Präsidentschaftswahl in der Republik Moldau 2020

Präsidentschaftswahl 2020
StaatMoldau Republik Moldau
Zusammenfassung der Stimmen
1. Wahlgang
Maia Sandu (PAS)
36,2 %
Igor Dodon (PSRM)
32,6 %
Renato Usatîi (PN)
16,9 %
Violeta Ivanov (Șor)
6,5 %
Andrei Năstase (DA)
3,3 %
Octavian Țîcu (PUN)
2,0 %
Tudor Deliu (PLDM)
1,4 %
Dorin Chirtoacă (MPU)
1,2 %
2. Wahlgang
Maia Sandu (PAS)
57,7 %
Igor Dodon (PSRM)
42,3 %
Stimmenstärkste
1. Wahlgang
2. Wahlgang
Präsident vor der Wahl
Igor Dodon
2016 2024

Der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Moldau 2020 fand am 1. November und der zweite Wahlgang am 15. November 2020 statt.[1]

Dabei wurde der amtierende Präsident Igor Dodon abgewählt. Der russlandfreundliche Dodon verlor in der Stichwahl überraschend deutlich gegen die pro-europäische Kandidatin Maia Sandu, die damit zur ersten Präsidentin der Republik Moldau gewählt wurde.[2]

Wahlsystem

Der Präsident der Republik Moldau wird nach dem Zwei-Runden-System gewählt; erhält kein Kandidat im ersten Wahlgang bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 33 % die Mehrheit der Stimmen, wird ein zweiter Wahlgang durchgeführt.

Hintergrund

Bei der Präsidentschaftswahl in Moldau 2016 wurde Igor Dodon zum Präsidenten gewählt und konnte sich gegen Maia Sandu mit 53 % durchsetzen.[3]

In den Wochen nach den Kommunalwahlen 2019 stürzte die Partei der Sozialisten die Regierung von Maria Sandu nach einer Meinungsverschiedenheit über eine Reform der Wahlmethode für die Staatsanwaltschaft unter Führung des Premierministers. Ein Misstrauensantrag wurde mit der Unterstützung der Demokraten mit 63 von 101 Stimmen angenommen, wodurch Präsident Igor Dodon Ion Chicu zum Ministerpräsidenten ernennen konnte. Der ehemalige Wirtschaftsminister und enge Berater des Präsidenten wird von diesem als unabhängiger Technokrat dargestellt.

Seine Regierung, die ausschließlich aus Unabhängigen besteht, die dem Präsidenten nahe stehen oder an demokratischen Regierungen teilgenommen haben, erhält die gemeinsame Unterstützung von Sozialisten und Demokraten.[4][5]

Kandidaten

Insgesamt gab es acht Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl. Der amtierende Präsident Dodon und die ehemalige Ministerpräsidentin Sandu (bis 2019) erklärten ihre Kandidatur. Außerdem schlossen sich die Liberale Partei, die Uniunea Salvați Basarabia und drei weitere Parteien hinter Dorin Chirtoacă zusammen.

Vier weitere wollten kandidieren, traten jedoch vorher zurück oder wurden nicht von der Wahlkommission zugelassen. Unter ihnen waren der Außenminister Ion Costaș, der ehemalige Parlamentspräsident Andrian Candu, das Parlamentsmitglied Alexandr Kalinin und der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Constantin Oboroc.

Umfragen

Die meisten Umfragen sagten einen knappen ersten Wahlgang zwischen Dodon und Sandu voraus, der einen zweiten Wahlgang als Folge hätte.[6] Im direkten Vergleich der beiden Kandidaten sagten Prognosen vor dem ersten Wahlgang den Sieg von Dodon voraus.[7][8] Eine Umfrage nach dem ersten Wahlgang prognostizierte jedoch einen knappen Sieg von Sandu.[9]

Wahlergebnis

KandidatenParteien1. Wahlgang2. Wahlgang
Stimmen%Stimmen%
Maia SanduPartidul Acțiune și Solidaritate487.63536,2943.00657,7
Igor DodonPartei der Sozialisten der Republik Moldau439.86632,6690.61442,3
Renato UsatîiPartidul Nostru227.93916,9
Violeta IvanovPartidul Șor87.5426,5
Andrei NăstasePlatforma Demnitate și Adevăr43.9243,3
Octavian ȚîcuPartidul Unității Naționale27.1702,0
Tudor DeliuLiberaldemokratische Partei Moldaus18.4861,4
Dorin ChirtoacăMișcarea Politică Unirea16.1571,2
Gesamt1.348.7191001.633.620100
Ungültige Stimmen19.7971,416.5041,0
Wähler1.368.51645,71.650.12455,1
Wahlberechtigte2.995.891
Quelle: Comisia Electorală Centrală

Reaktionen

Die Wahlsiegerin Maia Sandu kündigte an, mit einer pro-europäischen Politik die Wirtschaft aus der Krise holen zu wollen.[2]

Einzelnachweise

  1. IFES Election Guide | Elections: Moldova President 2020. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  2. a b Oppositionspolitikerin gewinnt Präsidentenwahl auf zeit.de
  3. IFES Election Guide | Elections: Moldova President 2016 (Round 2). Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  4. Moldova leader nominates former finance minister as PM candidate. 13. November 2019, abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).
  5. Reuters Staff: Moldovan parliament approves Ion Chicu as new prime minister. In: Reuters. 14. November 2019 (reuters.com [abgerufen am 29. Oktober 2020]).
  6. New Moldova Poll: Tight Presidential Race, Negative Outlook Ahead of Elections | IRI. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  7. https://twitter.com/europeelects/status/1299346052412305413. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  8. https://twitter.com/europeelects/status/1299069480098770947. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  9. WATCHDOG:(SONDAJ pentru turul 2) 51.5% din respondenți spun că ar vota pentru Maia Sandu, iar 48.5% pentru Igor Dodon auf timpul.md

Auf dieser Seite verwendete Medien

Maia Sandu (2019).jpg
Autor/Urheber: Jindřich Nosek (NoJin), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Maia Sandu (2019)
Andrei Năstase July 2019.jpg
(c) Privesc.Eu Moldova, CC BY 3.0
Minister of Internal Affairs of Moldova Andrei Năstase during a press briefing.
2020 Moldovan presidential election map (2nd round).svg
Autor/Urheber: Faustino Sojo, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Results of the second round of the 2020 Moldovan presidential election.
 
Maia Sandu (PAS)
 
Igor Dodon (PSRM)
Igor Dodon MoscowTass 01-2017.jpg
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
Igor Dodon, President of Moldova
Tudor Deliu (2015-10-21).png
Autor/Urheber: Accent TV, Lizenz: CC BY 3.0
Tudor Deliu
Violeta Ivanov (2015).png
(c) Accent TV 2015, CC BY 3.0
Moldovan politician Violeta Ivanov
2020 Moldovan presidential election map (1st round).svg
Autor/Urheber: Faustino Sojo, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Results of the first round of the 2020 Moldovan presidential election.
 
Maia Sandu (PAS)
 
Igor Dodon (PSRM)
 
Violeta Ivanov (Șor)
Octavian Țîcu.jpg
(c) Privesc.Eu Moldova, CC BY 3.0
Moldovan politician and leader of the National Unity Party (Moldova) Octavian Țîcu
Dorin Chirtoacă elections 2009.jpg
Autor/Urheber: Dorin Chirtoacă from Chişinău, Republica Moldova, Lizenz: CC BY 2.0
Dorin Chirtoaca (Alegeri 2009)