Rödensdorf
Rödensdorf Kreisfreie Stadt Bayreuth | |
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Koordinaten: | 49° 54′ N, 11° 34′ O |
Höhe: | 422 m ü. NHN |
Einwohner: | 57 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95448 |
Vorwahl: | 09201 |
Ortskern Rödensdorf, rechts das Baudenkmal Rödensdorf 28 |
Rödensdorf ist ein Stadtteil von Bayreuth im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.
Geografie
Das ehemalige Dorf liegt im Tal des Aubachs nordwestlich vom Sophienberg (594 m ü. NHN). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gesees zur Kreisstraße BT 5 (2,1 km westlich), nach Obernschreez (1,2 km südlich) und nach Destuben (1,5 km nordöstlich). Auf dem Weg nach Gesees steht eine Eiche, die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.[2]
Geschichte
1398 wurde der Ort im Landbuch A erstmals erwähnt. Der Ortsname enthält die Genitivform des altdeutschen Personennamens Hrodin (althochdeutsch hruod: Ruhm) und bedeutet Dorf eines Rodin.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Rödensdorf aus 7 Anwesen (4 Halbhöfe, 2 Halbhöfe mit je 1 Halbsölde, 1 Sölde). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Hofkastenamt Bayreuth.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Rödensdorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Oberkonnersreuth zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Rödensdorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Thiergarten.[5] Am 1. Juli 1976 wurde Rödensdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bayreuth eingemeindet.
Bau- und Bodendenkmäler
- Das ehemalige Wohnstallhaus Rödensdorf 28 ist ein Baudenkmal (Nummer D-4-62-000-432) und gab 2011 den Impuls zur Gründung des Vereins Rettet die Fachwerk- und Sandsteinhäuser. 2016 wurde ein Gutachten zum Erhalt und der Sanierung des Gebäudes erstellt. Der Eigentümer ließ das leerstehende Haus jedoch verfallen und brach 2017 den Kontakt zum Verein ab. Im Februar 2020 fiel nach einem Sturmtief das dritte Fachwerk-Segment aus der Fassade; im Mai 2020 erklärten Denkmalpfleger und Politiker, das Gebäude sei kaum noch zu retten, und sprachen von einem „Multiorganversagen aller Behörden“.[6]
- Burgstall (die „Bürg“) auf kleiner Bergkuppe östlich des Ortes. Vermutlich ehemals Walpotensitz. Fast kreisrunde Gesamtanlage vom ca. 30 Meter Durchmesser. Gegen die Hochfläche ursprünglich wohl Graben. Kernhügel nordwestlich abgegraben, im Norden, Westen und Süden umgeben von ca. 15 Meter breitem Zwinger. Mörtelspuren.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 54 | 61 | 66 | 75 | 64 | 63 | 55 | 96 | 82 | 85 | 57 |
Häuser[8] | 7 | 8 | 9 | 7 | 11 | 13 | 14 | ||||
Quelle | [9] | [5] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
Rödensdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.[4][16]
Literatur
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
- Georg Paul Hönn: Rodensdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 287–288 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 136.
- Johann Kaspar Bundschuh: Rodensdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 540 (Digitalisat).
Weblinks
- Rödensdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Rödensdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Rödensdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. Dezember 2022
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 287 (Digitalisat).
- ↑ Rödensdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Bayreuth von A–Z, S. 99.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 385.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 485.
- ↑ „Multiorganversagen aller Behörden“ in: Nordbayerischer Kurier vom 20. Mai 2020, S. 9.
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 136.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 101 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 965 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1033 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 896 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 659 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
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Bayreuth–Rödensdorf mit denkmalgeschütztem Wohnstallhaus Rödensdorf 28