Puteal

(c) Luis García, CC-BY-SA-3.0
Puteal (1. Jahrhundert, M.A.N., Madrid)

Puteal (von lateinisch puteus „Brunnen“, altgriechisch περιστόμιον peristomion) bezeichnet in der Antike die Einfassung eines (überdeckelten) Brunnens.

Außerdem bezeichnet Puteal die runden oder viereckigen Einfassungen, mit denen heilige Blitzmale (lateinisch bidentalia, Singular bidental) markiert wurden. Die tagsüber erfolgten Blitzschläge wurden dem Jupiter zugeordnet, die nächtlichen einer ihm eng verbundenen Gottheit namens Summanus.[1] Die Inschriften der Puteale lauteten entsprechend fulgur Dium conditum[2] bzw. fulgur Summanum conditum[3] (etwa „hier hat Jupiter/Summanus eingeschlagen“). Zahlreiche Markierungen dieser Art sind erhalten. Solche Puteale wurden gerne mit Reliefskulptur geschmückt.

Auf dem Forum Romanum stand seit alter Zeit das Puteal Scribonianum. Es wurde von Lucius Scribonius Libo erneuert. Nach der Renovierung war es sehr oft auf Münzen zu sehen, die vom Geschlecht der Scribonier geprägt wurden.

Literatur

  • Christoph Höcker: Metzler Lexikon antiker Architektur. 2. Auflage. Metzler, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02294-3, S. 202.

Einzelnachweise

  1. Plinius der Ältere, Naturalis historia 2,138; Augustinus von Hippo, De civitate Dei 4,23.
  2. CIL 6,205; 10,40; 10,6423
  3. CIL 6,206

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Puteal báquico (M.A.N. Madrid) 01.jpg
(c) Luis García, CC-BY-SA-3.0
A Bacchic Roman puteal (wellhead). It's a Neo-Attic style artwork, inspired by Hellenistic art. Relief shows figures in a Bacchic procession, like Hercules (at the image), who, inebriated, wears the skin of the Nemean Lion and carries his olive-wood club.