Tributärgletscher

Dem Hauptstrom des Upsala-Gletschers, einem Auslassgletscher Campo de Hielo Sur in Patagonien, fließen kurz vor dem Gletscherende noch zwei Tributärgletscher von Westen zu

Ein Tributärgletscher (engl. tributary glacier, auch Seitengletscher) ist ein Gletscher, der sich mit einem größeren Gletscher, dem Hauptgletscher (engl. trunk glacier), vereint. Häufig haben Tributär- und Hauptgletscher unterschiedliche Nährgebiete. Wenn sich vereinigende Gletscher ungefähr dieselbe Größe haben, werden diese – insbesondere im oberen Bereich eines Gletschersystems – auch als Quellgletscher bezeichnet (engl. confluent glacier). Tributärgletscher können wiederum weitere Tributärgletscher besitzen, wodurch ein baumartiges Gletschersystem entsteht.

Das Zusammenfließen der Gletscher, die Konfluenz, hat meist Auswirkungen auf die Fließeigenschaften beider Gletscher, oft wird auch der Hauptgletscher in gewissem Umfang beeinflusst. Solche Wechselwirkungen können sich auf die Massenbilanz des Gletschersystems beträchtlich auswirken.

Ab der Stelle, an der sich Tributär- und Hauptgletscher vereinen, ist das Eis dieser Gletscher im weiteren Verlauf häufig durch eine Mittelmoräne getrennt. Diese aus mitgebrachtem Schutt bestehende Moräne verläuft meistens geradlinig und folgt dem Verlauf des Gletschers bis zum Ende. Eine Ausnahme sind Gletschersysteme, bei denen aufgrund eines Surge-Verhaltens periodisch uneinheitliche Fließgeschwindigkeiten auftreten, dort werden die Mittelmoränen charakteristisch gefaltet.

Bei Rückzug des Eises kann die Verbindung des Tributärs zum Hauptgletscher abreißen und ein Gletschersystem in einzelne Gletscher zerfallen. An der ursprünglichen Mündungsstelle kann sich Schmelzwasser aufstauen und bei plötzlichen Bruch des Eisdamms Hochwasser verursachen. Nach ihrem Abschmelzen hinterlassen die Tributärgletscher Hängetäler, wenn sie sich weniger tief eingeschnitten hatten als der Hauptgletscher.

Literatur

  • Hester Jiskoot: Tributary Glaciers. In: Vijay P. Singh, Pratap Singh, Umesh K. Haritashya (Hrsg.): Encyclopedia of Snow, Ice and Glaciers. Springer, Dordrecht 2011, S. 1209f, ISBN 978-90-481-2641-5

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Upsala Glacier, Argentina.jpg
The Southern Patagonian Icefield of Argentina and Chile is the southern remnant of the Patagonia Ice Sheet that covered the southern Andes Mountains during the last ice age. This detailed astronaut photograph illustrates the terminus of one of the ice-field’s many spectacular glaciersUpsala Glacier, located on the eastern side of the ice-field.

This image was taken during spring in the Southern Hemisphere, and icebergs were calving from the glacier terminus into the waters of Lago Argentino (Lake Argentina, image right). Two icebergs are especially interesting because they retain fragments of the moraine (rock debris) that forms a dark line along the upper surface of the glacier. The inclusion of the moraine illustrates how land-based rocks and sediment may wind up in ocean sediments far from shore.

Moraines are formed from rock and soil debris that accumulate along the front and sides of a flowing glacier. The glacier is like a bulldozer that pushes soil and rock in front of it, leaving debris on either side. When two glaciers merge (image centre), moraines along their edges can join to form a medial moraine that is drawn out along the upper surface of the new glacier.