RENFE-Baureihe 252
Renfe-Baureihe 252 | |
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Renfe-Baureihe 252 | |
Anzahl: | ursprünglich 75, heute 72 |
Hersteller: | Krauss-Maffei, ABB, Thyssen-Henschel, MEINFESA, CAF und Siemens |
Baujahr(e): | 1991–1996 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm |
Länge über Puffer: | 20.380 mm |
Breite: | 3000 mm |
Drehzapfenabstand: | 10.500 mm |
Drehgestellachsstand: | 3000 mm |
Dienstmasse: | 89 t Zweisystemlokomotiven 87 t Einsystemlokomotiven |
Höchstgeschwindigkeit: | 220 km/h |
Dauerleistung: | 5600 kW |
Anfahrzugkraft: | 300 kN |
Treibraddurchmesser: | 1250 mm neu 1170 mm minimal |
Antrieb: | Hohlwellenantrieb |
Bremse: | elektrodynamische Bremse und Knorr-Druckluftbremse |
Zugbeeinflussung: | ASFA, LZB, ETCS nachgerüstet |
Die Baureihe 252 sind elektrische Lokomotiven des spanischen staatlichen Eisenbahnunternehmens RENFE. Sie wird sowohl für den Güter- als auch für den schnellen Reiseverkehr eingesetzt. 15 Lokomotiven wurden für das regelspurige AVE-Hochgeschwindigkeitsnetz und 60 für das iberische Breitspurnetz (1668 mm) gebaut.
Die Baureihe 252 repräsentiert die erste Generation der EuroSprinter-Familie.[1]
Geschichte
Im März 1989 vergab die RENFE den Auftrag zur Lieferung von 75 Lokomotiven an ein Konsortium, bestehend aus den Firmen Krauss-Maffei, ABB, Thyssen Henschel, MEINFESA, CAF und als Konsortiumführer Siemens. Da das spanische Eisenbahnnetz teilweise in Breitspur, als auch in Regelspur ausgeführt ist und es auch teilweise mit 3 kV Gleichstrom, als auch mit 25 kV Wechselstrom mit 50 Hz elektrifiziert ist, wurden verschiedene Varianten bestellt:[2]
- 15 Stück als Regelspur-Zweisystemlokomotiven
- 15 Stück als Breitspur-Zweisystemlokomotiven
- 45 Stück als Breitspur-Einsystemlokomotiven für den Gleichstrombetrieb
Die 15 Regelspurlokomotiven wurden in Deutschland gefertigt. Thyssen-Henschel lieferte hierbei die Wagenkästen, ABB den Großteil der elektrischen Ausrüstung und bei Krauss-Maffei in München fand die Endmontage statt. Die als Breitspurlokomotiven bestellten 60 Lokomotiven wurden von CAF und Meinfesa in Spanien produziert.[2][3]
Ursprünglich wurden die Lokomotiven für das Regelspur-Netz weiß und die für das Breitspur-Netz gelb lackiert. Lediglich die erste regelspurige Lokomotive 252 001 wurde zunächst gelb lackiert, jedoch noch vor der Auslieferung weiß lackiert.[2]
Das Rollout der ersten Lokomotive erfolgte am 18. Juni 1991 in München-Allach, welche gleichzeitig die 20.000 Lokomotive von Krauss-Maffei darstellte. Die Lokomotive 252 002 stellte am 28. November 1991 einen spanischen Geschwindigkeitsrekord mit 256 km/h auf. Dieser wurde am 3. Mai 1994 durch die 252 009 mit 302 km/h gebrochen.
1995 wurde 252 054 bei einem Unfall beschädigt und daraufhin ausgemustert. Ebenfalls ausgemustert wurde 2003 die Lokomotive 252 062 nach einen Unfall, sowie 2005 die 252 009 nach einem Brand.[3]
Technik
Die Konstruktion der Lokomotiven geht zurück auf die DB-Baureihe 120.1, deren letzte Lokomotive kurz vor der Auftragsvergabe ausgeliefert wurde. Insbesondere im mechanischen Teil sind die Ähnlichkeiten groß.[2] Wie diese handelt es sich um Lokomotiven mit Drehstromantriebstechnik.
