Römische Militärausrüstung
Die Waffen und Ausrüstungsgegenstände eines Soldaten in der römischen Armee werden hier nach thematischer Zuordnung aufgelistet. Der Zeitraum umfasst die Republik, die Kaiserzeit sowie die Spätantike.
Waffen
Hieb- und Stichwaffen
Gladius
Das Gladius war ein Schwert, das von den Soldaten als Standardwaffe an der rechten Seite getragen wurde. Ein kaiserzeitliches Gladius war etwa 50–56 cm lang, ca. 8 cm breit und beidseitig geschliffen. Sein Gewicht lag zwischen 1 und 1,5 kg. Im 3. Jh. wurde es von der Spatha abgelöst.
Pugio
Der Pugio war ein Dolch, der von den Soldaten als Zweitwaffe an der linken Seite getragen wurde. Der Vorläufer des Pugio war der Parazonium. Als weitere Form des Dolches gab es noch das Clunaculum.
Spatha
Die römische Spatha war zwischen 75 cm und 110 cm lang und besaß stets eine etwa 4 bis 6 cm breite Klinge unterschiedlichen Querschnitts mit oder ohne Hohlkehle. Die Schneiden verliefen parallel oder mit sehr geringer Verjüngung und waren oft selektiv gehärtet. Der Ort war meist als Spitze ausgeformt.
Lanzen und Speere
Contus
Contus-Lanzen waren zwischen drei und fünf Meter lang und wurden zu Pferde im Kampf beidhändig geführt.
Hasta
Die Hasta war ursprünglich die Hauptkampfwaffe der Soldaten. Mit Beginn des 1. Jh. v. Chr. verschwand die Hasta aus den Legionen und wurde nur noch in der Kavallerie und von einigen Auxiliartruppen verwendet.
Pilum
Das Pilum war eine Weiterentwicklung der Wurflanze und bestand im Wesentlichen aus zwei Teilen, dem rund einen Meter langen hölzernen Schaft und einer meist ungefähr gleich langen, viereckig- oder rund geschmiedeten Eisenstange, die an ihrem sich verjüngenden Ende zu einer Vierkantspitze ausgeformt wurde.
Spiculum
Das Spiculum war ein Speer, der in der Spätantike von römischen Soldaten verwendet wurde.
Verutum
Das Verutum war ein etwa 1–1,2 Meter langer Speer, der von leichtbewaffneten Truppen wie den Velites verwendet wurde.
Sonstiges
Plumbata
Schutzausrüstung
Körperpanzer
Lorica Hamata
Die Lorica Hamata war ein Kettenhemd, das vermutlich seit dem 3. Jh. v. Chr. benutzt wurde. Sie bestand aus bis zu 30.000 Eisenringen und konnte bis zu 10 Kilogramm wiegen.
Lorica Plumata
Die Lorica Plumata war ein spezieller Schuppenpanzer, bei dem im Gegensatz zur Lorica squamata die Schuppen an einer Lorica hamata befestigt waren.
Lorica Segmentata
Die Lorica Segmentata ist ein Glieder-, Schienen- oder Spangenpanzer, der zu Beginn des 1. Jh. n. Chr. in Gebrauch kam. Je nach Dicke, Anzahl und Größe der Schienen konnte ein römischer Schienenpanzer bis zu 14 Kilogramm wiegen.
Lorica Squamata
Als Lorica Squamata wird der Schuppenpanzer in der Kaiserzeit bezeichnet.
Schilde
Cetratus
Der Cetratus war ein leichter römischer Schild. Er bestand aus Holz, das mit Leder überspannt war.
Parma
Eine Parma war im Gegensatz zum Scutum, dem Schild eines Legionärs, nicht gewölbt, sondern flach und von runder oder ovaler Form. Sie wurde von den Angehörigen der Auxiliartruppen und der Reiterei verwendet.
Scutum
Das Scutum war ein großer ovaler, später rechteckiger, und stets gewölbter Holzschild. Anfänglich von ovaler Form, setzte sich Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. der rechteckige Typus durch. Der etwa neun Kilogramm schwere Schild wurde an einem horizontalen Griff mit der linken Hand getragen. Das rechteckige scutum war etwa 120–130 cm hoch und hatte eine Breite von ca. 60–70 cm.
Helme
Die lateinischen Bezeichnungen für Helme waren Cassis und Galea. Während eine Cassis stets aus Metall gefertigt war, war die Galea ursprünglich eine Lederhaube. Es werden folgende Typen von Helmen unterschieden:
Mannheim
Arm- und Beinschutz
Manica
Als Manica wird ein Armschutz bezeichnet, der von der Schulter bis zur Hand reicht.
Beinschiene
Kleidung und Stiefel
Hosen
Mäntel
Stiefel
Die Caligae waren die Marschstiefel des römischen Militärs.
Tunika
Werkzeuge
Dolabra
Eine Dolabra ist ein antikes Werkzeug, das insbesondere für Schanzarbeiten eingesetzt wurde und deswegen auch als „Pionieraxt“ bezeichnet wird. Es wies zwei Schneiden auf einer Schäftung auf, eine senkrechte und eine waagerechte. Die Dolabra kann also als Kombination von Axt und Hacke bezeichnet werden.
Rutrum
Das Rutrum war ein römischer Spaten.
Sonstiges
Cingulum und Pteryges
Das Cingulum militare war der Gürtel eines Soldaten. Die Pteryges waren Textil- oder Lederstreifen, die am Gürtel befestigt wurden, so dass sie vor dem Schritt herabhingen.
Furca
Die Furca war eine Tragestange, die von römischen Legionären während des Marsches getragen wurde.
Sarcina
Als Sarcina bezeichnet man das Marschgepäck eines Legionärs.
Sattel
Als Hörnchensattel wird der Reitsattel römischer Kavalleristen bezeichnet.
Siehe auch
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Keltenmuseum Manching ( Bayern ). Rekonstruktion einer römischen lorica segmentata, Corbridge Typ A.
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Casque de légionnaire au musée de Haguenau
Autor/Urheber: Dr. K. Grote (Link), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eiserne römische Pionieräxte, Römerlager Hedemünden
Autor/Urheber: Paul Garland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
A Roman army helmet in Burg Lynn Krefeld, Germany.
Autor/Urheber: User:MatthiasKabel, Lizenz: CC BY 2.5
Römischer Helm vom Typ Weisenau. Museum Carnuntum
Autor/Urheber: Rabax63, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Moderne Rekonstruktion eines römischen Scutum, ausgestellt im Stadtmauermuseum Porta San Sebstiano
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Rama als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Roman gladius, type Pompeii: Photographed by myself during a show of Legio XV from Pram, Austria
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Infanteriehelm, Typ Buggenum/Spät-Montefortino, 1. Jh., aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss
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römischer Helm vom Typ Niederbieber (Replik); Braunschweigisches Landesmuseum