Putzenstein
Putzenstein Markt Thurnau Koordinaten: 49° 59′ 42″ N, 11° 25′ 26″ O | |
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Höhe: | 438 m ü. NHN |
Einwohner: | 2 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95349 |
Vorwahl: | 09228 |
Putzenstein (oberfränkisch: Budschnschdah[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Unmittelbar südöstlich der Einöde liegt das Waldgebiet Köhlstatt, unmittelbar nordöstlich das Waldgebiet Steinfichten. Ca. 200 m westlich fließt der Höhgraben, ca. 200 m östlich der Putzensteingraben. Beide fließen zum Rothbach zusammen, einem linken Zufluss des Reuthbachs, der links in den Roten Main mündet. Zwei Anliegerwege führen unmittelbar westlich zur Kreisstraße BT 16/KU 17, die nach Felkendorf (0,8 km nordwestlich) bzw. nach Pleofen (1,5 km südöstlich) verläuft.[3]
Geschichte
Putzenstein wurde 1297 als „curia steinbuz“ erstmals urkundlich erwähnt. Grundwort des Ortsnamens ist butze (mhd. für Klumpen, Brocken). Den Förtsch von Thurnau standen das Hochgericht und die Grundherrschaft zu. Die grundherrlichen Rechte über „Steinbozech“ gingen 1304 bzw. 1311 durch Tausch bzw. Zahlung eines Darlehens an das Kloster Langheim über. Über den weiteren Verbleib ist wenig bekannt. Die nächste namentliche Erwähnung erfolgte erst 1699 in einer Vertragskarte als „Putzenstein“. Zu diesem Zeitpunkt gehörte der Ort bereits zum Fraischbezirk der Grafen von Giech. 1729 wurde vom markgräflichen Forstknecht zu Pleofen ein Forsthaus erbaut. 1733 gehörte der Ort zur Realgemeinde Pleofen, der Erbzins und der Zehnt gingen an das Kasten- und Stadtvogteiamt Bayreuth.[4][5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Putzenstein 1811 dem Steuerdistrikt Busbach und 1812 der Ruralgemeinde Busbach zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Neustädtlein am Forst umgemeindet. 1899 wurde der Ort an die Gemeinde Felkendorf abgegeben.[6] Am 1. April 1971 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Limmersdorf eingegliedert, die ihrerseits am 1. Mai 1978 in den Markt Thurnau eingemeindet wurde.
Baudenkmal
- Haus Nr. 2: Forsthaus
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1827 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 10 | 12 | 13 | 11 | 17 | 10 | 12 | 8 | 5 | 2 |
Häuser[7] | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | ||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Putzenstein ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Johannes der Täufer (Neustädtlein am Forst) gepfarrt,[5] seit dem 19. Jahrhundert ist die Pfarrei St. Johannes der Täufer (Limmersdorf) zuständig.[9]
Literatur
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
- Johann Kaspar Bundschuh: Putzenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 868 (Digitalisat).
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 135.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 51.
- Johann Kaspar Bundschuh: Butzenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 520 (Digitalisat).
Weblinks
- Putzenstein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Putzenstein auf der Website thurnau.de
- Putzenstein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- Putzenstein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 10. August 2020
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 316 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: budschnschdāⁿ.
- ↑ Putzenstein im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 135.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 631.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 769.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, OCLC 165778714, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 901, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1023 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1104 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 948 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).