Röhrencomputer
Röhrencomputer (auch bezeichnet als Röhrenrechner, Elektronenrechner oder veraltet als Elektronenhirn oder Elektronengehirn) auch als Computer der ersten Generation bezeichnet, wurden von den 1940er bis Anfang der 1960er Jahre gebaut und bestehen bei den zentralen Schaltelementen aus Elektronenröhren. Als bekannteste Röhrenrechner gelten der ENIAC (USA) und der Colossus (Großbritannien). Für Deutschland relevant waren insbesondere der Zuse Z22, die PERM sowie der D1 und der D2 aus der DDR.
Charakteristisch für diesen historischen Computertyp waren im Vergleich zu den folgenden Rechneranlagen große Ausmaße von einigen Metern bis zu einigen 10 m, ein hoher Leistungsbedarf im Bereich von einigen 10 kW aufwärts und eine latente Störanfälligkeit, die wiederum einen hohen Wartungsaufwand erforderte. Röhrenrechner stellen den Übergang zwischen den Analogrechnern zu den auf Halbleitertechnik basierenden effizienteren Minirechnern dar.
Siehe auch
Weblinks
- heise.de, Vor 50 Jahren fing alles an
- Neue Zürcher Zeitung, Wie die Elektronengehirne die Welt eroberten
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Rechenanlage UNIVAC I Factronic, Remington Rand Inc., ausgestellt im Deutschen Museum in München. Im Sommer 1956 wurde dieser Univac-Rechner Nr. 35 zerlegt und mit Konsole, Drucker und Bandlaufwerken in zwei Transportflugzeuge geladen. Von der Ostküste der USA ging es nach Frankfurt am Main. Der Röhrenrechner stand im Europäischen Rechenzentrum, das räumlich zum Frankfurter Battelle-Institut gehörte. Hier setzten sechs fleißige Techniker die 400 Zentner schwere Anlage wieder zusammen. Am 19. Oktober 1956 konnte der Leiter des Europäischen Rechenzentrums, der Deutschamerikaner Carl Hammer, den Computer in Dienst stellen. Insgesamt wurden 46 Stück produziert. Im Februar 1960, nach nur dreijähriger Laufzeit, wurde die Anlage als technisch veraltet abgeschaltet.