Postzeitungsvertrieb (DDR)

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Ehemaliger DDR Zeitungskiosk 2007

Der Postzeitungsvertrieb, abgekürzt PZV, war in der DDR das staatliche Vertriebsorgan für alle Presseerzeugnisse des In- und Auslandes. Gemäß den Paragraphen 2 und 3 des Gesetzes über das Post- und Fernmeldewesen vom 3. April 1959 war die Deutsche Post allein zuständig für die Beförderung und den Vertrieb fortlaufend erscheinender Presseerzeugnisse. Laut Paragraph 3 der Postzeitungsvertriebsordnung vom 3. April 1959 umfasste der Vertrieb von Presseerzeugnissen durch die Deutsche Post alle Tätigkeiten von der Übernahme der Presseerzeugnisse bis zur Aushändigung an den Bezieher.

Der PZV unterstand den Bezirksdirektionen der Deutschen Post, nachfolgend den Post- und Fernmeldeämtern auf Kreisebene bzw. den Hauptpostämtern in Städten mit selbständigen Fernmeldeämtern. Der Vertrieb erfolgte über den Einzelverkauf, meist über Zeitungskioske oder durch den Verkauf über ein Abonnement. Ein Großteil der Zeitungen und Zeitschriften in der DDR konnten nur in unzureichender Zahl produziert werden. Im Jahr 1985 wurden 5.201.000 Zeitungen und Zeitschriften vertrieben und davon 2.942.000 im Abonnement.[1] Angeboten wurden nur Zeitungen und Zeitschriften, die in der Postzeitungsliste des Zeitungsvertriebsamts (ZVA) geführt wurden. Eine Streichung von dieser Liste kam einem Verbot des Presseerzeugnisses in der DDR gleich, wie z. B. 1988 bei der Zeitschrift Sputnik geschehen.

Der Hauptsitz des PZV war in Ost-Berlin, zum Teil auf dem Gelände des heutigen Postbahnhofs am Ostbahnhof. Der PZV betrieb auch die Werbung für die Presseerzeugnisse. Diese Werbetätigkeit ergab sich aus der gesellschaftlich gestellten Aufgabe der Deutschen Post gemäß Paragraph 12 der Postzeitungsvertriebsordnung. Darüber hinaus war der Postzeitungsvertrieb zuständig für das Erheben der Rundfunkgebühren in der DDR.

Nach dem Ende der DDR im Jahr 1990 gab die Deutsche Bundespost als Rechtsnachfolger den gesamten Zeitungsvertrieb auf und überführte den größten Teil aller Zeitungsverkaufsstellen in den neuen Ländern in die Postdienst Servicegesellschaft. Diese wurde 1998 durch die Handelsgruppe Dr. Eckert übernommen.[2]

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift Die Deutsche Post (5/86)
  2. Geschichte der Unternehmensgruppe Dr. Eckert (Memento desOriginals vom 16. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ugde.com

Siehe auch

Commons: Postzeitungsvertrieb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Bundesarchiv Bild 183-28117-0002, Gotha, Hauptpostamt.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Zentralbild Schmidt 2Mot. 24.12.1954 -2694-Hauptpostamt Gotha, Republiksieger im Massenwettbewerb des III.Quartals 1954 im Massenwettbewerb der Hauptpostämter der DDR wurde zum zweiten Mal in diesem Jahr das Hauptpostamt Gotha Siegerbetrieb und von der Regierung mit der Wanderfahne des Ministerrates, verbunden mit einer Prämie von DM 8.000.- ausgezeichnet. Die vorbildlichen Erfolge sind das Ergebnis des kameradschaftlichen Erfahrungsaustausches der Kollegen untereinander vor allem bei der Zeitungs- und Postzustellung, sowie im Schalterdienst.UBz: Die tägliche Zeitungsausgabe im Postzeitungsvertrieb mit den besten Zeitungszustellern (v.l.n.r.) Ursula Ludwig (Zeitungsausgabe), Clara Kött, Martha Krieger, Elisabeth Klein, Hedwig Hampf und die Kollegin Irma Sonnebald. " Wir freuen uns, dass wir im zweiten und dritten Quartal Sieger im Wettbewerb geworden sind, wenn es auch manchmal nicht so einfach war, so sind wir doch stolz, dass unsere kollektive Zusammenarbeit ihre Früchte getragen hat." Dies ist die Meinung dieser 5 Zeitungszusteller.
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Zentralbild Weiß 31.3.1959 10 Jahre Postzeitungsvertrieb Am 1.4.1959 kann der Postzeitungsvertrieb auf sein 10jähriges Bestehen zurückblicken. UBz: Helene Pohling, hier vor dem Stützpunkt Friedrichstrasse der PZV-Händlerstelle Spandauer Str., ist seit 1949 Zeitungshändlerin und gehört seit 1951 dem PZV an. Seit langem versieht sie ihren Dienst auf der Nord- Süd-Strecke der S-Bahn.
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ehemaliger DDR Zeitungskiosk 2007
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Zentralbild Junge-7.1.1958 7.1.1958 Berliner begrüßen die neueste Maßnahme der Sowjetunion Unser Reporter fing am 7.1.1958 rund um den Alexanderplatz die Meinungen der Berliner zu dem neuesten Schritt der UdSSR auf, wonach 300.000 Mann ab sofort demobilisiert werden. UBz: Die Verkäuferin im Zeitungskiosk am Alexanderplatz Marta Körler hatte sehr wenig Zeit, da laufend Kunden nach der neuesten Tagespresse fragten. Zu der letzten Maßnahme der UdSSR meinte sie aber: "Was da jetzt wieder beschlossen wurde, ist nur gut. Das muß man begrüßen, wenn einem der Frieden am Herzen liegt. Solche Maßnahmen erwarten wir jedoch nicht nur von der SU, sondern fordern sie auch von den Westmächten".
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