Rückenschild (Heraldik)

Als Rückenschild wird in der Heraldik ein Wappenschild bezeichnet, wenn auf diesem noch kleinere Wappenschilde aufgelegt sind. Es ist der größte Schild. Aufgelegt können sein: der Mittelschild und/oder Nabelschild und/oder Herzschild. Auf diesen werden bei der Wappenvereinigung die wichtigsten Wappen gezeigt. Insbesondere das Stammwappen, wie (Beispiel) die Hauptgebiete eines Staates. Die Formen der kleineren Schilde werden dem Rückenschild angepasst. Da er im Sinne der eigentliche Wappenschild ist, nennt ihn der Heraldiker auch Hauptschild.

Bekanntes Beispiel des Rückenschilds: Die Habsburgermonarchie (hier das Doppelwappen Österreich-Ungarn, Fassung 1915):

Rechts auf dem goldenen Hauptschild der kaiserliche Doppeladler, diesem der Brustschild, der eigentliche Wappenschild, mit den Österreichischen Ländern (mit Mittenschild der Kronländer des Erzherzogtums, und Herzschild in den Farben Österreichs, dem Bindenschild) aufgelegt, darauf ruht die Rudolfskrone (linkes Wappen Ungarn, mittig Familie Habsburg).

Der Adler in Gold wird speziell der deutsche Schild genannt, der ehemalige Wappenschild des römisch-deutschen Kaisers und des Reichs. Der Schild selbst konnte schon früh entfallen, insbesondere auf Fahnen und beim Quaternionenadler sowie im kleinen und mittleren Wappen, und der Kaiseradler gewann dann schwebend den Charakter eines Schildhalters, wenn er auch nie „hielt“, sondern ihm der eigentliche Wappenschild immer als Brustschild aufgelegt war (der österreichische Schildhalter war von alters her der Greif, von denen einer hier im Doppelwappen vertreten ist). Der vierfache Schild war für die österreichische Monarchie charakteristisch. Den eigentümlichen schwebenden Adler führt die Republik Österreich bis heute.

Im kleinen Wappen entfielen 1916 Wappen- und Mittenschild, nicht der Hauptschild. Der Herzschild wird Brustschild.
Infanteriestandarte (frühes 19. Jh.), mit dem entfallenen Hauptschild, stattdessen schwebend in Gold
(ebenso freischwebend die Krone, die nirgendwo mehr aufliegen kann, weil der Doppeladler sowieso schon doppelt bekrönt ist).

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Wappen Österreich-Ungarn 1916 (Klein).png
Kleineres gemeinsames Wappen Österreich-Ungarns aus dem Jahre 1916.
Vorne der Österreichische Doppeladler in Gold, mit dem Bindenschild belegt, darüber die Rudolfskrone, für die Österreichischen Länder, hinten gespalten von Altungarn und Neuungarn für das Königreich Ungarn, im Propf geschacht für das Königreich Kroation und Slawonien, darüber die Stefanskrone, das alles für die Ungarischen Länder, dazwischen schwebt gegen die Landesteile erhöht Habsburg-Lothringen, mit Habsburgerkrone, Orden vom Goldenen Vlies

Genaue Blasonierung siehe bei den unten gegebenen Bildern.

Anm: Die Version von 1915 zeigte Kroatien nicht.
Austrian Imperial Standard - Infantry pattern mix early 19th century.svg
Autor/Urheber:
Hugo Gerard Ströhl  (1851–1919)  wikidata:Q113142 s:de:Hugo Gerhard Ströhl
 
Hugo Gerard Ströhl
Alternative Namen
Hugo Ströhl; Hugo Gerhard Ströhl
Beschreibung österreichischer Grafikdesigner und Heraldiker
Geburts-/Todesdatum 24. September 1851 Auf Wikidata bearbeiten 7. Dezember 1919 Auf Wikidata bearbeiten
Geburts-/Todesort Wels Mödling
Wirkungsstätte
Wien Auf Wikidata bearbeiten
Normdatei
creator QS:P170,Q113142
Upload David Liuzzo , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Imperial Standard of the Austrian Empire with Medium Coat of arms. Used until 1915 also for the Austro-Hungarian Empire. >>> See <<<


With the inspiration and the main goal to recreate the 1806 infantry pattern shown here, this turned out a mixed work based on the three sources. I took the mainwork from the Imperial standard of 1828, added the eagle listed and used the order of the CoAs from the Hugo Gerhard Ströhl work. All in all, perhaps a bit of an anachronism, but it nevertheless looks cool.