Präsidentschaftswahl auf den Philippinen 2016

Die Präsidentschaftswahl auf den Philippinen 2016 fand am 9. Mai 2016 statt. Neben dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten wurden die Abgeordneten des Repräsentantenhauses, zwölf Senatoren und alle landesweiten Gouverneure und Vizegouverneure gewählt.[1]

Kandidaten

Präsidentschaft

  • Jejomar Binay, Vereinigte Allianz der Nationalisten (United Nationalist Alliance, UNA)
  • Miriam Defensor Santiago, Reformpartei des Volkes (Partido ng Repormang Pantao)
  • Rodrigo Duterte, Demokratische Partei der Philippinen / Macht des Volkes (Partido Demokratiko Pilipino-Lakas ng Bayan)
  • Grace Poe, parteilos
  • Manuel „Mar“ Roxas II, Liberale Partei der Philippinen (Partido Liberal ng Pilipinas)
  • Roy Señeres, Arbeiter- und Bauernpartei (Partido ng Manggagawa at Magsasaka), starb drei Monate vor der Wahl

Vizepräsidentschaft

Wahlverfahren

Sowohl Präsident als auch Vizepräsident werden direkt vom Volk gewählt, die beiden Wahlen sind unabhängig voneinander. Die Präsidentschaftskandidaten können zwar einen „Running Mate“ benennen und die Vizepräsidentschaftskandidaten einen Präsidenten benennen, unter dem sie bevorzugt amtieren würden, dies ist aber für die Wähler nicht bindend.

Bei beiden Wahlen genügt die einfache Mehrheit, es gibt also keine Stichwahl.

Wahlkampf

Gewählter Präsident Rodrigo Duterte

Knapp zwei Jahre vor der Wahl galt der 71-jährige Oppositionsführer und amtierende Vizepräsident Jejomar Binay als aussichtsreichster Kandidat.[2]

Rodrigo Duterte, Kandidat der populistischen PDP-Laban und bisheriger Bürgermeister von Davao City, kündigte an, als Präsident die öffentlich vollstreckte Todesstrafe wieder einzuführen.[3] Bis zu 100.000 Kriminelle sollten Duterte zufolge sterben. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister kooperierte er – wie er selbst zugibt – mit Paramilitärs (sogenannten „Todesschwadronen“), die mehr als 1400 außergerichtliche Tötungen verübt haben sollen.[4] Auf diese Weise, so sein Versprechen, könne er innerhalb von sechs Monaten die Kriminalität auf den Philippinen besiegen. Er fiel im Wahlkampf mit vulgären Äußerungen gegen Vergewaltigungsopfer und Papst Franziskus auf, den er als „Hurensohn“ bezeichnete. Zudem drohte er den USA mit einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.[5] Sollte im Fall seiner Wahl die Parlamentsmehrheit nicht mit ihm kooperieren, so hat er die Auflösung des Parlaments und Einsetzung einer „Revolutionsregierung“ angekündigt.[4]

Am 5. Oktober 2015 erklärte Ferdinand R. Marcos Junior (bekannt als Bongbong Marcos), Sohn des ehemaligen philippinischen Diktators Ferdinand Marcos, seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten. Er ist einer von drei Mitgliedern der Nacionalista Party, die sich um dieses Amt bewarben, von denen aber keiner durch die Partei nominiert wurde.[6]

Ergebnis

Präsidentschaft

Ergebnisse der Präsidentschaftswahl
KandidatParteiErgebnis
Stimmen%
Rodrigo Duterte PDP-Laban16.601.99739,01 %
Mar Roxas Liberal Party9.978.17523,45 %
Grace Poe Parteilos9.100.99121,39 %
Jejomar Binay United Nationalist Alliance5.416.14012,73 %
Miriam Defensor Santiago People’s Reform Party1.455.5323,42 %
Gültige Stimmen42.552.83594,61 %
Roy Señeres (verstorben)* Partido ng Manggagawa at Magsasaka25.7790,06 %
Abgegebene Stimmen44.979.15181,5 %
Registrierte Wähler55.739.911100,00 %
  • Roy Señeres ist vor der Wahl gestorben. Für ihn abgegebene Stimmen wurden als ungültig gewertet.

Vizepräsidentschaft

Ergebnisse der Vizepräsidentschaftswahl
KandidatParteiErgebnisse
Stimmen%
Leni Robredo Liberal Party14.418.81735,11 %
Ferdinand Marcos Jr. Nacionalista Party, trat als Unabhängiger an14.155.34434,47 %
Alan Peter Cayetano Nacionalista Party, trat als Unabhängiger an5.903.37914,38 %
Francis Escudero Parteilos4.931.96212,01 %
Antonio Trillanes Nacionalista Party, trat als Unabhängiger an868.5012,11 %
Gringo Honasan United Nationalist Alliance788.8811,92 %
Gültige Stimmen41.066.88491,30 %
Abgegebene Stimmen44.979.15181,5 %
Registrierte Wähler55.739.911100,00 %

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt: Philippinen. Innenpolitik
  2. Wilfried Arz: Stürmische Zeiten in Manila. In: Eurasisches Magazin, 31. August 2014. Abgerufen am 10. Mai 2016.
  3. Duterte will die Todesstrafe zurück. (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive) auf philippinen-nachrichten.info, vom 28. Dezember 2015. Abgerufen am 10. Mai 2016.
  4. a b Rodrigo Duterte: Mit der Waffe in der Hand in den philippinischen Präsidentenpalast, DerStandard.at, 9. Mai 2016. Abgerufen am 10. Mai 2016.
  5. Holger Senzel: Rodrigo Duterte – Der philippinische Pöbel-Populist. Deutschlandradio Kultur, 9. Mai 2016. Abgerufen am 10. Mai 2016.
  6. Bongbong to run for VP auf abs-cbn.com, 5. Oktober 2015. Abgerufen am 10. Mai 2016.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rodrigo Duterte (2009).jpg
Autor/Urheber: Keith Kristoffer Bacongco from Davao, Philippines, Lizenz: CC BY 2.0
Davao City Mayor Rodrigo Duterte speaks before the protesting residents in the city who are calling for the moratorium on housing foreclosure in several housing projects in the city. At least 5,000 homeowners coming from different subdivisions in the city and even from neighboring towns and cities marched around the city on Wednesday afternoon, February 11, 2009 to oppose the transfer of an estimated P13 billion worth of housing loans with the National Home Mortgage Finance Corporation (NHMFC) to a private entity known as Balikatan Housing Finance Inc. (BHFI). AKP Images / Keith Bacongco