Qalischuyan

Imamzade Sultan-Ali-Mausoleum

Qalischuyan (persisch قالی‌شویان Ghalischuyan, ‚Teppichwäscher‘) sind zu Ehren des Gedächtnisses an einen Nachfahren des 5. schiitischen Imams Muhammad al-Baqir (681–733) namens Imamzade Sultan Ali praktizierte Bräuche einer Teppichwaschung. Sultan Ali wird von den Menschen in Kaschan und Fin als Heiliger verehrt. Die Zeremonien finden an seinem Schrein in dem Ort Maschhad-e-Ardehal statt. Das für seine Teppiche berühmte Dorf, in dem sich der Schrein befindet, liegt ca. 49 km westlich von Kaschan, Provinz Isfahan, Iran.

Der Legende nach wurde Sultan Ali zu Tode gemartert und sein aufgefundener Leichnam in einem Teppich an einen Bach getragen, wo er von den Leuten aus Fin und Xāve begraben wurde. Heute ist das Sultan-Ali-Mausoleum die Stätte eines Rituals, wo ein Teppich im heiligen Bach von einer versammelten Menge gewaschen wird. Es findet an dem Freitag statt, der dem siebzehnten Tag des Monats Mehr am nächsten liegt, nach dem Sonnenkalender der Landwirte. Am Morgen versammeln sich die Menschen aus Xāve, um Rosenwasser auf den Teppich zu sprenkeln. Nach Abschluss des Rituals der Umwicklung, liefern sie es den Leuten von Fin außerhalb, die den Teppich unter fließendem Wasser spülen und ihn mit sauber geschnittenen und schön dekorierten Holzstöcken mit Rosenwassertropfen besprenkeln. Der Teppich wird dann zum Mausoleum zurückgebracht. Die Menschen aus Kaschan steuern einen Gebetsteppich bei und die Menschen aus Naschalg (Našalg) feiern ihr Ritual am folgenden Freitag. Diese Gemeinden bewahren nicht nur die mündliche Überlieferung des Prozederes, die Tradition wird auch wiederbelebt, indem neue und festlichen Elemente hinzugefügt werden.[1]

Die Rituale stehen seit 2012 auf der Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (Intangible Cultural Heritage) der UNESCO.

Literatur

Video

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. unesco.org: Iran (Islamic Republic of) - Information related to Intangible Cultural Heritage
Qalischuyan (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Ghalishouyan; Qalishuyan-Bräuche von Mashhad Ardehal; Qālišuyān-Bräuche von Mašhad-e Ardehāl in Kāšān; Qālišuyān rituals of Mašhad-e Ardehāl in Kāšān; Qalischuyan-Bräuche; Qalischuyan; Qalishuyan; Ghalishuyan; Ghali Shuyan; Qali Shuyan; Carpet Washing Ceremony; Qālišuyān

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Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
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Imamzadeh Soltanali Mausoleum.JPG
Autor/Urheber: marjan shiva, Lizenz: FAL
Mausoleum of Imamzadeh_Soltanali (the son of the fifth Imam Muhammad al-Baqir) in Mashhad-e Ardehal village, Isfahan province, Iran.