Potinmünze
Potinmünzen sind Münzen aus Potin, einer Bronzelegierung. Bei den Potinmünzen wurde ein relativ hoher Anteil an Zinn verwendet. Sie wurden im Unterschied zur üblichen Münzherstellung nicht geprägt, sondern gegossen.
Geschichte
Potinmünzen wurden von etwa 150 v. Chr. bis zur Zeitenwende von den Kelten verwendet und in Umlauf gebracht.
Ein bislang in dieser Form einmaliger Fund wurde am 3. Juli 1890 in einer Baugrube beim ehemaligen Börsengebäude an der Bahnhofstraße in Zürich gemacht. In 5,5 Metern Tiefe kamen bei Bauarbeiten mehrere Metallklumpen zum Vorschein, deren größter 59,2 kg wiegt. Die Brocken, die heute im Schweizerischen Landesmuseum aufbewahrt werden, bestehen aus rund 18.000 miteinander verschmolzenen keltischen Münzen, die mit Holzkohlestücken durchmischt sind und sich in die Zeit um 100 v. Chr. datieren lassen. Bei diesem Fund werden zwei Münztypen unterschieden: Potinmünzen vom sogenannten Zürcher Typ, die einheimischen Helvetiern zugeordnet werden und Potinmünzen der in Ostfrankreich beheimateten Sequaner.[1]
Siehe auch
Literatur
- Michael Nick: Anderthalb Zentner keltisches Kleingeld – Neue Forschungen zum «Potinklumpen» von Zürich. In: Schweizerische Numismatische Rundschau 83, 2004, ISSN 0035-4163, S. 97–117.
Weblinks
- Website Explorate: Potinmünzen (Memento vom 1. April 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Infoblatt Keltisches Geld in Zürich: Der spektakuläre «Potinklumpen». Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Stadtarchäologie (Hrsg.). Zürich, Oktober 2007.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Keltische Potinmünze des Zürcher Typs aus der La-Tène-Zeit, gegossen von ansässigen Helvetiern, evtl. im Oppidum Lindenhof. Fundorte u.a. Bahnhofstrasse (Bürkliplatz) - evtl. Siedlung Alpenquai oder Grosser Hafner - und beim Oppidum Uetliberg.