Der Wagenkasten sollte für alle Lokomotiven gleich sein, sodass durch den Tausch der Drehgestelle eine Umwandlung zwischen Breit- und Regelspur möglich ist. Der Wagenkasten gliedert sich in das Untergestell, die Seitenwände und die Führerhäuser. Das Untergestell besteht aus zwei Seitenlangträgern, einen Mittellangträger und sechs Querträger, von denen je zwei an den Kopfenden, an den Drehzapfen und am Transformator angeordnet sind. Die Seitenwände und die Führerhäuser wurden aus Profilstahlgerippe mit aufgeschweißten Blechen aufgebaut. Die Drehgestelle sind als vollständig geschweißte, geschlossene Rahmenkonstruktion ausgeführt. Die beiden Drehgestell-Langträger sind über zwei Kopfquerträger und einen Mittelquerträger verbunden. In den Mittelquerträger taucht der tiefangelenkte Drehzapfen ein, welcher die horizontalen Kräfte zwischen Drehgestell und Wagenkasten aufnimmt. Die Drehgestell-Langträger haben keine Kröpfung, dafür seitliche Balkone, auf denen sich die Sekundärfederung in Form von Flexicoil-Schraubenfedern abstützt. Die Radsätze werden in den Drehgestellrahmen durch Lemniskatenlenker geführt, die Primärfederung besteht ebenfalls aus Schraubenfedern. Beide Federstufen sind mit Schwingungsdämpfern ausgerüstet.[2]
Die Fahrmotoren sind über Pendellenker an den Kopf- und Mittelquerträgern vollständig gefedert aufgehängt. Die Kraftübertragung auf die Radsätze erfolgt über Gummigelenkhohlwellenantriebe. Wie bei der DB-Baureihe 120 ist das einstufige Getriebe pfeilverzahnt.[2]
Elektrisch unterscheidet sich die Baureihe 252 von der DB-Baureihe 120 einerseits durch die Mehrsystemfähigkeit und andererseits durch eine neuere Halbleitergeneration. Dadurch konnten die Stromrichter kompakter ausgeführt werden. Die Stromrichter sind aus je Fahrmotor drei versetzt getakteten Vierquadrantenstellern, die je Drehgestell in einen gemeinsamen Zwischenkreis einspeisen und je Fahrmotor einem aus dem Zwischenkreis gespeisten Pulswechselrichter aufgebaut. Die Radsätze der Lokomotive können somit einzeln angesteuert werden. Im Wechselstrombetrieb arbeiten die Vierquadrantensteller als Gleichrichter, im Gleichstrombetrieb werden zur Regelung der Zwischenkreisspannung je zwei der drei Vierquadrantensteller als Gleichstromsteller genutzt.[2]
Der beim elektrischen Bremsen erzeugte Strom kann bei einem aufnahmefähigen Netz rückgespeist werden, ansonsten wird dieser mithilfe von Bremswiderständen in Wärme umgewandelt.[2]
Der Maschinenraum besitzt einen geraden Mittelgang, an dessen Seiten alle Gerüste und Schränke angeordnet sind. Der ölgekühlte Transformator der Zweisystemlokomotiven ist zwischen den Drehgestellen unterflur aufgehängt. Bei den Gleichstromlokomotiven sind im Trafokessel nur Drosseln eingebaut; die Massendifferenz wurde durch Ballaste ausgeglichen.[2]
Einsatz
Die Lokomotiven werden spanienweit im schnellen Reise- und Güterverkehr eingesetzt. Auf den AVE-Strecken ziehen sie auch die mit passiver Neigetechnik ausgestatteten Talgo-Züge. Durch den vermehrten Einsatz von Triebzügen ging jedoch der Bedarf an regelspurigen Lokomotiven zurück, weshalb ein Teil der Fahrzeuge auf Breitspur umgebaut wurde. Seit Dezember 2010 wurden vier Lokomotiven (017, 024, 025 und 028[3]) zusätzlich für den Betrieb mit 1,5 kV tauglich gemacht. Diese werde für die Traktion von Güterzügen auf der Schnellfahrstrecke Barcelona – Figueres und weiter über die LGV Perpignan–Figueres nach Perpignan in Frankreich eingesetzt. Die geringe elektrischen Leistung unter 1,5 kV erlaubt betrieblich keinen Einsatz über den Bahnhof von Perpignan hinaus.
Bf Barcelona San Andreu Comtal, 252 042 im »Taxi«-Anstrich amarillo-gris
Regelspurmaschinen 252 013 und 005 mit dem ersten AVE-Anstrich im alten Bahnhof Córdoba C
Bf Vigo, 252 031 auf Breitspur mit Talgo-Hotelzug
Bf Figueras, 252 071 mit Talgo »Mare Nostrum« Cartagena–Montpellier auf Breitspur
Regelspuriger Güterzug Richtung Frankreich mit den Maschinen 252 024 und 025 auf dem Dreischienengleis im Bf Camallera
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ High-Performance Universal Locomotive S 252. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom ; abgerufen am 1. Januar 2022 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h i Karl Gerhard Baur: EuroSprinter – Die erfolgreiche Lokomotivfamilie von Siemens. EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 3-88255-226-3, Die Lokomotiven S 252 der RENFE, S. 26–39.
- ↑ a b c Renfe S/252. In: www.elektrolokarchiv.de. Abgerufen am 1. Januar 2022 (englisch).
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Reisezug-Abstellgruppe vor Barcelona, die 252 in der klassischen Breitspurlackierung schwarz-gelb (amarillo-gris, »taxi«) bespannt einen Talgo Pendular, Bauart Talgo 4.
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Keine Lz, sondern Rangierfahrt nach dem Abspannen vom Bf Valencia Norte ins Bw, die Schlusslampen sind nicht eingeschaltet. Nachschuss
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Regelspurmaschinen im ersten AVE-Anstrich mit großem Weißanteil im alten Bahnhof von Córdoba. In den Folgejahren wurde ein neuer Tunnelbahnhof gebaut
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Hp Camallera, ein mit den Lokomotiven 252 024 und 025 bespannter Regelspurgüterzug von Barcelona zur französischen Grenze auf dem Dreischienengleisabschnitt zwischen Gerona Gbf und Viamalla. Nur das Richtungsgleis Barcelona–Cerbère wurde dreischienig ausgebaut, die Züge in Gegenrichtung verkehrten links.
Autor/Urheber: Jordi Verdugo., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bf Figueras, Ellok 252 071 mit Talgo »Mare Nostrum« Cartagena–Montpellier