Rémy-Isidore Exelmans

Rémy-Isidore Exelmans

Rémy-Joseph-Isidore, comte Exelmans (auch Excelmans; * 13. November 1775 in Bar-le-Duc, Département Hauts-de-Seine; † 22. Juni 1852 in Saint-Cloud bei Paris) war ein französischer General der Kavallerie und Marschall von Frankreich.

Leben

Exelmans war der einzige Sohn des Weinhändlers Guillaume-Isidore Exelmans und dessen Ehefrau Françoise Belhomme. Mit Wirkung vom 6. September 1791 schloss er sich Oudinot und dessen Freiwilligen-Bataillon an.

Er zeichnete sich 1799 im neapolitanischen Krieg unter Jean-Étienne Championnet und als Murats Adjutant im Krieg gegen Österreich 1805 aus.

Am 31. Januar 1808 heiratete Exelmans in Paris Amélie de La Croix (1788–1862) und hatte mit ihr vier Töchter und sechs Söhne; darunter den späteren Admiral Joseph-Maurice Exelmans. General Octave Exelmans (1854–1936) war sein Enkel.

Nach der Schlacht bei Preußisch Eylau zum Général de brigade befördert, wurde er im Gefolge Murats in Spanien gefangen und nach England gebracht. 1811 gelang es ihm, zu entfliehen und in einer kleinen Barke über den Kanal zu setzen, worauf er als Großstallmeister in die Dienste des Königs Joachim I. von Neapel trat.

Wieder in die französische Armee eingetreten, machte er den russischen Feldzug als Befehlshaber der Gardegrenadiere mit, kommandierte im Feldzug 1813 die 4. Leichte Kavalleriedivision im zweiten Kavalleriekorps unter Sebastiani. Auf dem Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leipzig ergab sich die von Exelmans geführte Einheit am 29. Oktober 1813 bayerischen und russischen Truppen. 1814 kommandierte Exelmans das zweite Kavalleriekorps.

Bei der ersten Restauration noch zu den Bourbonen übergegangen, schloss er sich 1815 Napoleon nach dessen Rückkehr von Elba sofort an und erhielt während des Feldzugs in Belgien (15.–19. Juni 1815) das Kommando über ein Korps der Kavalleriereserve, das mit seinen 3200 Reitern in der Schlacht bei Ligny kämpfte und danach unter Marschall Emmanuelle Grouchy die geschlagenen Preußen verfolgte, jedoch durch das III. Preußische Korps des Generalleutnants Johann von Thielmann bei Wavre festgehalten, nicht an der Schlacht bei Waterloo teilnahm. Dennoch gelang es ihm, am 1. Juli bei Versailles zwei preußische Husarenregimenter zu überfallen und zu vernichten.

1816 wurde er proskribiert.[1] Daraufhin floh er und lebte in Belgien und in Nassau, bis ihm 1823 die Rückkehr nach Frankreich gestattet wurde. Louis-Philippe berief ihn 1831 in die Pairskammer. 1834 musste sich der Journalist Armand Carrel in einem Prozess von der Pairskammer verantworten, unter anderem weil er die Hinrichtung von Michel Ney im Jahre 1815 als „Mord“ bezeichnete hatte. Exelmans verteidigte Carrel und nannte die Hinrichtung Neys einen Justizmord,[2] was ihn populär machte.

Am 15. August 1849 wurde er zum Großkanzler der Ehrenlegion und am 11. März 1851 von Napoléon III., für den er sich als einer der ersten erklärt hatte, zum Marschall von Frankreich ernannt.

Am 22. Juni 1852 hatte Exelmans zwischen Saint-Cloud und Sèvres einen Reitunfall, an dem er noch am selben Tag verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand er im Caveau des Gouverneurs der Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides (Hôtel des Invalides, Paris).

Ehrungen

Literatur

Aufsätze
  • Exelmans, Rémy Joseph Isidore. In: Adolphe Robert, Edgar Bourloton, Gaston Cougny (Hrsg.): Dictionnaire des parlementaires français, Band 2: Cay – Fes. Bourloton, Paris 1891.
  • Exelmans, Remi-Joseph-Isidore. In: Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850, Band 1. Poignavant, Paris 1851, S. 506–507 (Digitalisat).
  • Exelmans, (Isidore, comte). In: Marie-Nicolas Bouillet, Alexis Chassang (Hrsg.): Dictionnaire universel d’histoire et de géographie. Nouvelle édition (26.) avec un supplement. Hachette, Paris 1878, S. 639.
Bücher
  • Jules Nollet-Fabert: Notice sur M. le maréchal Exelmans, 1775–1851. N. Rolin, Bar-le-Duc 1851.
  • Karl Bleibtreu: Marschälle, Generäle Soldaten Napoleons I. VRZ-Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-931482-63-4 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1899)
  • Charles Oman: A history of the peninsular war. Greenhill, London 2004, ISBN 1-85367-214-9.
  • Eugène André: Le maréchal Exelmans 1775–1852. Éd. Comte-Jacquet, Bar-le-Duc 1899.
  • Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoléon. Fayard, Paris 1999, ISBN 2-213-60485-1.
  • Philip Haythornthwaite: Who was who in the Napoleonic wars. Arms & Armour, London 1998, ISBN 1-85409-391-6.

Fußnoten

  1. Art. Exelmans, Remi-Joseph-Isidore. In: Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850, Band 1. Poignavant, Paris 1851, S. 506–507, hier S. 507.
  2. Louis Blanc: Geschichte der zehn Jahre von 1830 bis 1840, Bd. 4: Die Aufstände in Lyon und Paris. Aprilprozeß. Fieschi’s Attentat und die Septembergesetze. Zunahme der gouvernementalen Bedeutung des Königs. Verlag des Literarischen Comptoirs, Zürich und Winterthur 1844, S. 233.
  3. Die Bronzestatue wurde von den Bildhauern Émile Peynot (1850–1932) und Léon Roussel (1868–1943) geschaffen und um 1940 vom Vichy-Regime abgebaut.

Weblinks

Commons: Rémy Joseph Isidore Exelmans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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