Qazvin
Qazvin | ||
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Qazvin, 1921 | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Iran | |
Provinz: | Qazvin | |
Koordinaten: | 36° 16′ N, 50° 0′ O | |
Höhe: | 1297 m | |
Einwohner: | 381.598[1] (2010) | |
Zeitzone: | UTC+3:30 |
Qazvin oder Kaswin (persisch قزوين Ghazwin, DMG Qazwīn [ ])[2] ist eine Stadt in Iran, die von 1548 bis 1598 Hauptstadt des Safawiden-Reiches war. Heute ist Ghazwin Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat über 380.000 Einwohner (Stand 2010).
Geografische Lage
Ghazwin liegt knapp 180 km nordwestlich von Teheran. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 1297 m. Die Winter sind kühl und trocken, die Sommer hingegen heiß.
Geschichte
Archäologische Funde weisen auf eine Besiedlung seit 9000 Jahren hin. Der Name Ghazwin soll sich von dem Wort Cas ableiten. Die Chasaren waren ein Volk, das auch dem Kaspischen Meer seinen Namen gab. Gegründet wurde das heutige Ghazwin wahrscheinlich von Schapur II. als Burg mit dem Namen Schad Schapur.
644 wurde Ghazwin von den Arabern gestürmt. Im Zuge der Mongolischen Invasion im 13. Jahrhundert fiel die Stadt den Mongolen zu. Von 1548 bis 1598 war Ghazwin Hauptstadt der Safawiden.
In den beiden Weltkriegen wurde Ghazwin von der Sowjetunion bombardiert. 1921 führte Reza Schah Pahlavi eine Kavallerieeinheit von Ghazwin zum Putsch nach Teheran und begründete die Pahlavi-Dynastie.
Im Jahr 1994 kam es in Ghazwin zu Protesten gegen das klerikale iranische Regime.[3]
Verkehr
Ghazwin liegt an der Autobahn zwischen Teheran und Täbriz.
Die Stadt liegt weiter an der Bahnstrecke Teheran–Täbris. Ihr Bahnhof wird zu einem Abzweigbahnhof für die zurzeit im Bau befindliche Bahnstrecke Ghazwin–Astara(–Aserbaidschan) ausgebaut. Sie soll zwischen Ghazwin und Rascht 2017 eröffnet werden.[4]
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ghazwin
Quelle: weather.ir |
Sehenswürdigkeiten
Als ehemalige Hauptstadt der Safawiden besitzt die Stadt mehr als 2000 architektonische und archäologische Stätten.
- Freitagsmoschee von Qazvin
- Heydarieh-Madrasa
- Imamzade Hossein
- Karawanserei von Sa'd al-Saltaneh
- Nabi-Moschee
- Pavillon Tschehel Sotun
- Meimoon Ghal'eh
- Stadttore von Qazvin
Söhne und Töchter der Stadt
- Ibn Madscha (824–887), islamischer Gelehrter und Schriftsteller, bedeutender Sammler von Hadithen (Aussprüchen des Propheten Mohammed)
- Al-Qazwīnī (* um 1203; † 1283), Arzt, Astronom, Geograph und früher Science-Fiction-Autor
- Hamdallah Mustaufi (um 1281–1344), Historiker und Geograph
- ʿUbaid-i Zākānī (1301–1371), Dichter und Prosaiker
- Mir Emad Ghazvini (1554–1615), Kalligraph
- Goharschad Ghazvini († 1628), Kalligraphin und Kalligraphielehrerin
- Qurrat al-ʿAin (1814–1852), Dichterin und Märtyrerin des Babismus
- Parwis Taslimi (* 1919), Chemieingenieur
- Abdul Hussein Taslimi (* 1921), Märtyrer des Bahaitums
- Monir Shahroudy Farmanfarmaian (1922–2019), bildende Künstlerin
- Manuchehr Taslimi (* 1923), Beamter
- Mohammad Mehdi Yaghoubi (1930–2021), Ringer und Olympiateilnehmer
- Ebrahim Yazdi (1931–2017), Politiker
- Mohammad Ali Radschai (1933–1981), Politiker
- Reza Shabani (* 1938), Historiker
- Ibrahim Javadi (* 1943), Ringer
- Sohrab Shahid Saless (1944–1998), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Dschamal Karimi-Rad (1956–2006), Politiker
- Shirin Neshat (* 1957), Videokünstlerin und Filmemacherin
- Akbar Gandschi (* 1960), Journalist, Schriftsteller und Soziologe
- Madjid Khaladj (* 1962), Musiker und Tombak-Virtuose
- Hassan Roudbarian (* 1978), Fußballspieler
- Ehsan Naser Lashgari (* 1985), Ringer
- Mehran Barkhordari (* 2000), Taekwondoin
Siehe auch
Weblinks
- Qazvin Cultural Heritage Organization (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsdaten der Großstädte Irans (2010) ( des vom 2. Oktober 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Tabelle auf Website der Provinzverwaltung Süd-Chorassan (persisch)
- ↑ Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription.
- ↑ www.refworld.org.
- ↑ Homepage zum Bau ( des vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (persisch) .
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
Autor/Urheber: Raimundo Pastor y Pilar Pastor, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Woman’s praying in a mosque of Qazvin (Iran).
The 16th century Chehel Sotun pavillon in Qazvin, Iran. It's the last remain of the palace of the first safavid king, Shah Tahmasp; it was heavily restored by the Qajars in the 19th century.
Autor/Urheber: Uwe Dedering, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Location map of Iran.
Equirectangular projection. Stretched by 118.0%. Geographic limits of the map:
* N: 40.0° N * S: 24.5° N * W: 43.5° E * E: 64.0° EMade with Natural Earth. Free vector and raster map data @ naturalearthdata.com.