Pterocarpus
Pterocarpus | ||||||||||||
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Pterocarpus indicus | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pterocarpus | ||||||||||||
Jacq. |
Pterocarpus ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Einige Pterocarpus-Arten werden auch Sandelholzbäume oder Flügelfruchtbäume genannt, aber beide Trivialnamen werden auch für Arten anderer Gattungen verwendet: Sandelholzbäume für Arten aus der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae), Flügelfruchtbäume für Arten der Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae). Flügelfrucht ist ein Begriff für geflügelte Diasporen (Verbreitungseinheiten), die vom Wind transportiert werden, siehe Meteorochorie.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Die Pterocarpus-Arten wachsen als immergrüne bis laubabwerfende Bäume, selten Sträucher. Aus dem inneren Bereich tritt bei Verletzungen ein roter Saft aus. Viele der Arten bilden oft mächtige Brettwurzeln aus. Viele Arten führen in ihrem Holz und der Rinde ein rotes Kino. Sie werden darum im Englischen auch als Bloodwood bezeichnet.
Die unpaarig gefiederten Laubblätter sind bis zu 50 Zentimeter lang. Die Fiederblättchen stehen wechselständig bis fast gegenständig an der Rhachis. Es sind Nebenblätter vorhanden.
Blütenstände und Blüten
Es werden end- oder seitenständige, traubige oder rispige Blütenstände gebildet. Die Hochblätter sind nur klein.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einem glockenförmigen Kelch verwachsen, mit unterschiedlichen Kelchzähnen, von denen die oberen beiden mehr oder weniger verwachsen sind. Die Blütenkronen besitzen den typischen Aufbau der Schmetterlingsblüten. Die fünf Kronblätter sind gelb bis orangefarben. Die Fahne ist breit-eiförmig bis fast rund. Das Schiffchen ist kürzer als die beiden Flügel. Die beiden Kronblätter des Schiffchens sind höchstens wenig verwachsen. Es sind neun der zehn Staubblätter röhrig verwachsen oder die zehn Staubblätter stehen in zwei Gruppen zusammen. Das einzelne Fruchtblatt besitzt nur wenige Samenanlagen. Die Narbe ist klein.
Früchte und Samen
Die verholzten, kreisförmigen Hülsenfrüchte (Flügelfrüchte) bestehen aus einem meist nur einen, selten bis zu drei Samen enthaltenden, unterschiedlich dicken, zentralen Bereich und einem breiten ihn umgebenden Flügel; bei manchen Arten fällt der Flügel etwas kleiner aus. Diese Hülsenfrüchte öffnen sich nicht selbstständig. Der Samen besitzt ein kleines Hilum.
Vorkommen
Die etwa 50 Arten umfassende Gattung ist pantropisch verbreitet, wobei über die Hälfte in Afrika und Asien vorkommen. Die meisten Arten wachsen in den tropischen Regenwäldern; einige Arten sind auch in saisonalen Trockenwäldern, Sümpfen und Savannen anzutreffen.
Systematik
Die Gattung Pterocarpus wurde durch Nikolaus Joseph von Jacquin aufgestellt. Der botanische Gattungsname Pterocarpus bedeutet „geflügelte Frucht“ und bezieht sich auf die ungewöhnliche Form der Hülsenfrüchte. Ein Synonym für PterocarpusJacq. ist PhellocarpusBenth.
Die Gattung Pterocarpus gehört zur Tribus Dalbergieae in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Es gibt etwa 35 (25 bis 50) Pterocarpus-Arten:[1]
- Pterocarpus acapulcensisRose: Sie kommt in Mexiko, Guatemala, Honduras, Costa Rica, Panama, Kolumbien und Venezuela vor.[2]
- Pterocarpus albopubescensHauman: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Pterocarpus amazonum(Benth.) Amshoff: Sie kommt in Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Guayana, Brasilien, Bolivien und Peru vor.[2]
- Pterocarpus angolensisDC.: Sie kommt in Tansania, Angola, Mozambique, Malawi, Sambia, Simbabwe, im nördlichen Botswana, im nördlichen Namibia, in Eswatini, in Südafrika und in Zaire vor.[2]
- Pterocarpus antunesii(Taub.) Harms: Sie kommt in Angola, Sambia und Namibia vor.[2]
- Pterocarpus brenaniiBarbosa & Torre: Sie kommt in Sambia vor.[2]
- Pterocarpus claessensiiDe Wild.: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Pterocarpus dalbergioidesDC.: Sie kommt auf den Andamanen und Nikobaren vor.[2]
- Pterocarpus echinatusPers.
