Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim

Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Prügelwiesen, dahinter Breckenheim

Lageöstlich von Wiesbaden-Breckenheim
Fläche7,909 ha
Kennung1414006
WDPA-ID165049
Geographische Lage50° 5′ N, 8° 23′ O
Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Meereshöhevon 180 m bis 210 m
Einrichtungsdatum14. Dezember 1994

Das Naturschutzgebiet Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim liegt östlich des Wiesbadener Stadtteils Breckenheim im deutschen Bundesland Hessen.

Naturschutz

Das 7,909 Hektar große Schutzgebiet der Prügelwiesen umfasst ein Tälchen mit Kalkflachmoor und Seggenried mit Davall-Seggen sowie Feucht- und Nasswiesen mit Streuobstbestand im Übergangsbereich der Naturräume Main-Taunusvorland und Vortaunus. Zweck ist, ihre Bedeutung für den Naturhaushalt, den Biotop- und Artenschutz und das Landschaftsbild zu erhalten und zu sichern. Um die artenreiche Grünlandlebensgemeinschaft zu schützen, soll das Gebiet extensiv landwirtschaftlich genutzt werden, Ackerland in Grünland umgewandelt werden und die Streuobstwiesen gepflegt werden.[1][2]

Im Gebiet stehen stark gefährdete Farne aus der Gattung der Natternzungen, zudem leben dort Tiere wie der Kamelläufer (ein Laufkäfer) und die seltene Sumpfschrecke.[3] An Davall-Seggen wurden 2015 noch 6 Stück nachgewiesen, der Bestand sei aber stark zurückgehend.[4]

Der dem Quellsumpf entspringende Wasserlauf wird verrohrt und fließt in den Klingenbach, der über den Wickerbach in den Main entwässert.[5]

Das Gebiet wird vom Forsthaus Chausseehaus von Hessen-Forst betreut.[6]

Name

Der Flurname Prügelwiese ist als „gein der Brulwysen“ im Jahr 1363 belegt und geht auf das Toponym Brühl zurück,[7] ein altes Wort für Wiesen, Wald oder Feuchtgebiete.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Prügelwiesen bei Wiesbaden in Breckenheim“ vom 14. Dezember 1994. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen, Nr. 1, 2. Januar 1995, S. 36–39.
  2. Naturschutzgebiete, Website der Stadt Wiesbaden, abgerufen am 10. April 2020.
  3. Neuer Rahmenpflegeplan für die „Prügelwiesen“. In: Rhein-Main-Zeitung, 14. November 1997, S. 82.
  4. Botanik und Naturschutz in Hessen 28, S. 101–116, Frankfurt am Main 2015.
  5. Ernst Kluge: Der Wickerbach und seine Zuflüsse: Porträt eines Gewässersystems in Wiesbaden und im Main-Taunus-Kreis. tredition, 2018, ISBN 978-3-7469-3721-2.
  6. Übersicht über die örtliche Gebietsbetreuung – Naturschutzgebiete, Stand: 15. Juli 2013.
  7. Brühl-Wiese: UEBER DER PRUEGELWIESE. Hessische Flurnamen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 10. April 2020.

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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Autor/Urheber: Hans Kastellano, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Naturschutzgebiet Prügelwiesen in Wiesbaden-Breckenheim