Prigorodnoje (Kaliningrad, Gwardeisk)

Siedlung
Prigorodnoje
Hasenberg

Пригородное
FöderationskreisNordwestrussland
OblastKaliningrad
RajonGwardeisk
Frühere NamenHaasenberg (um 1820),
Hasenberg (bis 1946)
Bevölkerung303 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
ZeitzoneUTC+2
Telefonvorwahl(+7) 40144
Postleitzahl238210
Kfz-Kennzeichen39, 91
OKATO27 206 000 041
Geographische Lage
Koordinaten54° 40′ N, 21° 3′ O
Prigorodnoje (Kaliningrad, Gwardeisk) (Europäisches Russland)
Prigorodnoje (Kaliningrad, Gwardeisk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Prigorodnoje (Kaliningrad, Gwardeisk) (Oblast Kaliningrad)
Prigorodnoje (Kaliningrad, Gwardeisk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Prigorodnoje (russisch Пригородное, deutsch Hasenberg, Kreis Wehlau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Zu Prigorodnoje gehören auch die Überbleibsel des ehemaligen Pomauden, russisch zunächst Luschki.

Geographische Lage

Prigorodnoje liegt drei Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau) an der Föderalstraße A229 (neue Trasse). Durch den Ort verläuft auch die Kommunalstraße 27K-221 von Gwardeisk nach Kruglowka (Neuendorf) Die nächste Bahnstation ist Gwardeisk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) – einstige Preußische Ostbahn – zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.

Geschichte

Hasenberg

Das bis 1946 Hasenberg[2] genannte Gutsdorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Pomauden (s. u.) im Kreis Wehlau eingegliedert.[3] Im Jahre 1910 waren im Gutsbezirk Hasenberg 116 Einwohner registriert.[4] Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Altenfelde, Eisingen (beide nicht mehr existent), Hasenberg und die Landgemeinde Pomauden (s. u.) zur Landgemeinde Hasenberg zusammengeschlossen. Deren Einwohnerzahl im Jahr 1933 betrug 249 und stieg bis 1939 auf 257.[5]

Pomauden / Luschki

Der Ort Pomauden wurde um 1398 gegründet.[6] 1874 wurde die Landgemeinde Pomauden Sitz eines Amtsbezirks im Kreis Wehlau.[3] Im Jahr 1910 waren in der Landgemeinde Pomauden 119 Einwohner registriert.[4] Im Jahr 1928 wurde Pomauden in die neu gebildete Landgemeinde Hasenberg (s. o.) integriert.

Nach der Eingliederung in die Sowjetunion in Folge des Zweiten Weltkriegs erhielt Pomauden im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Luschki und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Slawinski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7]

Amtsbezirk Pomauden 1874–1945

Der Amtsbezirk Pomauden wurde im Jahr 1874 im Kreis Wehlau eingerichtet. Ihm gehörten anfangs fünf Landgemeinden (LG) und fünf Gutsbezirke (GB) an:[3]

NameRussischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Altenfelde (GB)1928 in die Landgemeinde Hasenberg eingegliedert
Eisingen (GB)1928 in die Landgemeinde Hasenberg eingegliedert
Hasenberg (GB)Prigorodnojeseit 1928 Landgemeinde
Heinrichshof (GB)mehrfach umgegliedert, seit 1928 zur Landgemeinde Moterau
Koddien (LG)
Lischkau (LG)Jastrebki1928 in die Landgemeinde Kuglack im Amtsbezirk Goldbach eingegliedert
Moterau (LG)Sabarje
Neuendorf (GB u. LG)Kruglowka1928 als Landgemeinde zusammengefasst
Pomauden (GB)Luschki1928 in die Landgemeinde Hasenberg eingegliedert

Am 1. Januar 1945 bildeten noch vier Gemeinden den Amtsbezirk Pomauden: Hasenberg, Koddien, Moterau und Neuendorf.

Prigorodnoje

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam Hasenberg mit dem nördlichen Ostpreußen im Jahre 1945 zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Prigorodnoje (deutsch etwa „Vorstadtort“ wegen seiner Nähe zur Stadt Gwardeisk) und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Slawinski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7] Vor 1988 wurde der Ort Luschki an Prigorodnoje angeschlossen.[8] Von 2005 bis 2014 gehörte Prigorodnoje zur städtischen Gemeinde Gwardeiskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Die Bevölkerung Hasenbergs und Pomaudens war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Die Dörfer gehörte damals zum Kirchspiel der Stadtkirche Tapiau (heute russisch: Gwardeisk) im Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die damalige Pfarrkirche gehört heute der russisch-orthodoxen Kirche. Innerhalb der Stadt Gwardeisk hat sich in den 1990er Jahren eine neue evangelisch-lutherische Gemeinde gebildet, die zur Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[9] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen: Hasenberg
  3. a b c Rolf Jehke, Amtsbezirk Pomauden
  4. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Information auf http://ebenrode.info/
  7. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. Das ergibt sich aus den administrativ-territorialen Einteilung der Oblast Kaliningrad von 1989 (mit Stand von 1988).
  9. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento desOriginals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

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