- Afrikanisches Sandelholz (Pterocarpus erinaceusPoir.): Sie ist in Savannen der Sudan- und Guineazone im tropischen Afrika verbreitet.
- Pterocarpus gilletiiDe Wild.: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Pterocarpus hockiiDe Wild.: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Pterocarpus hombleiDe Wild.: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Narrabaum (Pterocarpus indicusWilld.): Sie ist vorwiegend im tropischen Asien in Kambodscha, Thailand, Myanmar, Malaysia, Osttimor, auf Indonesien, den Philippinen, der Volksrepublik China und auf Japan sowie auf den pazifischen Inseln: Palau, Mikronesien und Vanuatu verbreitet.
- Pterocarpus lucensLepr. ex Guill. & Perr.: Sie kommt im tropischen Afrika vor.[2]
- Pterocarpus macrocarpusKurz: Sie kommt in Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam vor.[2]
- Pterocarpus marsupiumRoxb.: Sie kommt in Indien und in Sri Lanka vor.[2]
- Pterocarpus mildbraediiHarms: Sie kommt in 2 Unterarten im westlichen und im zentralen tropischen Afrika vor.[1]
- Pterocarpus mutondoDe Wild.: Sie kommt in Zaire vor.[1]
- Amerikanischer oder Westindischer Drachenbaum, Drachenblutbaum (Pterocarpus officinalisJacq.): Er kommt von Guatemala bis Brasilien und Venezuela und auf Inseln in dre Karibik vor.[2]
- Pterocarpus orbiculatusDC.
- Pterocarpus osunCraib: Sie kommt in Nigeria, Kamerun, Gabun, Zaire, Congo und Äquatorialguinea vor.[2]
- Pterocarpus rohriiVahl: Sie kommt von Mexiko bis Brasilien und Peru und auf Trinidad vor.[2]
- Pterocarpus rotundifolius(Sond.) Druce: Sie kommt in Tansania, Zaire, Angola, Mosambik, Malawi, Sambia, Simbabwe, Botswana, Namibia. Eswatini und Südafrika vor.[2]
- Pterocarpus santalinoidesL’Hér. ex DC.: Sie kommt im westlich.-zentralen tropischen und im westlichen tropischen Afrika sowie ind Südamerika vor.[2]
- Rotes Sandelholz oder Rotsandelholzbaum, Padouk, Kaliaturholzbaum (Pterocarpus santalinusL. f.): Es kommt im südlichen Indien vor.[2]
- Afrikanisches Padouk (Pterocarpus soyauxiiTaub.): Sie kommt in Angola, Nigeria und im westlich-zentralen tropischen Afrika vor.[2]
- Pterocarpus ternatusRizzini
- Pterocarpus tessmanniiHarms
- Pterocarpus tinctoriusWelw.
- Pterocarpus velutinusDe Wild.
- Pterocarpus villosus(Benth.) Benth.
- Pterocarpus violaceusVogel: Sie kommt im östlichen Brasilien vor.[2]
- Pterocarpus zehntneriHarms
- Pterocarpus zenkeriHarms
Folgende Arten werden aktuell nicht mehr dieser Gattung zugeordnet:[2]
- Pterocarpus australisEndl. → Callerya australis(Endl.) Schot
- Pterocarpus cultratusVell. → Lonchocarpus cultratus(Vell.) A.M.G.Azevedo & H.C.Lima
- Pterocarpus falcatusVell. → Poecilanthe falcata(Vell.) Heringer
- Pterocarpus frutescensVell. → Dalbergia frutescens(Vell.) Britton
- Pterocarpus gummiferaBertero ex DC. → Ateleia gummifera(Bertero ex DC.) D.Dietr.
