Rüsselsheimer Filmtage

Logo der Rüsselsheimer Filmtage

Die Rüsselsheimer Filmtage sind ein zweitägiges satirisches Kurzfilmfestival, das seit 1994 jedes Jahr im Juni im Theater Rüsselsheim am Main stattfindet. Gezeigt werden Filme, die nicht älter als zwei Jahre alt sind. Die maximale Länge der vorgeführten Kurzfilme beträgt 20 Minuten. Das Festival erreicht rund 1.300 Besucher und ist damit das bedeutendste Festival für satirische Kurzfilme in Deutschland. Die 31. Rüsselsheimer Filmtage 2024 finden vom 14. Juni bis 15. Juni[1] live im Stadttheater Rüsselsheim statt.

Veranstalter und Träger

Veranstaltet werden die Rüsselsheimer Filmtage von Ehrenamtlichen des gemeinnützigen Fördervereins Cinema Concetta Filmförderung e. V. im Auftrag der Stiftung Cinema Concetta Filmförderung. Ziel der Stiftung ist es, das Kulturgut des satirischen Kurzfilms als künstlerische Ausdrucksform im nichtkommerziellen Sinne zu fördern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Stiftung Cinema Concetta Filmförderung wurde im September 1992 gegründet. Anlass war ein Flugzeugunglück im Dezember 1991 am Hohen Nistler bei Heidelberg, bei dem das Cinema Concetta Filmteam Martin Kirchberger, Ralf Malwitz und Klaus Stieglitz während der Dreharbeiten zum Film Bunkerlow ums Leben kam. Die Stiftung ist vom Land Hessen als gemeinnützig anerkannt.

Für ihre Förderung des Mediums Film und die Bereicherung des Kulturlebens in Rüsselsheim erhielt die Cinema Concetta Filmförderung 2002 den Kulturpreis der Stadt Rüsselsheim. 2006 wurde die Stiftung vom Land Hessen als Stiftung des Monats Juni ausgezeichnet, da sie einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Hessen leistet und sich die satirischen Kurzfilmtage zum bedeutendsten Festival in ihrem Genrebereich entwickelt haben.[2]

Beiträge und Ablauf

Bis zu 20 Filme konkurrieren um die Publikumspreise, die aus den Erträgen des Stiftungskapitals der Stiftung Cinema Concetta Filmförderung vergeben werden. Die Preise sind absteigend mit 5.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert. Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis der Rüsselsheimer Filmtage wird zusammen mit der Trophäe „Der scharfe Blick“ überreicht. Die massive Bronzeplastik symbolisiert ein Auge, das Logo der Rüsselsheimer Filmtage.

Wesentlicher Bestandteil der Filmtage sind die kurzen Gespräche mit den Filmemachern auf der Bühne jeweils nach der Aufführung ihrer Produktion. Die Preisvergabe ist an die Anwesenheit der Filmemacher oder eines Vertreters gekoppelt. Das Publikum wählt bis zu drei Filmfavoriten aus zwei Wettbewerbsblöcken.

Angesichts der besonderen Bedingungen in der Pandemiezeit der Jahre 2020 und 2021 entschieden sich die Veranstalter für eine Streaming-Version. So konnten die Filmemacher trotz des allgemein vorübergehenden Ausfalls der Spielstätten ihre Arbeiten präsentieren und sich um die mit insgesamt 8.000 Euro dotierten Preise des Filmfests bewerben. Gleichzeitig blieb der Charakter des Festivals mit den Kurzinterviews und der Publikumswahl, jetzt via Internet, weitgehend erhalten.

Über die Rüsselsheimer Filmtage hinaus werden die Siegerfilme der Rüsselsheimer Filmtage als „Best-of-Rolle“ deutschlandweit auf Tournee geschickt.

Das Filmfest finanziert sich durch Sponsoren, Einnahmen aus den Veranstaltungen, Spenden und Beiträgen der Fördermitglieder.

