Rüdisbronn

Rüdisbronn
Koordinaten: 49° 33′ 53″ N, 10° 26′ 9″ O
Höhe: 316–339 m ü. NHN
Einwohner:226 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung:1. Juli 1972
Postleitzahl:91438
Vorwahl:09846
Rüdisbronn von Süden
St. Maria und Pankratius

Rüdisbronn (umgangssprachlich: Resbrunn[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Bad Windsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage

Durch das Kirchdorf fließt der Heßlerbach (im Unterlauf Riedgraben genannt), der ein linker Zufluss der Tief ist, die wiederum ein linker Zufluss der Aisch ist. 1 km nordöstlich erhebt sich der Spielberg (420 m ü. NHN), auf dem sich die Überreste einer ehemaligen Höhenburg befinden. Im Osten befindet sich der Güterwald, im Südwesten das Kaiholz. Im Nordwesten liegen das Sandbrunnenfeld und die Lange Läng, im Südwesten das Ewigfeld und im Südosten das Mühlfeld.

Die Staatsstraße 2253 führt nach Berolzheim (1,8 km südlich) bzw. nach Deutenheim (2,8 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße NEA 35 bei Kaubenheim (2,7 km südöstlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1158 als „Rudigesprunnen“ erstmals urkundlich erwähnt. Gemäß dieser Urkunde sicherte Kaiser Barbarossa dem Kloster Münchaurach den Schutz über dessen Besitzungen, zu denen auch dieser Ort gehörte, zu.[4] Mit der Auflösung des Klosters im Jahr 1528 fielen dessen Besitzungen an Brandenburg-Bayreuth.[5] Der Ortsname bedeutet „zur Quelle des Rudigēr“.[6][4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rüdisbronn 59 Anwesen (Kirche, Pfarrhaus, Schulhaus, Wildmeisterwohnung, 1 Dreiviertelhube, 12 Halbhuben, 11 Viertelhuben, 7 Sölden, 12 Häuser, Wirtshaus, Schafhaus, Mühle, Ziegelei). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus, was aber von dem würzburgischen Cent Markt Bibart bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Ipsheim.[7]

1810 kam Rüdisbronn an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kaubenheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Kaubenheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Rüdisbronn, zu der Rehhof gehörte.[8][9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim.[10] Ab 1862 gehörte Rüdisbronn zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,703 km².[11]

Am 1. Juli 1972 wurde Rüdisbronn im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bad Windsheim eingegliedert.[12]

Baudenkmäler

  • Am Herrnberg 2: evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria und Pankratius
  • Am Herrnberg 15: ehemaliges Pfarrhaus
  • Spielbergstraße 17: ehemaliges Gasthaus
  • Waldstr. 3: Fachwerk-Wohnstallhaus
  • Waldstr. 4: Wohnstallhaus
  • Zum Wildmeisterhaus 1: Feuerwehrhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Rüdisbronn

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner367393359346368340342361370342347331319329326296297288270344349312262249
Häuser[13]6264676666636461
Quelle[14][15][16][16][17][16][18][16][16][19][16][16][20][16][16][16][21][16][16][16][22][16][11][23]

Ort Rüdisbronn

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner340373354320324308280336252245226
Häuser[13]6062646461636070
Quelle[14][15][17][18][19][20][21][22][11][23][1]

Literatur

Weblinks

Commons: Rüdisbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 61. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ręsbrún.
  3. Rüdisbronn im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 178 f.
  5. Siehe Website mgoesswein.de
  6. R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 93.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 127.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 73 (Digitalisat).
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 227.
  10. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 216.
  11. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 582 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 79 (Digitalisat). Für die Gemeinde Rüdisbronn zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Rehhof (S. 74).
  15. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 263–264 (Digitalisat).
  16. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1199 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).

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