Purulia (Distrikt)
Distrikt Purulia পুরুলিয়া জেলা | |
Staat: | Indien |
Bundesstaat: | Westbengalen |
Division: | Medinipur |
Verwaltungssitz: | Purulia |
Gegründet: | 1956 |
Koordinaten: | 23° 20′ N, 86° 22′ O |
Fläche: | 6 259 km² |
Einwohner (2011):[1] | 2.930.115 |
Bevölkerungsdichte: | 468 Einwohner je km² |
Religionen (2011):[1] | 81,0 % Hindus 7,8 % Muslime 11,2 % übrige und k. A. |
Soziale Daten (Zensus 2011)[1] | |
Alphabetisierungsrate: | 64,5 % (M: 77,9 %, F: 50,5 %) |
Geschlechterverhältnis: | 1,045 (M:F) |
Urbanisierungsgrad: | 12,7 % |
Scheduled Castes: | 19,4 % |
Scheduled Tribes: | 18,5 % |
Website: | |
Der Distrikt Purulia (bengalischপুরুলিয়া জেলা Puruliẏā jelā) ist Teil des indischen Bundesstaats Westbengalen. Die Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt Purulia.
Geografie
Der vom Kangsabati-River und weiteren kleinen Flüssen durchflossene Distrikt Purulia grenzt im Süden, Westen und Nordwesten an den Bundesstaat Jharkhand, im Nordosten an den Distrikt Bardhaman sowie im Osten und Südosten an die Distrikte Bankura bzw. Pashchim Medinipur.[2] Die durchschnittliche Höhe liegt bei ca. 250 m ü. d. M.; die felsige Hügelkette der Ayodhya-Hills ragt jedoch bis über 650 m in die Höhe.[3]; das Klima ist meist schwül und vor allem in den Monsunmonaten Juni bis Oktober auch regenreich.[4]
Geschichte
Das fruchtbare Schwemmland im Gangesdelta hat die Menschen bereits früh zur Sesshaftigkeit veranlasst, doch finden sich die ältesten Zeugnisse menschlicher Existenz eher in den höher gelegenen Gebieten Westbengalens. Seit dem Mittelalter existieren vereinzelte Quellen, doch auch nach der Ankunft des Islam im 13. und 14. Jahrhundert blieb die vergleichsweise dünn besiedelte und nur wenig fruchtbare Landschaft weitgehend außerhalb der Interessensphäre der Eroberer – es gibt zwar einige ältere Hindu- oder Jain-Tempel, doch keine historischen Moscheen. Im Jahr 1576 geriet Bengalen unter die Kontrolle des Mogulreichs, und später der Nawabs von Bengalen, deren Herrschaft im 18. Jahrhundert nach der Schlacht bei Plassey 1756 durch die der Britischen Ostindien-Kompanie abgelöst wurde.[5]
Die Ostindien-Kompanie baute nach und nach Verwaltungsstrukturen in den neu gewonnenen Gebieten auf. 1773 entstand der Distrikt Panchet und aus Teilen davon 1805 der Distrikt Jungle Mahals („Dschungel-Herrschaften“), der neben dem Gebiet von Purulia auch noch weite Gebiete des heutigen Jharkhand und Bihar umfasste. Im Jahr 1833 wurde der Distrikt Jungle Mahals aufgelöst und durch den 7896 Quadratmeilen (20.451 km²) messenden Distrikt Manbhum mit Verwaltungssitz in Manbazar ersetzt, der Teile der heutigen Distrikte Bankura, Bardhaman, Dhanbad und Seraikela–Kharsawan im heutigen Westbengalen und Jharkhand einschloss. Verwaltungssitz des Distrikts wurde ab 1838 der Ort Purulia. Es folgten weitere Verwaltungsreformen in den Jahren 1845, 1846, 1871 und zuletzt 1879, die den Distrikt Manbhum zuletzt auf 4112 Quadratmeilen verkleinerten.[6] Als am 22. März 1912 die neue Provinz Bihar and Orissa aus der Präsidentschaft Bengalen herausgelöst wurde, wurde Manbhum einer der Distrikte von Bihar and Orissa und als diese am 1. April 1936 in die Provinzen Bihar und Orissa getrennt wurde, kam Manbhum zu Bihar.
Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 entstand aus der Provinz Bihar der Bundesstaat Bihar. Die Bewohner Purulias sprachen überwiegend Bengalisch bzw. Manbhumi (einen bengalischen Dialekt) und fühlten sich der bengalischen Kultur zugehörig, während im Bundesstaat Bihar eine starke Tendenz bestand, Hindi zur alleinigen Amtssprache zu machen. Es entstand in Analogie zur ostpakistanischen bengalischen Sprachbewegung eine „Manbhum-Sprachbewegung“ (Bhasa Andolon), die den Anschluss der bengalischsprachigen Grenzgebiete Bihars an den Bundesstaat Westbengalen anstrebte. Dies wurde letztlich im Bihar and West Bengal (Transfer of Territories) Act, 1956, der parallel zum States Reorganisation Act 1956 die Grenzen der Bundesstaaten neu nach linguistischen Kriterien ordnete, umgesetzt. Der Distrikt Manbhum wurde geteilt. Aus dem westlichen, bei Bihar verblieben Teil entstand der Distrikt Dhanbad und aus dem östlichen, 2.407 Quadratmeilen mit der Distrikthauptstadt Purulia und 17 Polizeistationen (Thanas) umfassenden Teil wurde am 1. November 1956 der Distrikt Purulia gebildet, der zu Westbengalen kam.[6][7][8]
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Schon in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung ziemlich schnell. Seit der Unabhängigkeit Indiens hat sich die Bevölkerungszunahme beschleunigt. Während die Bevölkerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts um rund 50 % zunahm, betrug das Wachstum in den fünfzig Jahren zwischen 1961 und 2011 115 %. Die Bevölkerungszunahme zwischen 2001 und 2011 lag bei 15,52 % oder rund 394.000 Personen.
Jahr | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1941 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 |
Einwohner | 777.801 | 884.372 | 831.497 | 972.077 | 1.088.201 | 1.169.097 | 1.360.016 | 1.602.875 | 1.853.801 | 2.224.577 |
Soziale Schichtung, Ethnien
Nach der Volkszählung 2011 gab es 567.767 (19,38 %) Angehörige der scheduled castes und 540.652 (18,45 %) Angehörige der registrierten Stammesbevölkerung (scheduled tribes). Zu ihnen gehören in Westbengalen 40 Volksgruppen. Mehr als 5000 Angehörige zählen die Santal (339.054 Personen oder 11,57 % der Distriktsbevölkerung), Bhumij (104.570, 3,57 %) und Kora (33.266, 1,14 %), Munda (10.221, 0,35 %) und Mahali (10.119, 0,35 %).[10]
Größere Orte
Im Distrikt gab es beim Zensus 2011 28 Orte, die als städtische Siedlungen galten: 3 municipalities (M) und 25 census towns (CT). Der Anteil der städtischen Bevölkerung im Distrikt war jedoch mit 12,74 % (373.314 von 2.930.115 Einwohnern) verhältnismäßig gering. Die drei municipalities waren Raghunathpur (25.561 Einwohner), Jhalda (19.544 Ew.) and Purulia (121.067 Ew.). Der mit weitem Abstand größte Ort war Purulia.[8]
Die registrierten Stammesgemeinschaften haben mit Ausnahme der Kleinstädte Par Beliya und Saltor nur geringe Anteile in den Städten und ihre Hochburgen in den Blocks Bundwan (51,86 %), Manbazar II (48,97 %), Santuri (31,97 %) und Balarampur (31,71 %).
Verwaltung
Der Distrikt ist in die vier sub-divisions Jhalda, Manbazar, Purulia Sadar und Rahunathpur aufgeteilt. Diese wiederum sind weiter in insgesamt 23 Blocks und 3 kreisfreie Städte (Municipalities; Jhalda, Purulia und Raghunathpur)[11] und 170 Gram Panchayat (Dorfverwaltungen) in 2667 Dörfern gegliedert.
