Quvasoy
Quvasoy | ||
Quvasoy vom Murinsky-Friedhof aus gesehen | ||
Basisdaten | ||
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Staat: | Usbekistan | |
Provinz: | Fargʻona | |
Koordinaten: | 40° 18′ N, 71° 58′ O | |
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Einwohner: | 74.500 (2014) |
Quvasoy (usbekisch Quvasoy/Қувасой, tadschikisch Кувасой, russisch Кувасай, Kuwasai) ist eine Stadt in der Provinz Fargʻona im Ferghanatal im Osten von Usbekistan. Die Stadt hat eine Fläche von 264 km²[1] und eine Einwohnerzahl von mehr als 74.500[1] (Schätzung von 2014). Sie gehört keinem der Bezirke (Rajons) der Provinz Fargʻona an, sondern ist unmittelbar der Provinz unterstellt (vergleichbar mit einer kreisfreien Stadt in Deutschland).
Lage
Die Stadt liegt etwa 20 km[2] südöstlich der Provinzhauptstadt Fargʻona an der Grenze zu Kirgisistan. Nachbarorte auf kirgisischer Seite sind Kysylkyja (kirgisisch Кызылкыя, Entfernung ca. 15 km) und Ütsch-Korgon (kirgisisch Үч-Коргон, Entfernung ca. 15 km) im Gebiet Batken. Quvasoy liegt an der Eisenbahnstrecke Margʻilon-Fargʻona-Kysylkyja.
Durch Quvasoy fließt der Isfayramsoy, der von Ütsch-Korgon kommend hier einen etwa 300 Meter hohen Höhenrücken durchbricht und darin einen etwa 4 km langen und 1,5 Kilometer breiten Taleinschnitt bildet, in dem sich die Stadt längs des Flusses erstreckt. Aus dieser Lage erklärt sich auch de Name der Stadt. Er ist zusammengesetzt aus Quva, einem usbekischen Stammesnamen, und soy,´ der usbekischen Bezeichnung für Bach, Fluss, Tal. Aus dem Isfayramsoy werden Kanäle zur Bewässerung der die Stadt umgebenden landwirtschaftlich genutzten Gebiete abgeleitet.
Das gesamte Territorium der Stadt erstreckst sich über eine Fläche von 264 km²[1] Die Umgebung der Stadt ist reich an Bodenschätzen wie Kalkstein, Gips und verschiedenen Tonen. In der Nähe gibt es auch größere Kohlevorkommen.
Das Klima in Quvasoy ist kontinental mit mittleren Temperaturen von 30 °C im Juli und 0 °C im Januar. Der meiste Niederschlag fällt in den Wintermonaten November bis Februar.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Quvasoys erfolgte im 14. Jahrhundert. Im Zweiten Weltkrieg war Quvasoy einer der Zielorte für die Deportation der Krimtataren und der aus Georgien stammenden Mescheten.
1954 erhielt der als damals Arbeitersiedlung dienende Ort den Status einer Stadt. Es war eine der sogenannten „russischen“ Städte Usbekistans, weil die europäische Bevölkerung (vorwiegend Russen und Tataren) mehr als 50 % der Bevölkerung stellten. 1989 kam es zu ethnischen Auseinandersetzungen zwischen Usbeken und Mescheten. Im Zusammenhang mit den ethnischen Konflikten und dem Zusammenbruch der Sowjetunion verließ ein Großteil der europäischen Bevölkerung die Stadt.
Beschreibung
1970 hatte Quvasoy 14.000 Einwohner[3], gemäß der Bevölkerungszählung 1989 waren es 25.217.[4] Davon stammte die Mehrheit aus Europa, darunter vor allem Russen und Tataren. Einer Berechnung für 2005 zufolge betrug die Einwohnerzahl 71.500. Schätzungen für 2014 gehen von mehr als 74.500 Einwohnern aus, davon etwa 42.900 (57,6 %) in der Stadt und 31.600 (42,4 %) auf dem Land.[1] Zu den größeren Bevölkerungsgruppen zählen Usbeken (43,2 %), Tadschiken (32,3 %) und Kirgisen (14,5 %).[1] Zu den weitern in Quvasoy vertretenen Nationalitäten gehören Russen, Tataren und Koreaner.
An Religionen sind in Quvasoy der Islam und die Orthodoxie präsent. 2012 wurde eine orthodoxe Kirche geweiht, die dem heiligen Johannes von Kronstadt gewidmet ist.
Quvasoy hat 29 Sekundarschulen, drei Fachhochschulen, zwei Krankenhäuser und mehrere Militärbasen. Die größten Unternehmen der Stadt widmen sich der Herstellung von Zement, Beton, Schiefer, Bauglas, und Glasbehälter.[1]
Bildergalerie
Literatur
- Artikel Кувасай in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
Weblinks
- Offizielle Website (usbekisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Shahar haqida (Über die Stadt). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Offizielle Website von Quvasoy. Archiviert vom Original am 10. November 2016; abgerufen am 10. November 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Quvasoy (Uzbekistan) - Fergana (Uzbekistan). In: Distance Calculator. Abgerufen am 11. November 2016.
- ↑ Kuvasai. In: Great Soviet Encyclopedia. a translation of the third edition. Band 3. Macmillan Inc. New York, Collier Macmillan Publishers London, 1974–1983, 1979 (Online bei thefreedictionary.com).
- ↑ Всесоюзная перепись населения 1989 г. (Volkszählung 1989). In: Демоскоп Weekly. Abgerufen am 7. November 2016.
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Positionskarte von Usbekistan
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Река Исфайрамсай в черте города.
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Вид города Кувасай с Муянского кладбища.
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Надпись у въезда в город.
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Памятник "Дружба народов".