Pungwe

Pungwe
Daten
LageSimbabwe Simbabwe
(Manicaland)
Mosambik Mosambik
FlusssystemPungwe
QuelleAm Hang des Inyangani
18° 18′ 13″ S, 32° 49′ 58″ O
Quellhöhe2100 m
Mündungbei Beira in die Straße von MosambikKoordinaten: 19° 51′ 1″ S, 34° 48′ 21″ O
19° 51′ 1″ S, 34° 48′ 21″ O
Mündungshöhem
Höhenunterschied2100 m
Sohlgefälleetwa 5,3 ‰
Längeetwa 400 km
Einzugsgebiet31.000 km²
Abfluss am Pegel Bué Maria (Db4910)[1]
AEo: 15.046 km²
MNQ 1953–1980
MQ 1953–1980
Mq 1953–1980
MHQ 1953–1980
21 m³/s
100 m³/s
6,6 l/(s km²)
270 m³/s
Linke NebenflüsseNhazonia, Txatola, Vunduzi, Nhandugue
Rechte NebenflüsseHonde, Muda
Das Einzugsgebiet des Pungwe (OSM)

Das Einzugsgebiet des Pungwe (OSM)

Der Pungwe, portugiesisch Rio Pungué (auch Aruânga und Púnguè[2]), ist ein Fluss in der Provinz Manicaland in Simbabwe und in den Provinzen Manica und Sofala in Mosambik. Er zählt mit seinen Wasserfällen – die mit 760 m freiem Fall die sechsthöchsten der Erde sind – zu den Attraktionen der Region.

Verlauf

Der Fluss entspringt am Inyangani im Nyanga-Nationalpark 100 km nördlich von Mutare. Der Fluss ist etwa 400 km lang, wovon 340 km in Mosambik liegen. Er entwässert ein Gebiet von 31.000 km², von denen 5 % zu Simbabwe gehören. Nach den Pungwe-Fällen fließt der Fluss durch eine Schlucht, um dann die Mutarazi-Fälle hinabzustürzen. Im Honde-Tal, einem Teeanbaugebiet, überquert der Pungwe die Grenze, die er für knapp 20 km bildet. Er nimmt auf seinem weiteren südöstlichen Weg einige Nebenflüsse, besonders aus dem Norden auf. An der Mündung des Nhandugue bildet er die Südgrenze des Nationalpark Gorongosa. Er erreicht eine Ebene, in der er sich in verschiedene Arme teilt, unter denen der Dingue Dingue der wasserreichste ist und auch in der Trockenzeit Wasser führt. Diese Arme vereinigen sich wieder vor der Brücke über die Fernstraße EN6 ungefähr 100 km vor der Mündung bei Beira. Diese Stadt versorgt der Pungwe mit Trinkwasser, das vor seiner Aufteilung in verschiedene Arme entnommen wird.

Hydrologie

Nur im unmittelbaren Quellgebiet und im Verlauf bis zur Grenze, kommt es im Einzugsgebiet des Pungwe zu hohen Abflüssen von bis zu 1200 mm im Jahr. Im weiteren Verlauf der oberen Hälfte nur noch zu moderaten von 200 bis 500 mm im Jahr. In der unteren Hälfte sind es nur noch bis zu 65 mm im Jahr.[3]

Die Abflussmenge bei etwa der Hälfte des Einzugsgebietes des Flusses wurde in m³/s gemessen.[1] Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Wassermanagement

Von den Mutarazi-Fällen ist ein Wasserstollen nach Mutare seit 1997 in Arbeit, um die Trinkwasserversorgung der Stadt in Zukunft sicherzustellen. Im Jahr 2005 startete das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen ein Projekt zur Erforschung des Klimawandels auf das Wassereinzugsgebiet des Pungwe.

Hochwasser

Satellitenbild des Pungwe während der Flutkatastrophe 2010
Die Niederschlagsmengen 15. März 2019, während des Zyklon Idai

Die mittlere und südliche Küste Mosambiks ist relativ flach. In diesem Küstenabschnitt treffen immer wieder Zyklone auf Land. Die starken auflandigen Winde und der Starkregen in Verbindung mit dem geringen Gefälle, können bei solchen Ereignissen zu extremen Hochwassersituationen führen.

Zuletzt geschah dies bei dem Zyklon Idai im März 2019. Dabei vielen teils 500 mm Regen am Tag. Es wurde eine Fläche von über 2000 km² überflutet. Man geht von einer Opferzahl von über 600 Menschen in Mozambique aus. Die geschätzte Zahl der zerstörten Häuser beläuft sich auf 230.000.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Conflict Prevention and Cooperation in International Water Resources
  2. Susanne Jahn: Namen und Macht in Mosambik. In: apropos [Perspektiven auf die Romania] Jg. 2022, Heft 8, S. 31–52, hier S. 39, Fußnote 28. ISSN 2627-3446 (online, PDF).
  3. A monograph of the Pungwe River Basin
  4. DW – Zyklon "Idai": Mehr als 1000 Tote

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Idai mrg 2019079.png
Tropische Wirbelstürme bringen drei große Gefahren mit sich: Starkwinde, Sturmflut, und durch Starkregen erzeugte Sturzfluten und Überschwemmungen. Jede dieser drei Gefahren wirkte sich zerstörerisch aus, als Zyklon Idai am 15. März 2019 auf die Küste von Mosambik traf, nachdem der Zyklon einige Tage zuvor in der Straße von Mosambik eine scharfe Wendung eingeschlagen hatte..

