Qinling-Panda

Qinling-Panda

Qi Zai, der einzige in Gefangenschaft lebende Qinling-Panda

Systematik
Ordnung:Raubtiere (Carnivora)
Familie:Bären (Ursidae)
Unterfamilie:Ailuropodinae
Gattung:Ailuropoda
Art:Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca)
Unterart:Qinling-Panda
Wissenschaftlicher Name
Ailuropoda melanoleuca qinlingensis
Wan, Wu & Fang, 2005

Der Qinling-Panda (Ailuropoda melanoleuca qinlingensis) ist eine Unterart des Großen Pandas und neben der Nominatform dessen zweite rezente und anerkannte Unterart. DNA-Evidenz sowie morphologische Merkmale deuten darauf hin, dass diese Unterart mindestens vor etwa 10.000 Jahren,[1] nach einigen Quellen aber bereits vor etwa 300.000 Jahren[2][3] von den Populationen der Nominatform getrennt wurde.

Merkmale

Der Qinling-Panda ähnelt der Nominatform (Ailuropoda m. melanoleuca), unterscheidet sich von dieser jedoch durch die geringere Schädelgröße, größere Molaren und eine andere Fellfarbe. Ihre Brust ist dunkelbraun. Der Bauch ist im Normalfall einheitlich braun, wobei es bei einigen Individuen vorkommen kann, dass die Bauchhaare nur braune Spitzen besitzen, während die Haarbasen weiß sind.[1]

Verbreitung

Die Unterart ist ausschließlich an den südlichen Abhängen des Qin-Ling-Gebirges in der Provinz Shaanxi in Höhen zwischen 1300 und 3000 Metern zu finden.[1]

Bestand und Gefährdung

Die Zahl der noch in den Qin-Ling-Bergen lebenden Exemplare liegt unter 350.[4] 2001 wurde die Zahl sogar auf nur noch ungefähr 100 freilebende Individuen geschätzt.[5]

Aufgrund der eingeschränkten Verbreitung der Population ist die Unterart Metallen wie Kupfer, Nickel, Blei und Zink in hohen Konzentration ausgesetzt, die aufgrund der anhaltenden Umweltverschmutzung in der Volksrepublik China jetzt in Bambus und Boden vorhanden sind. Studien haben insbesondere gezeigt, dass die Qinling-Unterart solchen anthropogenen Bedrohungen so direkt ausgesetzt ist, da hohe Metallkonzentrationen in Bambus und Böden mit hohen Lagen korrelieren, wodurch die Qinling-Bergkette zunehmend betroffen ist.[6] Hinzu kommt eine zunehmende Gefährdung durch Chlorkohlenwasserstoffe.[7] Daher könnte die Erhaltung der Qinling-Pandas in Zukunft aufgrund der Luftverschmutzung in China gefährdet sein.

Ein weiterer für das Überleben dieser Unterart essentieller Faktor ist Zahnhygiene. Qinling-Pandas haben eine hohe Zahnabnutzung und sind häufig mit Zahnfrakturen konfrontiert. Diese Faktoren können die Überlebensrate dieser Unterart entscheidend beeinträchtigen.[8]

Wie auch die Nominatform ist der Qinling-Panda Wirt einiger Parasiten. Die Zeckenart Haemaphysalis flava wurde im Fell mehrerer Individuen identifiziert. Ob diese jedoch als potenzieller Krankheitsüberträger eine Bedrohung der Population darstellen kann, ist noch unklar.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c Qiu-Hong Wan, Hua Wu, Sheng-Guo Fang: A New Subspecies of Giant Panda (Ailuropoda melanoleuca) from Shaanxi, China. In: Journal of Mammalogy. Band 86, Nr. 2, April 2005, ISSN 0022-2372, S. 397–402, doi:10.1644/brb-226.1.
  2. Shancen Zhao, Pingping Zheng, Shanshan Dong, Xiangjiang Zhan, Qi Wu: Whole-genome sequencing of giant pandas provides insights into demographic history and local adaptation. In: Nature Genetics. Band 45, Nr. 1, Januar 2013, ISSN 1061-4036, S. 67–71, doi:10.1038/ng.2494.
  3. Scientists discover evidence of giant panda's population history and local adaptation. Abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
  4. Yi-Ping Chen, Ying-Juan Zheng, Qiang Liu, Aaron M. Ellison, Yan Zhao: PBDEs (polybrominated diphenyl ethers) pose a risk to captive giant pandas. In: Environmental Pollution (Barking, Essex: 1987). Band 226, Juli 2017, ISSN 1873-6424, S. 174–181, doi:10.1016/j.envpol.2017.04.023, PMID 28431316.
  5. Jinchu Hu: Research on the giant panda. 1. Auflage. Shanghai Science, Technology and Education Press, Shanghai 2001, ISBN 7-5428-2700-6.
  6. Yan Zhao, Yi-ping Chen, Aaron M. Ellison, Wan-gang Liu, Dong Chen: Establish an environmentally sustainable Giant Panda National Park in the Qinling Mountains. In: Science of The Total Environment. Band 668, 10. Juni 2019, ISSN 0048-9697, S. 979–987, doi:10.1016/j.scitotenv.2019.03.070 (sciencedirect.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
  7. Yan Zhao, Yi-ping Chen, David W. Macdonald, Jun Li, Qing-yi Ma: Organochlorine compounds pose health risks to the Qinling Giant Panda (Ailuropoda melanoleuca qinlingensis). In: Environmental Pollution. Band 273, März 2021, S. 116427, doi:10.1016/j.envpol.2021.116427 (elsevier.com [abgerufen am 6. Januar 2022]).
  8. Yipeng Jin, Si Chen, Yanqiao Chao, Tianchun Pu, Hongqian Xu: DENTAL ABNORMALITIES OF EIGHT WILD QINLING GIANT PANDAS ( AILUROPODA MELANOLEUCA QINLINGENSIS ), SHAANXI PROVINCE, CHINA. In: Journal of Wildlife Diseases. Band 51, Nr. 4, Oktober 2015, ISSN 0090-3558, S. 849–859, doi:10.7589/2014-12-289.
  9. Wen-yu Cheng, Guang-hui Zhao, Yan-qing Jia, Qing-qing Bian, Shuai-zhi Du: Characterization of Haemaphysalis flava (Acari: Ixodidae) from Qingling Subspecies of Giant Panda (Ailuropoda melanoleuca qinlingensis) in Qinling Mountains (Central China) by Morphology and Molecular Markers. In: PLoS ONE. Band 8, Nr. 7, 19. Juli 2013, ISSN 1932-6203, S. e69793, doi:10.1371/journal.pone.0069793, PMID 23894541, PMC 3716770 (freier Volltext).

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Qinling "Brown" Panda