Pungo Andongo
Pungo Andongo | ||
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Koordinaten | 9° 40′ S, 15° 35′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Angola | |
Malanje | ||
Município | Cacuso | |
ISO 3166-2 | AO-MAL | |
Comuna | Pungo Andongo | |
Fläche | 2024 km² | |
Einwohner | 5200 (2011) | |
Dichte | 2,6 Ew./km² | |
Politik | ||
Bürgermeister | Paulo Hebo[1] | |
Altes Steinhaus in Pungo Andongo, in dem David Livingstone 1855 einige Zeit verbrachte |
Pungo Andongo (auch Pungo-Andongo) ist eine Ortschaft in Angola.
Geschichte
Aufgrund seiner Lage und der Beschaffenheit des hochgelegenen und felsigen Geländes war Pungo N`dongo (dt. etwa: Hohe Steine) lange Zeit die befestigte Hauptstadt des Königreichs N`dongo. Im Verlauf der Ausdehnung der Portugiesische Kolonialmacht in das Landesinnere unterwarfen die Portugiesen im Jahr 1671 auch das Königreich Ndongo, und sie errichteten hier die Festung Forte de Pungo Andongo. Diese stellte eine Verlängerung der portugiesischen Festungslinie entlang des Cuanzas dar, insbesondere mit Ambaca, Cambambe, Massangano und Muxima.[2]
Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist Pungo Andongo für seine Felsformation, die Schwarzen Steine von Pungo Andongo. Hier soll auch ein Fußabdruck der legendären Königin Nzinga von Ndongo und Matamba (Ana de Sousa, 1583–1663) zu sehen sein.
Mit der Capanda-Talsperre liegt der größte Stausee des Landes in der Gemeinde Pungo Andongo.
Von der 1671 errichteten portugiesischen Festung Fortaleza de Pungo Andongo, die zur Überwachung der hiesigen Handelswege und zur militärischen Sicherung der portugiesischen Hoheit im Gebiet diente, sind nur noch Ruinen zu sehen.
Die Aloenart der Aloe andongensis verdankt Pungo Andongo ihren Namen, nach ihrem hiesigen Vorkommen.
Verwaltung
Pungo Andongo ist Sitz einer gleichnamigen Gemeinde (Comuna) im Landkreis (Município) von Cacuso, in der Provinz Malanje. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 2024 km² und hat etwa 5200 Einwohner (Schätzung 2011).[1] Die Volkszählung 2014 soll fortan gesicherte Bevölkerungsdaten liefern.
Der Ort Capanda gehört neben dem Gemeindesitz zu den wichtigsten Ortschaften in der Gemeinde.
Wirtschaft
Die Gemeinde ist traditionell stark landwirtschaftlich geprägt. Maniok, Mais, Bohnen, Erdnüsse, Sesam und in kleinem Maßstab auch Reis sind die wichtigsten Anbauprodukte des überwiegend kleinbäuerlich betriebenen Ackerbaus, der zur Selbstversorgung dient. Ein Teil der Bauern hat sich in den 23 Genossenschaften der Gemeinde zusammengeschlossen. Doch auch großflächige Landwirtschaft wird inzwischen hier betrieben, teilweise nach Rodungen durch chinesische Unternehmen. So wurde zuletzt wieder der Anbau von Zuckerrohr aufgenommen, die Energie des nahen Kraftwerks der Talsperre Capanda ermöglichte zudem die Ansiedlung von Industrieanlagen. Der auch Kapanda genannte Staudamm ist der größte in Angola. So gab das brasilianisch-angolanische Unternehmen Biocom 2011 in Pungo Andongo den Anbau von Zuckerrohr und die Errichtung von Fabriken zur Herstellung von Zucker, Biokraftstoff, Ethanol und Cachaça bekannt, anfangs zu einem Teil noch aus brasilianischem Import-Zuckerrohr. Zu dem Zeitpunkt bestanden in der Gemeinde bereits Anlagen zur Verarbeitung von Mais und anderem Getreide.[1]
Im Mai 2014 besuchte der ehemalige brasilianische Präsident Lula da Silva Pungo Adongo und zeigte sich zufrieden mit den Fortschritten der landwirtschaftlichen Produktion, die Angola nach seiner Aussage in Kürze unabhängig von jedweden Nahrungsmittelimporten machen wird.[3] Er besuchte auch Capanda, wo Biocom zudem Strom aus produktionseigenen Abfällen produzieren wird. Nach einer Anfangsphase ab Juni 2014 mit 117 MW soll das Kraftwerk der Biocom ab 2018 Strom mit einer Gesamtleistung von 340 MW produzieren. Bis dahin soll auch der gesamte Bedarf aller Biocom-Anlagen aus angolanischem Zuckerrohr gedeckt werden. Es wird eine Produktion von 260 Tonnen Zucker und 30 Mio. Liter Ethanol angepeilt. Ab 2020 soll dann in einer zweiten Phase die Produktion weiter gesteigert werden, um für den Export zu produzieren.
