Primorskoje

Siedlung
Primorskoje / Wolittnick
Приморское
FöderationskreisNordwestrussland
OblastKaliningrad
RajonBagrationowsk
Bevölkerung52 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
ZeitzoneUTC+2
Telefonvorwahl(+7) 40156
Postleitzahl238460
Kfz-Kennzeichen39, 91
OKATO27 203 000 062
Geographische Lage
Koordinaten54° 33′ N, 20° 3′ O
Primorskoje (Europäisches Russland)
Primorskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Primorskoje (Oblast Kaliningrad)
Primorskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Primorskoje (russisch Приморское, deutsch Wolittnick) ist ein Dorf in der russischen Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet) und gehört zur Pogranitschnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Pogranitschny (Hermsdorf)) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Geographische Lage

Primorskoje liegt am Ostufer des Frischen Haffs 36 Kilometer südwestlich von Kaliningrad (Königsberg (Preußen)). Bis zum zentralen Gemeindeort Pjatidoroschnoje (Bladiau) sind es sechs, bis zum nächstgrößeren Nachbarort Laduschkin (Ludwigsort) acht Kilometer.

Die russische Fernstraße A 194 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28) ist bei Pjatidoroschnoje zu erreichen, während „Primorskoje Nowoje“ selbst seit 1852 Bahnstation an der Strecke Braniewo (Braunsberg)–Mamonowo (Heiligenbeil)–Kaliningrad (Königsberg (Preußen)), der ehemaligen Preußischen Ostbahn, ist.

Zwischen dem früheren Gutshof und dem Haff liegt eine – früher Haffberg genannte – Anhöhe, die einen weiten Blick über das Wasser bis nach Baltijsk (Pillau) gewährt.

Geschichte

Wolittnick am Ostufer des Frischen Haffs, an der Landzunge von Balga, auf einer Landkarte von 1910 (siehe linke Bildhälfte).

Einstmals war Wolittnick lediglich ein Vorwerk des großen Gutes Weßlienen (heute russisch: Kunzewo). Im Jahre 1820 pachtete der Gutsbesitzer Karl Passarge diese Ländereien und erwarb sie 1832 aus der Versteigerung des Hauptgutes. 1860 verkaufte er den Besitz wieder, der nun an die Familie Hoffmann, danach an die Familie Koh und schließlich an die Familie von Schichau kam, bis das Gut im Jahre 1934 aufgesiedelt wurde.

Im Gutsbezirk Wolittnick lebten 1910 insgesamt 161 Menschen. Die Zahl der Einwohner stieg bis 1933 auf 172 und betrug 1939 bereits 225.

Bis 1945 gehörte Wolittnick zum Landkreis Heiligenbeil im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Aus Umbenennung des bisherigen Amtsbezirks Stuthenen (der Ort südöstlich von Wolittnick ist heute nicht mehr existent) entstand im Jahre 1929 der Amtsbezirk Wolittnick, zu dem außer der Gemeinde Wolittnick noch die Gemeinden Bolbitten (nicht mehr existent) und Partheinen (heute russisch: Moskowskoje) gehörten.

Der seit 1947 Primorskoje genannte Ort[2] gehört heute zur russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Bagrationowsk innerhalb der Gemeinde Pjatidoroschnoje.

Kirche

Bis 1945 war Wolittnick ein Teil des evangelischen Kirchspiels Bladiau im Kirchenkreis Heiligenbeil in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, zu dem insgesamt 47 Ortschaften gehörten. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Heinrich Geiger.

Persönlichkeit des Ortes

  • Ludwig Passarge (* 6. August 1825 in Wolittnick; † 1912), Jurist und Schriftsteller

Literatur

  • Wulf D. Wagner: Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen. Rautenberg, Leer 2005, ISBN 3-7921-0640-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)

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