Der Sturm fegte mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 175 km/h stark genug über die Küstenorte und -städte hinweg, um Bäume umzureißen und Dächer von Häusern herunterzureißen. Doch wie üblich bei tropischen Wirbelstürmen, erwies sich das Wasser als das destruktivste Element. Idais Landfall traf in etwa mit dem Gezeitenhochwasser zusammen, und so drückte der Sturm eine enorme Wasserwand ans Ufer – die Sturmflut erreichte an manchen Stellen eine Höhe von bis sechs Metern. Das Meerwasser überschwemmte eine große Fläche tiefliegenden Lands entlang des Flusses Pungwe. Gleichzeitig, während sich der große, langsam ziehende Wirbelsturm ins Landesinnere bewegte, lud er extrem starke Niederschläge in einem Großteil der Provinzen Manica und Sofala ab.

Die Sturmflut und der Regen gemeinsam machten aus dem tiefliegenden Pungwe-Becken ein Binnenmeer. Ganze Ortschaften südlich des Pungwe erschienen unter Wasser gesetzt, Weiter nördlich blieb der Sambesi angeschwollen, weil Idai dieses Gebiet sogar doppelt traf; starke Regenfälle Anfang März, welche die tropische Störung brachte, aus der sich später Zyklon Idai entwickelte. Eine Schätzung, die auf Sentinel-1-Daten vom 19. März basiert, zeigt, daß in Ostafrika rund 2165 km2 Land überschwemmt sind – diese Fläche entspricht etwa vier Fünftel der Fläche des Saarlands.

Die Karte zeigt die kumulierten Niederschlagsmengen vom 13. bis 20. März. In manchen Gebieten fielen mehr als 50 Zentimeter Regen. Diese Daten wurde allerdings nicht lokal gemessen, sondern resultieren auf Schätzungen durch Integrated Multi-Satellite Retrievals (IMERG), einem Produkt der Global Precipitation Measurements (GPM) mission. Die örtlichen Niederschlagsmengen, die am Boden gemessen wurden, können deutlich höher sein.

Zwar bleibt das volle Ausmaß der Schäden auch Tage nach dem Landfall noch unbekannt, doch deuten vorläufige Einschätzungen darauf hin, daß hunderte von Menschen durch die Auswirkungen des Sturms ungekommen sin, tausende wurden verletzt, und hunderttauesende mußten ihre Häuser verlassen und flüchten. Zehntausende von Häusern wurden beschädigt oder zerstört. In einem Bericht heißt es, daß alleine in der Stadt Beira 100.000 Personen abgeschnitten sind und auf Rettung warten. Etwa 400.000 Bewohner der Stadt, rund drei Viertel ihrer Einwohnerschaft, wurden nach Presseberichten obdachlos.

Obwohl die stärkste Bedrohung durch die Überflutungen zurückgehen, gehen Beobachter davon aus, daß die Katastrophe noch mehreren Wochen oder Monate anhalten wird. In manchen Gebieten regnet es weiterhin, und einige Orte bleiben unerreichbar, weil Straßen überflutet oder beschädigt sind, sodaß es Rettungskräften schwer fällt, Hilfe zu leisten. In manchen Gebieten besteht ein Mangel an sauberem Wasser, und die schlechten sanitären Verhältnisse haben das Risiko des Ausbruchs von Seuchen erhöht. Weil auf großen Flächen Weizen und andere Agrarerzeugnisse durch die Überschwemmungen zerstört wurden, könnte Nahrungsmangel in den kommenden Wochen und Monaten zu einem Problem werden.
Pungue River.jpg
Autor/Urheber: Andrew Moore, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Púnguè river Flowing down to Beira
Flooding in Mozambique Púnguè River 2010-03-08.jpg
The Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) on NASA’s Terra satellite captured this image of part of Sofala Province, around the city of Beira. The image uses a combination of infrared and visible light to increase the contrast between water and land. Vegetation appears bright green. Clouds appear sky blue. Water appears navy blue. Waters overflowing the banks of the Púnguè River create a big blue splotch northwest of Beira, and swell the river near the coast.
Pungwe Basin OSM.svg
Autor/Urheber: Hans Braxmeier & Peter in s, Location map:NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The Pungwe basin OSM, Based up on US Army map SE36