Wirtschaft
Der Distrikt ist immer noch in hohem Maße landwirtschaftlich orientiert; wobei jedoch wegen der relativen Höhenlage der Distrikt trockener und damit weniger ertragreich ist als das übrige Westbengalen. Es gibt jedoch eine wirtschaftlich bedeutende Seidenverarbeitung sowie mehrere Zementwerke. Die Hügelketten (hills) des Distrikts ziehen Ausflügler aus dem ansonsten flachen Süden Westbengalens an, die sich auch mit hier gefertigten Souvenirs (v. a. Lackarbeiten) eindecken.[12]
Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeiten des Distrikts sind die Deul-Tempel von Banda, Pakbirra und Deulghata; diese stammen allesamt aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit und sind in hohem Maße von der Architektur Odishas beeinflusst. Das ehemalige Fort Garh Panchakot liegt im äußersten Norden des Distrikts; hier befinden sich mehrere Bengalische Tempel aus dem 17. und 18. Jahrhundert.[13]
Pakbirra, Jain-Tempel
Weblinks
- Karte des Distrikts
- Census of India, District Census Hand Book, Part A - umfangreiche Infos
- Census of India, District Census Hand Book, Part B - umfangreiche Infos
- Tourismus Webseite von Purulia – Sehenswürdigkeiten
Einzelnachweise
- ↑ a b c 1. District Census 2011. Census of India, abgerufen im Jahr 2021 (englisch).
2. Population Enumeration Data (Final Population): A Series Including Primary Census Abstract Data (Final Population) > Primary Census Abstract Data Tables (India & States/UTs - District Level) (Excel Format). (XLS) Office of the Registrar General & Census Commissioner, India, archiviert vom Original am 23. April 2022; abgerufen im Jahr 2022 (englisch). - ↑ Distrikt Purulia – Karte + Infos
- ↑ Distrikt Purulia – Karte mit Höhenangaben
- ↑ Distrikt Purulia – Klimatabellen
- ↑ History Of Purulia. In: www.bharatonline.com. Abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
- ↑ a b Deptt. of Information & Cultural Affairs, Purulia: HISTORICAL EVENT: BHASA ANDOLON. Webseite des Distrikts Purulia, abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
- ↑ Bihar, Part IX Census Atlas of Bihar. In: S. D. Prasad, Indian Administrative Service (Hrsg.): Census of India 1961. Band 4, S. 8–9 (englisch, PDF – mit einer Karte der Grenzänderungen).
- ↑ a b District Census Hand Book - WEST BENGAL > Puruliya. Office of the Registrar General & Census Commissioner, Ministry of Home Affairs, Government of India, S. 9–11, abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
- ↑ Census of India, Decadal Variation in Population since 1901 in West Bengal
- ↑ Individual Scheduled Tribe Primary Census Abstract Data and its Appendix', Distrikt Purulia Zeilen 1653 bis 1754 (engl.; excel)
- ↑ Verwaltungsgliederung
- ↑ Distrikt Purulia – Wirtschaft
- ↑ Distrikt Purulia – Kultur etc.
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Raghunathpur View
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Map of Purulia district of West Bengal
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Dieses Bild zeigt das ASI-Denkmal mit der Nummer
A procession of people of Manbhum is crossing Howrah Bridge
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Joychandi Rocks
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Pakbirra- Jain Shrine of Purulia district
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Jor Bangla Temple at Garh Panchakot, Purulia District, West Bengal, India
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Pakbirra Jain Shrine, Purulia
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Pancharatna Temple, Garh Panchakot - NE view
The is the Official Emblem for the State of West Bengal
The emblem consists of a circle depicting a globe with the state of West Bengal highlighted by a representation of the Bengali alphabet. The National Emblem of India appears above the globe and the emblem includes the name of the state in the English i.e West Bengal and Bengali languages i.e পশ্চিমবঙ্গ (Paschim Banga). The central element of the emblem was also used by the Biswa Bangla campaign to promote sale of traditional West Bengali handicrafts and textiles.
The Official Emblem of West Bengal shall contain the State Emblem of India on the top. Below the State Emblem of India, there shall be a circular design with the Bengali alphabet superimposed on the atlas. The map of the State of West Bengal shall be highlighted within the alphabet The name of the State Government, in both Bengali and English shall be inscribed at the top and the bottom respectively of the atlas, in circular alignment.