Präsident-Kennedy-Platz

Präsident-Kennedy-Platz
Bremen Wappen(Mittel).svg
Platz in Bremen
Präsident-Kennedy-Platz
Ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat
Basisdaten
StadtBremen
StadtteilBremen-Mitte
Angelegt19. Jahrhundert
Neugestaltet20. Jahrhundert
Hist. NamenKeiner
Einmündende StraßenContrescarpe, Bürgermeisterin-Mevissen-Weg (Bischofsnadel), Richtweg, Rembertistraße, Fedelhören, Imre-Nagy-Weg, Kohlhökerstraße
Nutzung
NutzergruppenStraßenverkehr, Fußverkehr, Radverkehr

Der Präsident-Kennedy-Platz ist ein kleiner Platz in Bremen im Stadtteil Mitte, Ortsteil Bahnhofsvorstadt, benannt nach dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy.

Name

John F. Kennedy

Der Platz trägt nach 1963 den Namen des 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten John F. Kennedy (JFK) (1917–1963). Er war in der Zeit des Kalten Krieges nur zwei Jahre von 1961 bis 1963 Präsident der Vereinigten Staaten. Der in Deutschland populäre Politiker (Demokratische Partei) wurde 1963 in Dallas ermordet. Berühmt war nach dem Bau der Berliner Mauer Kennedys Rede vor dem Rathaus Schöneberg am 26. Juni 1963 vor rund 1,5 Millionen Menschen. An der Seite des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt (SPD) endete Kennedy mit dem Schlusswort: „Ich bin ein Berliner“.

Nach Kennedy wurden im deutschsprachigen Raum weitere Plätze benannt in Augsburg, Berlin, Braunschweig, Dachau, Darmstadt, Essen, Gelsenkirchen und Kaiserslautern.

Straßen am Platz

Die am Platz befindlichen Straßen wurden als Contrescarpe benannt, die Straße, die gegenüber (contre) dem Wall liegt, heißt Bischofsnadel (acus episcopi) nach einem Durchlass als Bischofstor von 1274 in der Stadtmauer für den Bischof und die Geistlichen: seit 2014 wurde Bürgermeisterin-Mevissen-Weg nach der Politikerin (SPD)Annemarie Mevissen benannt, der Richtweg von 1839 als kürzeste Richtung von der Kohlhökerstraße zur Auf der Brake, die Rembertistraße nach dem Erzbischof Rimbert (830–888), Fedelhören nach dem Gewässer Widel (1159), der Imre-Nagy-Weg nach dem ungarischen Regierungschef Imre Nagy, der nach dem Volksaufstand 1956 im Jahr 1958 hingerichtet wurde, sowie die Kohlhökerstraße nach den Gemüsebauern, die dort ihre Ware im Kleinhandel verkauften („Hökerer“).

Geschichte

1852: Bischofsnadel-Bastion; Blick vom Platz Richtung Wachhaus und ehem. Stadttheater

Als die Bremer Stadtmauer entstand, gab es für den Dombezirk einen eigenen Durchlass, der 1274 erstmals erwähnt wurde. Mit dem Ausbau des Befestigungssystems am Anfang des 16. Jahrhunderts mit Bastionen und abknickenden Wällen führte ein Weg, die Bischofsnadel, über den Stadtgraben zum Contrescarpe und der Bischofsnadelbastion. 1802/03 wurden die Wälle abgetragen.

1838 entstand an der Bischofsnadel nach Plänen von Friedrich Moritz Stamm das klassizistische, erhaltene Wachhaus und davor eine platzähnliche Fläche an der Nordseite der Bremer Wallanlagen. Im 19. Jahrhundert bauten die Bremer seit 1803 Häuser am Contrescarpe und die Bahnhofsvorstadt entwickelte sich schnell nach um 1870. Die Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg hielten sich hier in Grenzen.

Das prägende frühere amerikanische Generalkonsulat steht seit 1954 am Platz. Der Neubau des Staatsarchivs Bremen kam 1968 hinzu. 1993 fand der Städtebaulicher Ideenwettbewerb zum Präsident-Kennedy-Platz statt. Durch Veränderungen der Straßenführung entstand danach der heutige (2017) Platz.

Gebäude beim Platz

Kunstobjekte

Quellen

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Denkmaldatenbank des LfD
  3. Denkmaldatenbank des LfD
  4. Elke Hoesmann: Sieh mal an: Raupe am Präsident-Kennedy-Platz. In: Weser-Kurier vom 19. Januar 2015

Koordinaten: 53° 4′ 38″ N, 8° 48′ 54″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bremen Wappen(Mittel).svg
Wappen der Stadt Bremen mit Wappenkrone
Romari - Robert Schad.jpg
(c) Jürgen Howaldt, CC BY-SA 3.0 de
„Romari“ von Robert Schad. Material: Stahl, massiv, Profil 0,01 m; ca. 5,2 m x 5 m x 0,90 m. Errichtet: 1998. Standort: Bremen, Präsident-Kennedy-Platz. Kunst im öffentlichen Raum – ein Bremer Programm. k: kunst im öffentlichen raum bremen
Bischofstor mit Torhaus.jpg
Autor/Urheber: Godewind (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bischofstor in Bremen, Wallanlagen
Bremen agamemnon 20150222 bg 1.jpg
Autor/Urheber: Blutgretchen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Skulptur: Agamemnon (2003), Frontalansicht. Bronze auf Betonpodest. Künstler: Waldemar Otto. Höhe: ca. 2,5 m (einschl. Podest). Aufstellungsort: Bremen-Mitte im Innenhof des Hauptverwaltungssitzes der BLG (Präsident-Kennedy-Platz 1). Aufgestellt 2009 zu Ehren des Bremer Unternehmers Egon H. Harms. k: kunst im öffentlichen raum bremen
Occasion-dramatique.JPG
(c) I, Florean Fortescue, CC BY 2.5
Die Skulptur „Occasion dramatique“ in Bremen
Bischofsnadel-Bastion - Bremen.jpg
Lithografie der Bremer Wallanlagen von A. von Lowtzow. Blick von der Contrescarpe-Seite aus über das Bischofstor Richtung ehemaligem Stadttheater.
Ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat - Bremen.jpg
Autor/Urheber: Till F. Teenck, Lizenz: CC BY 3.0
Ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat am President-Kennedy-Platz in Bremen. Erbaut 1954 nach Plänen von Skidmore, Owings and Merrill.
Das abgebildete Objekt ist ein geschütztes Kulturdenkmal in der Freien Hansestadt Bremen, mit der Nr. 1009 beim Landesamt für Denkmalpflege registriert. → Datenbankeintrag
Rembertistr-1a img-01.jpg
Autor/Urheber: Verograph (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wohnhaus in Bremen, Rembertistraße 1A.
Raupe - Bernd Uiberall - Bremen.jpg
Autor/Urheber: Till F. Teenck, Lizenz: CC BY 3.0
Raupe, Skulptur von Bernd Uiberall aus dem Jahre 1974 am Präsident-Kennedy-Platz in Bremen.
Staatsarchiv Bremen.jpg
Autor/Urheber: Joachim Koetzle, Staatsarchiv Bremen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das 1968 erbaute Staatsarchiv Bremen. Im Vordergrund das Verwaltungsgebäude, im Hintergrund der Magazinturm.
Das abgebildete Objekt ist ein geschütztes Kulturdenkmal in der Freien Hansestadt Bremen, mit der Nr. 1772 beim Landesamt für Denkmalpflege registriert. → Datenbankeintrag