Quintus Lucretius Vespillo

Quintus Lucretius Vespillo war ein römischer Politiker und Militär im 1. Jahrhundert v. Chr.

Im Bürgerkrieg zwischen Gaius Iulius Caesar und Gnaeus Pompeius Magnus stand Lucretius zunächst auf der Seite der Pompeianer und wurde im Jahr 49 v. Chr. mit einem Flottenkommando betraut.[1] Im Jahr 43 v. Chr. wurde er von den Triumvirn proskribiert. Seine Frau Turia rettete ihn,[2] indem sie ihn in einem Raum zwischen der Decke ihres Schlafzimmers und dem Hausdach versteckte, ohne dabei auf die für sie entstehende Gefahr zu achten. Aus diesem Grund wurde angenommen, dass ihr Mann der Verfasser der sogenannten Laudatio Turiae sein könnte,[3] was aber mittlerweile als unzutreffend gilt. Später wurde er begnadigt.

Im Jahr 20 v. Chr. wurde Lucretius wegen Unruhen in Rom bei den Konsulatswahlen als Sondergesandter des Senats zum im Osten des Römischen Reiches weilenden Augustus gesandt, der ihn zum Konsul für das Jahr 19 v. Chr. ernannte.

Literatur

  • Bernhard Kytzler: Frauen der Antike. Von Aspasia bis Zenobia. Artemis, München & Zürich 2000, ISBN 3-7608-1224-4, S. 168–169.

Anmerkungen

  1. Wenn der bei Caesar, De bello civili 3, 7 genannte Flottenkommandant Lucretius Vespillo auch mit dem pompeianischen Offizier Q. Lucretius (Caesar, De bello civili 1, 18) zu identifizieren ist, war er im Jahr 49 bereits Senator, hatte also zumindest die Quästur absolviert.
  2. Appian: Bürgerkriege 4, 44; Valerius Maximus 6, 7, 2
  3. So z. B. Theodor Mommsen: Zwei Sepulcralreden aus der Zeit Augusts und Hadrians. In: Theodor Mommsen: Gesammelte Schriften. Band 1: Juristische Schriften. Teil 1. Weidmann, Berlin 1905, S. 393–428 (zuerst 1863).