Quinéville

Quinéville
StaatFrankreich
RegionNormandie
Département (Nr.)Manche (50)
ArrondissementCherbourg
KantonValognes
GemeindeverbandCotentin
Koordinaten49° 31′ N, 1° 18′ W
Höhe0–67 m
Fläche4,67 km²
Einwohner267 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte57 Einw./km²
Postleitzahl50310
INSEE-Code

Mairie Quinéville

Quinéville ist eine französische Gemeinde mit 267 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Manche in der Region Normandie. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Cherbourg und zum Kommunalverband Agglomération du Cotentin. Die Einwohner nennen sich Quinévillais.

Geografie

Quinéville liegt etwa 35 Kilometer südöstlich von Cherbourg-en-Cotentin an der Ostküste der Halbinsel Cotentin im Regionalen Naturpark Marais du Cotentin et du Bessin. Der Ärmelkanal begrenzt die Gemeinde im Osten. Umgeben wird Quinéville von den Nachbargemeinden Lestre im Norden, Fontenay-sur-Mer im Süden und Ozeville im Westen. Das Dorf Quinéville liegt auf einem Hügel, etwa 30 m über der ca. 1000 m entfernten Küstenlinie. Im Norden begrenzt der Küstenfluss Sinope die Gemeinde. An dessen Mündung in den Ärmelkanal entstand durch Ausbaggern ein gezeitenabhängiger kleiner Hafen. Nach diesem Hafen ist der Ortsteil Le Havre benannt, der sich in Richtung Süden bis Le Bourg Neuf etwa 1.500 m an der Küste entlangzieht. Le Havre hat die typische Infrastruktur für Touristen: Hotels, Ferienhäuser, Campingplatz, Restaurants und Cafés. Weitere Ortsteile im Hinterland der Küste sind Beaurepaire, Les Landes, Launay und Les Roques.

Geschichte

Die erste Nennung des Ortes als Chinevilla für das Jahr 1159 gilt als gesichert. Spätere Schreibweisen des Ortsnamens waren Kinevilla (1210), Quinevilla (1224) und Kinelvilla (1280). Der vordere Teil des Namens stammt vermutlich aus dem gälischen Cináed, auf das auch der moderne Name Kenneth zurückgeht.[1][2]

Während der Seeschlachten von Barfleur und La Hougue 1692 nahm der mit dem französischen König Ludwig XIV. verbündete abgesetzte englische König Jacob II. im Schloss Quinéville Quartier.

Am 6. Juni 1944 landen amerikanische Truppen in Utah Beach, wenige Kilometer südlich von Quinéville. Das Ziel der Alliierten war, Quinéville noch am selben, D-Day genannten Tag zu nehmen, um schnell nach Cherbourg vorzurücken und den für die alliierte Versorgung wichtigen Hafen zu erobern. Durch die starke deutsche Gegenwehr gelang dies erst am 17. Juni 1944.[3]

Von 1886 bis 1950 hatte Quinéville zusammen mit der nördlichen Nachbargemeinde Lestre einen gemeinsamen Bahnhof an der Bahnlinie von Valognes nach Barfleur.[4]

ehemaliger Bahnhof Lestre-Quinéville um das Jahr 1900

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062018
Einwohner323314249192306292302270

Im Jahr 1896 wurde mit 382 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt.[5] und INSEE[6].

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

In Quinéville sind zehn Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Rinderzucht, Milchviehhaltung, Getreideanbau).[9][10]

Zehn Kilometer westlich von Quinéville besteht ein Anschluss an die autobahnartig ausgebaute RN 13 von Cherbourg-en-Cotentin nach Bayeux. Der nächste Bahnhof befindet sich in 13 Kilometern Entfernung in der Stadt Valognes an der Bahnstrecke Mantes-la-Jolie–Cherbourg.

Belege

  1. François de Beaurepaire: Les Noms des communes et anciennes paroisses de la Manche, Paris, A. et J. Picard, 1986 (ISBN 2-7084-0299-4, OCLC 15314425)
  2. Lucien Musset: aperçus sur la colonisation scandinave dans le nord du Cotentin, Annuaire des cinq départements de la Normandie, IIIe congrès, 1953
  3. Claude Quétel:Dictionnaire du Débarquement, 2001
  4. Michel Harouy: Le Val de Saire au temps du Tue-Vâques, Le Coudray-Macouard, Cheminements, 2004 (ISBN 2-84478-266-3)
  5. Quinéville auf annuaire-mairie
  6. Quinéville auf INSEE
  7. Eglise in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. La grande cheminée in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  9. Culture et production animale, chasse et services annexes sur Quinéville, auf annuaire-mairie.fr (französisch)
  10. Dossier complet Commune de Quinéville (50421), auf insee.fr

Weblinks

Commons: Quinéville – Sammlung von Bildern

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Gare-Lestre-Quinéville-CPancienne.jpg
Intérieur de la gare de Lestre - Quinéville sur le chemin de fer de Valognes à Barfleur au début des années 1900.
Château de Quinéville.JPG
Autor/Urheber: Xfigpower, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quinéville, Manche
Quinéville - Mémorial WWII muséum.jpg
Autor/Urheber: Momo50WM, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mémorial WWII muséum de Quinéville, Manche, Normandie, France
Quinéville - Mairie.JPG
Autor/Urheber: Xfigpower, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quinéville, Manche
Église Notre-Dame de Quinéville (4).JPG
Autor/Urheber: Xfigpower, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Église Notre-Dame de Quinéville, Manche
Grande cheminée de Quinéville.JPG
Autor/Urheber: Xfigpower, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grande cheminée de Quinéville, Manche
Église Notre-Dame de Quinéville - Portail.JPG
Autor/Urheber: Xfigpower, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Église Notre-Dame de Quinéville, Manche