- Pterocarpus lunatusL. f. → Machaerium lunatum(L. f.) Ducke
- Pterocarpus nigerVell. → Dalbergia nigra(Vell.) Allemão ex Benth.
Nutzung
- Muninga oder Afrikanisches Padouk
(Pterocarpus angolensis) - Zitan oder Manila-Padouk, Narrabaum
(Pterocarpus indicus) - Drachenblutbaum (Pterocarpus officinalis)
Einige Pterocarpus-Arten sind wirtschaftlich wichtige Nutzhölzer. Ihr Holz wird vor allem für den Musikinstrumentenbau, die Furnier- und Möbelherstellung verwendet. Beispiele sind die aus Südostasien stammenden Zitan oder Manila-Padouk, Narrabaum (Pterocarpus indicus) und Burma-Padouk (Pterocarpus macrocarpus); die afrikanischen Arten Muninga oder Afrikanisches Padouk (Pterocarpus angolensis) und Afrikanisches Padouk oder Korallenholz (Pterocarpus soyauxii).
Die Rinden-Inhaltsstoffe (Flavonoide) von Malabarkino (Pterocarpus marsupium) aus Südindien hatten früher pharmazeutische Bedeutung. Aus dem in Mittelamerika beheimateten Drachenblutbaum, palo de sangre (Pterocarpus officinalis) wird eine weitere Kinoart, ein Drachenblutharz gewonnen, das wegen seiner blutstillenden Wirkung medizinische Bedeutung hat. Es wurden auch noch aus Pterocarpus angolensis, Pterocarpus erinaceus sog. Afrikanisches Kino hergestellt.[3]
Quellen
- R. K. Brummitt, D. K. Harder, G. P. Lewis, J. M. Lock, R. M. Polhill, B. Verdcourt: Leguminosae. In: Flora Zambesiaca. Volume 3, Part 3, 2007: online.
- Franz von Bruchhausen, Hermann Hager, Wolfgang Blaschek, G. Heubl, G. Abel, Eberhard Teuscher: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Springer, 1998, ISBN 3-540-61619-5, S. 412–423 (Pterocarpus auf S. 412–423 in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r Pterocarpus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ M. Bergmann, H. Gnamm, W. Vogel: Die Gerbung mit Pflanzengerbstoffen: Gerbmittel und Gerbverfahren. 2. Band, Springer, 1931, ISBN 978-3-7091-5982-8, S. 84.
Weblinks
- Eintrag bei ILDIS The LegumeWeb.
- Merkblatt Padouk (1,92 MB), auf gdholz.net, abgerufen am 14. November 2016.
- Mark Hyde, Bart Wursten: Eintrag in der Flora of Zimbabwe, 2009. (engl.)
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Pterocarpus indicus (leaves and fruit). Location: Oahu, Ala Moana Beach Park
Plate from book
Autor/Urheber: Friedrich Böhringer, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Furnierblatt eines besonderen Edelholzstammes (Padouk, Burmese Rosewood, Pterocarpus indicus) – Paduk mit Splintholz, das gemuschelte oder auch Pommelemaser ist hier eine Besonderheit, dieses Blatt gehört zum selben Stamm wie das andere Bild
Autor/Urheber: J.M.Garg, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Red Sandalwood Pterocarpus santalinus in Talakona forest, in Chittoor District of Andhra Pradesh, India.
Illustration from book
Autor/Urheber: Wibowo Djatmiko (Wie146), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pterocarpus indicus, habits. From Bogor, West Java, Indonesia.
Autor/Urheber: James J. Ludemann, Lizenz: CC BY 3.0
Pterocarpus macrocarpus leaves & flowers, collected Chonburi, Thailand
Pterocarpus angolensis timber sample
Autor/Urheber: JMK, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Inflorescence of a Round-leaved bloodwood in suburban Pretoria, South Africa