Psalm 83

Psalm 83 in einer mittelalterlichen Buchmalerei (The Parma Psalter)

Der 83. Psalm (nach griechischer Zählung der 82.) ist ein Psalm Asafs und gehört in die Reihe der Volksklagelieder. Er weist Elemente auf, die zum Stil des Fluches gehören.

Gliederung

Der Psalm kann folgendermaßen gegliedert werden:[1]

  1. Vers 2: einleitender Hilfeschrei
  2. Vers 3–9: Klage gegen alle Völker, die sich gegen JHWHs Volk verschworen haben
  3. Vers 10–19: Bitte: Wunsch der Schande über die Feinde

Datierung

Der Theologe Rudolf Kittel datiert den Psalm auf die Ereignisse von 1 Makk 5 .[2] Dort zieht Judas Makkabäus nach seinem Sieg über die seleukidischen Heere und nach der Wiederherstellung des Tempels gegen die verfeindeten umliegenden Völker in den Krieg.

Der deutsche Orientalist Heinrich Georg August Ewald schlägt vor, den Psalm auf die Zeit des Mauerbaues Nehemias Neh 4,1f  zu datieren.[3]

Hermann Gunkel stellt schließlich fest, dass der Psalm in der Situation der gesamten nachexilischen Zeit passt und dass aufgrund schlechter Quellenlage dieses nur in 1 Makk 5  und Neh 4,1f  wörtlich zum Vorschein kommt.[4]

Stundengebet

Wegen seiner Anstößigkeit als Fluchpsalm ist dieser Psalm ebenso wie die Psalmen 58 und 109 sowie einzelne weitere Verse 1970 aus dem Stundengebet der katholischen Kirche gestrichen worden.[5]

Weblinks

Commons: Psalm 83 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Gunkel: Die Psalmen. 61986, S. 364.
  2. Rudolf Kittel: Psalmen. 3.41921.
  3. Henrich Georg August Ewald: Die poetischen Bücher des Alten Bundes, Band 2. 31835, S. 295.
  4. Hermann Gunkel: Die Psalmen. 61986, S. 365.
  5. Allgemeine Einführung in das Stundengebet (AES). 1. November 1970, Nr. 131.
    Adolf Adam, Winfried Haunerland: Grundriss Liturgie. Herder, Freiburg u. a., 2012, ISBN (falsch) 978-3-451-31413-3, ISBN (korrekt) ISBN 978-3-451-31413-1, S. 387.

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Parma Psalter 118b.jpg
Scene from folio 118b - Psalm 83 - A human figure wearing a greenish hooded garment, raises his face and right arm while pointing with his left to the three warriors before him, to the left of the initial word. These, heads raised high, carry pikes and a rondache and shield. The main figure is Asaph, the presumed author of the psalm, who beseeches: ‘O God, do not keep silence’, v.2 (1), and the warriors are the enemies of God and Israel, v.3 (2), ‘those who hate thee’ and ‘have raised their heads’.