Preuntsfelden

Preuntsfelden
Gemeinde Windelsbach
Koordinaten: 49° 24′ 52″ N, 10° 20′ 18″ O
Höhe: 470 (448–471) m ü. NHN
Einwohner:83 (30. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1972
Postleitzahl:91635
Vorwahl:09867
St. Nikolaus

Preuntsfelden ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Windelsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Kirchdorf liegt etwas nördlich von der Altmühl und ist im Süden vom Kirchfeld und im Norden vom Wasserfurchfeld umgeben. 0,5 km östlich befindet sich der Sonnenbuck. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Ermetzhof (1,5 km östlich), nach Birkach (1,1 km südwestlich) und zur Kreisstraße AN 7 südlich von Hornau (1,5 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde erstmals in einer Wildbannurkunde von Kaiser Otto III. für den Bischof Heinrich von Würzburg, ausgestellt am 1. Mai 1000, als „Brungeresfeldun“ genannt und als neunzehnter Grenzpunkt benannt.[3][4] 1330 wurde erstmals eine Kapelle in „Brungartsfelden“ genannt. Der Ortsname änderte sich zu „Brumgartsfelden“, „Breunolzfelden“ und „Breunzfelden“. Seit 1564 gehört die Nikolauskirche in Preuntsfelden mit den Dörfern Hornau, Birkach und Burghausen zur Pfarrei Windelsbach.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Preuntsfelden 17 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Markt Bergel aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Rothenburg. Grundherren waren die Reichsstadt Rothenburg (15 Anwesen: 1 Wirts- und Brauhaus, 1 Hof, 1 Halbhof, 9 Güter, 1 Schmiede, 2 Häuser), das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Ipsheim (1 Gut) und das Verwalteramt Burgbernheim des Juliusspitals Würzburg (1 Gut).[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim.[6]

1810 kam Preuntsfelden an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Preuntsfelden 1811 dem Steuerdistrikt Bergel und der 1817 provisorisch gebildeten Munizipalgemeinde Bergel zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Preuntsfelden, zu der Birkach und Hornau gehörten.[7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Am 1. Januar 1880 erfolgte der Wechsel zum Bezirksamt Rothenburg ob der Tauber (1939 in Landkreis Rothenburg ob der Tauber umbenannt) und zum Amtsgericht Rothenburg ob der Tauber, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichts Ansbach ist. Die Finanzverwaltung wurde 1880 vom Rentamt Rothenburg ob der Tauber übernommen (1919 in Finanzamt Rothenburg ob der Tauber umbenannt, seit 1973 Zweigstelle des Finanzamts Ansbach).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,470 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Windelsbach eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Tochterkirche St. Nikolaus: Chorturmkirche, wohl 13. Jahrhundert, 1723 wiederaufgebaut; mit Ausstattung; Friedhof, Ummauerung im Kern mittelalterlich, mit Grabsteinen.
  • Haus Nr. 08: Eingeschossiges Fachwerkwohnhaus, 1821.
  • Haus Nr. 10: Ähnlich vorigem. Bezeichnet „J.G.R. Z.M.B. 1837“.[10]
  • Haus Nr. 12: Gasthaus. Zweigeschossiges, verputztes und massiv unterfangenes Fachwerkhaus des mittleren 19. Jahrhunderts.[10]
  • Lachenerkreuz: Sandsteinkreuz, spätmittelalterlich; ca. 100 Meter nördlich des Ortes.[11]

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Preuntsfelden gibt es sechs Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Preuntsfelden

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner294290294303315317313311332326308307292277274294300271243320343309281279
Häuser[12]4659646766616057
Quelle[13][14][15][15][16][17][18][19][20][21][22][22][23][22][22][22][24][22][22][22][25][22][8][26]

Ort Preuntsfelden

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002011002016
Einwohner130110124116137106106126114108919183
Häuser[12]1923242422212122
Quelle[13][14][16][18][21][23][24][25][8][26][27][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Martin (Windelsbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber).

Literatur

Weblinks

Commons: Preuntsfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen, Fakten auf der Website windelsbach.de
  2. Preuntsfelden im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte.burgbernheim.de Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 123.
    Nach J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 444 soll es im Ort nur zwölf Gemeinderechte gegeben haben, von denen elf der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und einer dem Deutschorden untertan waren.
  6. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 219.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 73 (Digitalisat).
  8. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
  10. a b H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 84. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Das Lachenerkreuz auf der Website www.suehnekreuz.de
  12. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 12 (Digitalisat). Für die Gemeinde Breuntsfelden zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Birkach (S. 10) und Hornau (S. 43).
  14. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 263 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 270 Einwohner.
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 176 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1175 (Digitalisat).
  22. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1286 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Preuntsfelden St. Nikolaus 002.jpg
Autor/Urheber: Tilman2007, Lizenz: CC BY-SA 3.0
evang.-luth. Kirche St. Nikolaus in Preuntsfelden