Biocom ist ein Gemeinschaftsunternehmen der brasilianischen Odebrecht-Gruppe, des angolanischen Unternehmens Damer, und des staatlichen angolanischen Mineralölunternehmens Sonangol (Sociedade Nacional de Combustíveis de Angola).[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Artikel vom 1. Juli 2011 über neue Fabriken des Unternehmens Biocom, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 7. Mai 2014
- ↑ Eintrag der Festung Forte de Pungo Andongo auf www.fortalezas.org (portugiesisch), abgerufen am 4. Juni 2014
- ↑ Artikel vom 7. Mai 2014 zum Besuch Lula da Silvas in Pungo Andongo, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 7. Mai 2014
- ↑ Artikel vom 7. Mai 2014 zum Besuch Lula da Silvas in Capanda, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 7. Mai 2014
Auf dieser Seite verwendete Medien
- House at Pungo Andongo, Africa, ca.1875-ca.1940
- Photograph of a house at Pungo Andongo, a town in Angola in the African regions of Malanje. The house is an old stone build two storey building with a thatched roof. David Livingstone, the Scottish Missionary, spent some time here in 1855.; This belongs to a series of Church of Scotland Foreign Missions Committee lantern slides relating to David Livingstone (1813-1873), the Scottish missionary who was best known as an explorer of Africa and anti-slavery campaigner. Livingstone was born in Blantyre, Scotland and after working in the local cotton mill from the age of 10 he went on to study medicine and theology in Glasgow in 1836. Having decided to become a missionary he was posted to southern Africa in 1841. In 1845 he married Mary Moffat. During his life Livingstone carried out exploration of southern, eastern and central Africa, he discovered and named the Victoria Falls and it was his meeting with H. M. Stanley during a search for the source of the Nile that gave rise to the popular quotation, "Dr. Livingstone, I presume?". David Livingstone died in Africa on 1 May 1873 and his body was buried in Westminster Abbey.
- Photographer: Unknown
- Subject (personal name): Livingstone, David, 1813-1873
- Filename: imp-cswc-GB-237-CSWC47-LS16-034.tif
- Coverage date: circa 1875/1940
- Part of collection: International Mission Photography Archive, ca.1860-ca.1960
- Type: images
- Part of subcollection: Photographs from the Centre for the Study of World Christianity, University of Edinburgh, U.K., ca.1900-ca.1940s
- Repository name: Centre for the Study of World Christianity
- Archival file: impaunpub_Volume7/1867.url
- Repository address: The University of Edinburgh School of Divinity, New College, Mound Place, Edinburgh EH1 2LX, United Kingdom
- Format (aacr2): 1 lantern slide : 8 x 8 cm.
- Geographic subject (continent): Africa
- Rights: Contact the repository for details.
- Part of series: David Livingstone LS16
- Repository email: divinity-CSWC@ed.ac.uk
- Subject (lcsh Keyword): Dwellings
- Date created: circa 1875/1940
- Publisher (of the digital version): University of Southern California. Libraries
- Subject (aat genre): exterior views
- Format (aat): lantern slides
- Legacy record ID: impa-m69447
- Access conditions: http://www.ed.ac.uk/schools-departments/divinity/research/centres/world-christianity/collections-resources
- File: GB 237 CSWC47/LS16/34
Autor/Urheber: Paulo César Santos, Lizenz: CC0
Pungo Andongo, Malange, Angola