Quecksilber(I)-bromid

Strukturformel
Struktur von Quecksilber(I)-bromid
Allgemeines
NameQuecksilber(I)-bromid
Andere Namen

Diquecksilberdibromid

SummenformelHg2Br2
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloses, lichtempfindliches Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer621-489-2
ECHA-InfoCard100.150.337
PubChem24829
WikidataQ172498
Eigenschaften
Molare Masse560,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,3 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

390 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (0,4 mg·l−1 bei 25 °C)°C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 330​‐​310​‐​300​‐​373​‐​410
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​301+310 [3]
MAK

0,1 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(I)-bromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bromide. Sie liegt in Form eines weißen, geruchlosen Pulvers vor. Bei Einwirkung von Licht färbt es sich mit der Zeit dunkel und bei Erhitzung gelb. Es fluoresziert orange unter UV-Licht.

Vorkommen

Quecksilber(I)-bromid kommt als Bestandteil des sehr seltenen Minerals Kuzminit Hg2(Br,Cl)2 vor.[4]

Gewinnung und Darstellung

Quecksilber(I)-bromid kann durch Reaktion von elementarem Quecksilber mit Brom oder durch Zugabe von Natriumbromid oder Kaliumbromid[5] zu einer Lösung von Quecksilber(I)-nitrat gewonnen werden.

Eigenschaften

Quecksilber(I)-bromid besitzt eine lineare Br-Hg-Hg-Br Struktur mit einem Abstand von 249 pm zwischen den beiden Quecksilberatomen und 271 pm zwischen Quecksilber und Brom.[6]

Sicherheitshinweise

Bei Quecksilber(I)-bromid besteht die Gefahr der Sensibilisierung der Haut. Die MAK-Kommission stuft Quecksilber und seine Verbindungen als krebserzeugend, Kategorie 3 ein.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu Quecksilber(I)-bromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Datenblatt Mercury(I) bromide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  4. Mineralienatlas:Kuzminit
  5. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1052.
  6. A.F. Wells: Structural Inorganic Chemistry. 5. Auflage, Oxford Science Publications, 1984, ISBN 0-19-855370-6.
  7. Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe: MAK- und BAT-Werte-Liste 2021. 57. Mitteilung. In: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen und Biologische Arbeitsstofftoleranzwerte. PUBLISSO, 2021, ISBN 978-3-9822007-1-2, doi:10.34865/mbwl_2021_deu.

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