑ Unidades eléctricas series 445, 446 y 447. In: Vía Libre. Archiviert vom ; abgerufen am 17. Mai 2024 (spanisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Wagenboden wurde zwischen den Drehgestellen auf etwa 600mm über SO abgesenkt, damit gibt es in Wagenmitte des Mittelwagens einen stufenlosen Einstieg. Die rollstuhlgängige Toilette nimmt einen recht großen Teil des Niederflurbereiches in Anspruch. Dass sich die Fahrradstellplätze dahinter befinden, ist keine besonders glückliche Lösung.
Autor/Urheber: Hugh Llewelyn , Lizenz: CC BY-SA 2.0
Cercanias 3-car emu No.188 on a Charmartin-Escorial service; 4/10.
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Regionalzug von Barcelona, das Gleis am Hausbahnsteig ist das einzige Breitspurgleis im Personenbahnhof. Die Anschrift »Rodalies de Catalunya« täuscht, der S-Bahn-Betrieb von Barcelona endet weiterhin in Massanes. Die Bezeichnung »Cercanías de Gerona« hat am Zugangebot nicht viel verändert, die durchlaufenden Züge der Linie RG1 von Barcelona über die Küstenstrecke nach Massanes enden in Portbou, nur die Personenzüge der Linie R11 über Granollers Centre verkehren in Richtung Norden im Zweistundentakt über die Grenze bis Cerbère.
Neu sind die auf einen zwischen den Drehgestellen niederflurigen Boden umgebauten Mittelwagen, die Rollstuhlfahreren das eigenständige Benutzen des Regional- und S-Bahn-Verkehrs überhaupt erst ermöglichen.
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Auf den S-Bahn-Betrieb mit kurzen Reisezeiten und schnellem Fahrgastwechsel ausgelegter Fahrgastraum. In dieser Form wurden die Einheiten geliefert.
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ein Nahverkehrstriebzug von Barcelona über die Küstenstrecke über Mataró und Blanes. Diese zusätzlich zum Zweistundentakt über Granollers eingelegten Züge enden in Richtung Norden schon in Portbou und bieten unverständlicherwseise keinen Anschluss in Richtung Perpignan.