Preisträger

JahrFilmtitelRegiePlatzierung
1994Mit einem Eimer WasserAnja Neitzert1. Platz
Canned Faith oder der FischmörderHenning Stöve2. Platz
Small TalkThomas Stellmach3. Platz
1995Die SchöpfungThomas Meyer-Hermann1. Platz
WahlverwandtschaftenLenard Fritz Krawinkel2. Platz
Un Tablier de Graisse (Eine Schürze aus Speck)Ed Herzog3. Platz
1996FutterCarsten Strauch1. Platz
Surprise!Veit Helmer2. Platz
Die FischerswitweDaniel Nocke3. Platz
1997Alles fließt oder Wo geht der Strom hin?Martina Dippon, Sigrun Köhler, Angelika Huber1. Platz
Coming OutCarsten Strauch2. Platz
Was nicht passt, wird passend gemachtPeter Thorwarth3. Platz
1998CowboysGerhard Tietz1. Platz
Zwischen Vier und SechsCorinna Schnitt2. Platz
Martin – Das Erste MalMarkus Herling3. Platz
1999IdölleAnja Perl, Petra Schröder1. Platz
Außer BetriebJörg Reddemann2. Platz
Sind Sie Luigi?Stephan Brüggenthies3. Platz
2000Bin weg – LisaMatthias Kutschmann1. Platz
VerzaubertChristian Ditter, Carmen Stozek2. Platz
Chicken KiewThomas Stellmach3. Platz
2001Björn – oder die Hürden der BehördenAndi Niessner1. Platz
Das TaschenorganCarsten Strauch2. Platz
220 VJan Cordsen3. Platz
2002Tour EifelRainer Knepperges, Christian Mrasek1. Platz
FlatschThomas Oberlies2. Platz
Der moderne ZyklopDaniel Nocke3. Platz
2003e-mail expressBarbara Marheineke1. Platz
LassieSinan Akkuş2. Platz
Dark AgesDaniel Acht, Ali Eckert, Stephan A. Rother3. Platz
2004Wunderbare TageMatthias Kiefersauer1. Platz
Die ÜberraschungLancelot von Naso2. Platz
no limitsHeidi Wittlinger, Max Stolzenberg, Anja Perl3. Platz
2005Titanen des ErdreichsOliver Seiter1. Platz
Ball of FameGregor Maria Schubert2. Platz
Der AusflugDorothea Nölle3. Platz
2006Fliegenpflicht für QuadratköpfeStephan Flint Müller1. Platz
Früchte der LangeweileJörg Rühenbeck, Hanns-Marcus Müller2. Platz
Die BabysitterinChristine Lang3. Platz
2007AchterbahnFrank Wegerhoff1. Platz
FreilandeierDaniel Faigle2. Platz
BundeswehrtypTil Penzek, Jon Frickey3. Platz
2008Der AufreißerSteffen Weinert1. Platz
KleptomaniacSteffen Zacke2. Platz
Ein Mal ein MeterBjörn Aßmus, Sebastian Linda, Matthias Petermann, Frank Sauer3. Platz
2009Der Conny ihr PonyRobert Pohle, Martin Hentze1. Platz
Die schiefe BahnJim Lacy, Kathrin Albers2. Platz
Ein Abend außer HausMarkus Beck3. Platz
2010AmpelmannGiulio Ricciarelli1. Platz
Uwe + UweLena Liberta2. Platz
Nicht nur der Himmel ist blauStephan Müller, Erik Schmitt, Oliver Walser3. Platz
2011MobileVerena Fels1. Platz
Ich brauch mehr Rot!Monika Tenhündfeld2. Platz
Letzte AusfahrtSydney Gunkel3. Platz
2012Ein Teller SuppeFred R. Willitzkat1. Platz
FelixAnselm Belser2. Platz
Steffi gefällt dasPhilipp Scholz3. Platz
2013OfflineBenjamin Lenz, Ian Bawa, Markus Henkel1. Platz
Nashorn im GaloppErik Schmitt, Stephan Müller2. Platz
Grünes GoldBarbara Marheinecke3. Platz
2014MeinungsverschiedenheitenJannick Seeber1. Platz
coming outGina Wenzel2. Platz
WindRobert Löbel3. Platz
2015Ausstieg RechtsRupert Höller, Bernhard Wenger1. Platz
Drei Experten drehen aufVolker Heymann2. Platz
KrippenwahnSatu Siegemund3. Platz
2016Sweaty SantaChristian Ricken, Moritz Rautenberg1. Platz
Wer trägt die Kosten?Daniel Nocke2. Platz
Er und SieMarco Gadge3. Platz
2017Am Boden der TatsachenMonika Tenhündfeld1. Platz
PixSophie Linnenbaum2. Platz
Die HochzeitspolizeiRogier Hardeman3. Platz
2018Die HerbergeYsabel Fantou1. Platz
L'aria del MoscerinoLukas von Berg2. Platz
BOOST YOUR REALITYCharlotte Couvé3. Platz
2019HandarbeitMarie-Amélie Steul1. Platz
Null Komma SiebenMoritz Boll2. Platz
Morgen kommt kein WeihnachtsmannAnna Ludwig3. Platz
2020Das beste Orchester der Welt[3]Henning Backhaus1. Platz
Ein fairer Deal[4]Garry Savenkov2. Platz
Like and Follow[5]Tobias Schlage3. Platz
2021Benztown[6]Gottfried Mentor1. Platz
Aktenzeichen XY ungelöst[7]Manuel Francescon, Michael Sommermeyer2. Platz
Nicht zu Nah![8]Luis Sütter3. Platz
2022Die beste Schule vor Ort[9]Martin D'Costa1. Platz
The Art Of Authenticity[10]Carlo Oppermann2. Platz
Motivationsfilm Nr. 751 – Berufsbild Betonarbeiter[11]Manuel Francescon, Michael Sommermeyer3. Platz
2023Korruption auf Erden[12]Omid Mirnour1. Platz
Ein Mord Frei // „Pubertäter“[13]Ares Ceylan2. Platz
better half[14]Jürgen Heimüller3. Platz

Partner / Kooperation

Partner der Rüsselsheimer Filmtage sind die Hessische Filmförderung und das Film- und Kinobüro Hessen. Weitere Zusammenarbeit besteht mit dem Open Air Filmfest Weiterstadt, den Filmfestivals Hessen, dem Wiesbadener Exground Filmfest, der Reinheimer Satirewoche und einer Medienpartnerschaft mit HR-Info.

Einzelnachweise

  1. Satirische Kurzfilme - 28. Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 5. Juni 2021.
  2. Main-Spitze vom 20. September 2007: Bei Stiftertag in Wiesbaden. „Cinema Concetta Filmförderung“ stellt sich vor.
  3. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 21. Juni 2020.
  4. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 21. Juni 2020.
  5. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 21. Juni 2020.
  6. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  7. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  8. Satirische Kurzfilme - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  9. Die beste Schule vor Ort - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  10. The Art Of Authenticity - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  11. Motivationsfilm Nr. 751 - Berufsbild Betonarbeiter - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  12. Korruption auf Erden - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 18. Juni 2023.
  13. Ein Mord Frei // „Pubertäter“ - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 18. Juni 2023.
  14. better half - Rüsselsheimer Filmtage. Abgerufen am 18. Juni 2023.

Weblinks

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